Keine Kupfer-Knappheit in Sicht
Angebot könnte 2014 erneut höher ausfallen als die Nachfrage.
Der Kupferkurs hat seit Anfang Dezember kräftig an Wert zugelegt. Möglicher Grund: Laut der International Copper Study Group wies der Markt in den ersten drei Quar - talen ein Angebotsdefizit auf. Der wahr - scheinliche Angebotsüberschuss 2013 dürfte daher geringer ausgefallen sein, als ursprünglich erwartet worden war.
Möglicher Angebotsüberschuss
Auf dem aktuellen Kursniveau wird die Luft nach oben aber dünner. Immerhin gewinnt die globale Wirtschaft laut der Weltbank an Fahrt und nach einem BIP-Plus von 2,4 Pro - zent im Jahr 2013 erwarten die Ökonomen 2014 ein Wachstum von 3,2 Prozent. Und auch die Kupfernachfrage soll Prognosen zufolge um rund 4 Prozent zulegen. Noch kräftiger dürfte Experten zufolge allerdings die Produktion steigen. Kurzfristig erscheint das Kurspotenzial daher begrenzt. Sollte sich jedoch abzeichnen, dass der Angebots - überhang erneut geringer ausfällt als er - wartet, könnte Kupfer klettern.
Kupfer: Industriemetall mit Luft nach oben?
Im Zuge der jüngsten Erholungstenden - zen der Weltwirtschaft gelang auch Kup - fer ein moderater Anstieg. Im vergange - nen Sommer stabilisierte sich das Indus - triemetall und etablierte eine leicht auf - wärts gerichtete Konsolidierungsbewe - gung. Derzeit überwiegen noch die Ar - gumente, dass diese Seitwärtsbewegung bei Kupfer noch eine Weile anhält.
Kaufsignale fehlen - noch
Optimisten könnten sich zwar schon über das bullishe Signal freuen, das die glei - tenden Durchschnitte zum Jahreswechsel generiert haben, doch fehlen weitere Anzeichen für Kursgewinne. Erst wenn Kupfer über die Marke von 7.555 US- Dollar stiege, würde sich das Stimmungs - bild merklich aufhellen.
Kemal Bagci ist Derivate-Spezialist bei der RBS. In dieser Position entwickelt er strukturierte Produktlösungen, unter anderem auf Aktien- und Rohstoffmärkte. Nach seinem Studium in International Finance in Deutschland und den USA stieg er im Jahr 2005 bei der Deutschen Asset Management in London ein. Seit März 2010 ist er bei der RBS in Frankfurt tätig.
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