Kehrt der Glanz zurück?
US-Notenbank könnte Goldkurs zumindest kurzfristig beflügeln.
Jeder Deutsche über 18 Jahren besitzt im Schnitt rund 121 Gramm physisches Gold. Laut einer Studie des Edelmetallkonzerns Heraeus mit dem Research Center for Financial Services sind das 4 Gramm mehr als vor zwei Jahren. Weltweit steht Gold bei Anlegern derzeit aber nicht hoch im Kurs: "Der Bestand des weltgrößten Gold- ETFs SPDR Gold Trust ist Ende September auf den tiefsten Stand seit Dezember 2008 gefallen", so Martin Siegel, Geschäftsführer der Stabilitas GmbH.
Kurzfristige Erholung möglich
Seinem Ruf als Krisenmetall wird Gold trotz der aktuell zahlreichen Krisenherde also nicht gerecht. Der zuletzt starke Dollar dürfte zusätzlich die Notierung belastet haben. Zumindest kurzfristig könnte Gold aber wieder zulegen. Grund: Das Protokoll der jüngsten US-Notenbank-Sitzung werten einige Experten dahingehend, dass die Zinswende später als gedacht erfolgen könnte. Dies könnte den Dollar schwächen und Gold beflügeln.
Gold: Hält die Unterstützung?
Gold hat zuletzt einen neuen Tiefpunkt erreicht. Zuletzt handelte das Edelmetall um den Jahreswechsel sowie Mitte 2013 um 1.200 Dollar.
Volatiler Seitwärtstrend?
Aus charttechnischer Sicht sieht es danach aus, als würde Gold auch nicht weiter fallen. Dafür spricht sowohl der seit 2013 intakte Seitwärtstrend als auch die schwindende Volatilität. Trotzdem sollten Anleger vorsichtig sein: Unterhalb von 1.200 Dollar könnte Gold wieder stärker nachgeben. Derzeit überwiegt aber das Szenario, wonach das Edelmetall in den nächsten Wochen wieder in Richtung 1.300 Dollar steigen und seitwärts tendieren könnte.
Kemal Bagci ist Derivate-Spezialist bei der RBS. In dieser Position entwickelt er strukturierte Produktlösungen, unter anderem auf Aktien- und Rohstoffmärkte. Nach seinem Studium in International Finance in Deutschland und den USA stieg er im Jahr 2005 bei der Deutschen Asset Management in London ein. Seit März 2010 ist er bei der RBS in Frankfurt tätig.
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