Wiederholt sich das Gold-Debakel?
Ausgerechnet jetzt, wo die Unsicherheiten wieder zunehmen, schwächelt das Krisenmetall vor sich hin.
Während Goldfans die letzten Wochen relativ glimpflich davongekommen sind, befinden sich Goldminenaktien seit Monaten im Sinkflug. Kursverluste auf Halbjahressicht von bis zu vierzig Prozent bei den großen Playern. Sehen wir gerade eine tolle Kaufgelegenheit oder ist Gold bald fällig? Es wäre seit der Jahrtausendwende der erste größere Rückschlag des Goldbullen.
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„Beim Gold ist der langfristige Aufwärtstrend intakt. Mittelfristig mahnt der schwächelnde Goldpreis zur Obacht. Wenn das Edelmetall trotz guter Nachrichten (EZB-Geldgeschenke) weiter schwächelt, könnte das der Vorbote für eine überraschende Korrektur sein. Schon in den Siebzigern halbierte sich Gold fast, bevor der Höhenflug zum Allzeithoch startete. Zum jetzigen Zeitpunkt ist das eine gewagte These, die schnell mit anziehenden Notierungen vertagt werden kann. Es schadet jedoch nicht, die Sinne für ungewöhnliche Entwicklungen am Goldmarkt zu sensibilisieren.“ [Zitat vom 4. März 2012]
Auf diesen Aspekt hatte ich meine institutionelle Kundschaft Anfang März hingewiesen. Seitdem sind Gold und entsprechende Minenaktien weiter gefallen.
Mahnendes Beispiel
In der Finanzmarktkrise 2008 kam das edle Metall unter die Räder, nachdem es diese frühzeitig antizipiert hatte. Ermutigt durch die mediale Krisenberichterstattung suchten neue Anlegerschichten im vermeintlich sicheren Hafen Zuflucht. Das Desaster nahm seinen Lauf. Wer die Nerven verlor, beendete den kurzen Gold-Trip mit prozentual zweistelligen Verlusten. Gold fiel inmitten der Finanzmarktkrise im Jahr 2008 um fast dreißig Prozent.
Land unter bei Goldminenaktien
Gold und Goldminenaktien sind wirtschaftlich miteinander verbunden vergleichbar einem „Gummiband“. Folgt Gold den Minenaktien ins Tal der Tränen oder sehen wir bei den Aktien eine Kaufgelegenheit?
Abbildung oben: In den letzten sechs Monaten haben US-Anleger mit Gold knapp zehn Prozent verloren. Bei Goldminenaktien ist der Verlust teilweise vier Mal so hoch.
Plan B nicht vergessen
Ungewöhnliche Entwicklungen erfordern Aufmerksamkeit. Läuft es nicht wie erwartet, sollte ein Plan B (zur Verlustbegrenzung) in der Schublade liegen. Ob es einem passt oder nicht – der Markt hält sich leider nicht immer an unser favorisiertes Drehbuch. Keiner kennt die Zukunft. Deshalb ist es wichtig Grenzen zu ziehen, ab wann ein Szenario als gescheitert gilt. Solange der Weg des geringsten Widerstands nach unten zeigt, bleibe ich vorsichtig.
Heiko Aschoff ist selbständiger Trader und Geschäftsführer der Investment Ideen GmbH. Als Banker und Pensionsfondsmanager war er mitverantwortlich für über sieben Milliarden Euro Anlagevolumen. Im Börsendienst www.investment-ideen.de stellt er seine persönlichen Anlageempfehlungen vor.
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