Kupfer mit Kursfantasie
Steigende Nachfrage könnte den Kupferkurs beflügeln.
Rauf, runter, rauf - der Kupferpreis legte in den vergangenen Monaten eine wahre Achterbahnfahrt hin. Zuletzt machte das Metall wieder Boden gut; und die Chancen, dass der Kurs dieses Mal nicht erneut auf Tauchstation geht, stehen nicht schlecht.
Mögliche Kursstützen Zum einen sendete zuletzt der US-Industriesektor positive Signale. Hinzu kommt, dass auch die US-Baubranche wieder Fahrt aufgenommen hat und zudem einige chinesische Konjunkturdaten überzeugen konnten. Nicht von ungefähr erwartet daher auch der Schweizer Rohstoffhandelskonzern Glencore in der zweiten Jahreshälfte eine steigende Nachfrage. Vor dem Hintergrund, dass der Kupfermarkt Experten zufolge bereits schon in den ersten fünf Monaten 2014 mit etwa 466.000 Tonnen das größte Defizit seit sieben Jahren aufgewiesen hat, könnte das Minus also noch weiter steigen - und damit einhergehend auch der Kupferkurs.
Kupfer: Möglicher Trendwechse
Mit dem Ausbruch der Finanzkrise beendete Kupfer eine Kursrallye. Seitdem bewegt sich das Industriemetall nach unten.
Erste Hürde bei 7.220 Dollar
Derzeit befindet sich Kupfer in einer spannenden Situation: Die gleitenden Durchschnitte haben bereits einen positiven Trendwechsel signalisiert. In der Tat stabilisiert sich Kupfer derzeit an der oberen Begrenzung des Abwärtstrends. Noch fehlt zwar ein eindeutiges Signal, doch könnte dies schon mit dem Erreichen der Marke von 7.220 Dollar generiert werden. Dann wäre kurzfristig Luft bis 7.514 Dollar. Erst darüber könnte man aber auch langfristig von einem Trendwechsel sprechen. Es bleibt spannend.
Kemal Bagci ist Derivate-Spezialist bei der RBS. In dieser Position entwickelt er strukturierte Produktlösungen, unter anderem auf Aktien- und Rohstoffmärkte. Nach seinem Studium in International Finance in Deutschland und den USA stieg er im Jahr 2005 bei der Deutschen Asset Management in London ein. Seit März 2010 ist er bei der RBS in Frankfurt tätig.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.