Geldanlage-Report Armin Brack

Die Zucker-Revolution: Welche Aktien profitieren?! – Teil 1

23.06.10 08:30 Uhr

Die Zucker-Revolution: Welche Aktien profitieren?! – Teil 1 | finanzen.net

Welche Aktien profitieren, wo ein Kauf noch lohnt!?

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Das ist beim natürlichen Süßstoff Stevia der Fall und deshalb könnte aus dem aktuellen Hype eine Revolution werden.

Lesen Sie, was dahinter steckt und wie Sie von der weiteren Entwicklung profitieren können.

Stevia wird aus Honigkraut gewonnen, einer Pflanze, die bisher vor allem im Grenzland zwischen Brasilien und Paraguay angebaut wird. Die dort lebenden Indianer nutzen die Pflanze schon seit über 100 Jahren zum Süßen von Speisen.

Die größten Vorteile gegenüber Zucker: Die Pflanze ist bis zu 300-mal so süß wie Zucker, hat null Kalorien, null Kohlehydrate und ist deshalb sogar für Diabetiker geeignet. Das sind beträchtliche Vorteile, die gut in unsere Zeit passen.

Vor wenigen Wochen startete die US-Regierung eine landesweite Kampagne gegen Fettleibigkeit und übermäßigen Zuckerkonsum. Vor allem stark zuckerhaltige Limonaden geraten dabei ins Kreuzfeuer der Kritik. Präsident Barack Obama will sogar eine Soda-Steuer für Cola, Sprite und Co. einführen - sofern sie stark zuckerhaltig sind.

Logisch, dass diese Entwicklung die Marktchancen für Süßstoffe stark begünstigt. Doch mit den bisherigen Süßstoff-Marktführern Aspartam und Sucralose können Lebensmittelgiganten wie Coca-Cola inzwischen kaum mehr Geld verdienen. Der Patentschutz ist ausgelaufen und China überschwemmt den Markt mit Billigprodukten.

Die Schlussfolgerung der Firmenlenker ist so einfach wie genial: Ein neues Produkt musste her! Schnell wurde Stevia auserkoren, wegen seiner Eigenschaften, aber vor allem auch weil die Pflanze selbst als Lebensmittel verboten bleibt. Frühere Studien, die teilweise im Auftrag der Zucker-Lobby durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass Bestandteile der Pflanze beim Konsum in hohen Dosen krebserregend wirken können.

*Der clevere Dreh der Konzerne

Coca-Cola hat nun in Zusammenarbeit mit Cargill, dem größten Familienunternehmen der USA mit einem Jahresumsatz von über 100 Milliarden US-Dollar, auf der Basis der Stevia-Pflanze einen chemischen Süßstoff entwickelt (Rebaudiosid-A), der gesundheitlich unbedenklich ist. Weil es sich um eine Eigenentwicklung handelt, konnten die beiden Konzerne darauf 24 Patente anmelden - was bei der Pflanze selbst natürlich nicht möglich gewesen wäre.

Coca-Cola setzt Stevia bereits bei "Sprite Green"-Limos ein.

Auch weitere Konzerne, wie beispielsweise die französische Danone, entdecken nun Stevia. Danone möchte noch im Juni in Frankreich einen neuen Fruchtjoghurt auf den Markt bringen, der mit Stevia gesüßt ist. Pepsi ist ebenfalls bereits in die Produktion eingestiegen.

*Die Zeit ist reif

Nachdem die generelle Unbedenklichkeit von Rebaudiosid-A (Reb A) als Lebensmittelergänzungsstoff in Süßungsmitteln von der US-Gesundheitsbehörde FDA bereits in 2008 testiert worden ist, könnte in 2011 nun auch die EU die Zulassung beschließen.

Damit scheint die Zeit reif für Stevia. Gleich von drei Seiten - der politischen, der unternehmensstrategischen und der rechtlichen - gibt es Rückenwind für die wieder entdeckte Pflanze. Der Marktdurchbruch steht bevor. Das Marktpotenzial beziffern die Marktforscher von Mintel in einer neuen Studie auf nicht weniger als zehn Milliarden US-Dollar jährlich.

Doch wie können wir als Anleger profitieren? Für die großen Lebensmittelkonzerne hat die Entwicklung kaum Auswirkungen auf die Kursentwicklung der Aktien. Cargill ist als privates Familienunternehmen nicht börsennotiert.

Als Alternative kommen drei kleinere, aufstrebende Firmen in Frage. Nachfolgend der Kurzcheck:

*Sunwin International

Das bekannteste der drei kleinen Unternehmen ist Sunwin International, das ich aber als das am wenigsten Aussichtsreiche einschätze. Die letzten Geschäftsberichte sprechen für sich: In den ersten neun Monaten des Fiskaljahres 2010 brachen die Umsätze im Vergleich zur Vorjahresperiode um 38 Prozent ein. Dabei waren in beiden wichtigen Geschäftsfeldern Umsatzverluste zu beklagen, sowohl bei Steviosiden als auch im Bereich der Veterinärmedizin.

Das Unternehmen rutschte dabei deutlich in die Verlustzone. Die Begründung, die auf die allgemein schwache Weltwirtschaft verweist, kann nicht überzeugen, weil die Konkurrenz ihrerseits im selben Zeitraum hohe Zuwachsraten vorweisen kann.

Der jüngste Kursschub dürfte vor allem auf Aktien-Promotion zurückzuführen sein. Dieser Quelle zu folge, hat der US-Börsendienst Wall Street E-News 300.000 US-Dollar für das Bewerben der Sunwin-Aktien erhalten hat.

Die aktuelle Börsenbewertung der Aktie liegt bei 96 Millionen US-Dollar und damit bei mehr als dem Vierfachen der im Geschäftsjahr 2009 erzielten Umsätze - und das bei zuletzt fallender Tendenz. Auch von 2008 auf 2009 hatten die Umsätze bereits stagniert. Der Rückfall in die Verlustzone passt in dieses Bild.

Zudem hat Sunwin mit WILD Flavors nur einen ernst zu nehmenden Vermarktungspartner und steht damit schlechter da als die Konkurrenz. In der Vergangenheit war die Aktie ein chronischer Underperformer. Sie ist zudem am wenig regulierten OTC-Markt gehandelt. Seriöse Gewinnschätzungen existieren nicht.

Meine Empfehlung für Sunwin lautet daher: Finger weg!

Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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