Glänzende Aussichten?
Erneute Streiks in Südafrika könnten Palladiumkurs beflügeln.
War das der Startschuss für eine länger anhaltende Rallye? Nachdem Palladium recht holprig ins neue Jahr gestartet war, legte der Kurs zuletzt kräftig zu. Offenbar reagieren Anleger nun auf die Streiks in Südafrika.
Erneutes Angebotsdefizit möglich
Schon seit Wochen werden die Minen in Südafrika durch die Gewerkschaft AMCU bestreikt. Die Folge ist unter anderem ein täglicher Produktionsrückgang von rund 5.000 Unzen Palladium. Dass sich das ohnehin schon seit zwei Jahren existierende Angebotsdefizit 2014 nochmals ausweiten könnte, ist daher nicht auszuschließen. Schließlich verharrt vor allem die industrielle Nachfrage - allen voran aus dem Automobilsektor - weiterhin auf hohem Niveau. Selbst wenn die Streiks zeit- nah beigelegt werden, könnte Palladium noch Luft nach oben haben, da wohl einige Wochen ins Land ziehen dürften, bis die Produktion wieder hochgefahren ist Edelmetalle sind bisher die Gewinner des Jahres 2014. Doch ähnlich wie bei Gold ist auch bei Palladium aus charttechnischer Sicht noch kein eindeutiges Trendwechsel-Signal erfolgt.
Positiver Trend könnte anhalten Zuletzt gelang es Palladium, die obere Begrenzung einer seit Anfang 2013 etablierten Konsolidierungsbewegung dynamisch zu überwinden; ein grundsätzlich bullishes Zeichen. Anleger sollten allerdings die Widerstandszone zwischen 785 und 800 Dollar beachten. Hier könnte die kurzfristige Palladium-Rallye ins Stocken geraten. Mittelfristig rechtfertigt das charttechnische Bild allerdings eine moderat positive Einschätzung.
Kemal Bagci ist Derivate-Spezialist bei der RBS. In dieser Position entwickelt er strukturierte Produktlösungen, unter anderem auf Aktien- und Rohstoffmärkte. Nach seinem Studium in International Finance in Deutschland und den USA stieg er im Jahr 2005 bei der Deutschen Asset Management in London ein. Seit März 2010 ist er bei der RBS in Frankfurt tätig.
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