Minenaktien vor Übernahmewelle
Inflationsängste, Krisen in allen möglichen Weltregionen, überbordende Schulden in den Industriestaaten.
Das ist der Stoff, von dem Gold aufgrund seiner Funktion als sicherer Hafen üblicherweise profitiert. So ist es kein Wunder, dass der Goldpreis trotz des erreichten hohen Niveaus nicht wirklich zu einer Korrektur ansetzen mag. Auch die Aussicht auf steigende Zinsen haben dies bislang nicht auszulösen vermocht. Im Gegenteil: Gold scheint derzeit eher wieder neuen Hochs entgegen zu streben.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Gold ist knapp und wird noch knapper
Die anhaltend hohe Nachfrage nach Gold, Silber und anderen Edelmetallen beflügelt die Aktien der großen Minenkonzerne wie Barrick, Harmony oder Gold Fields, den sogenannten Majors. Dabei haben viele der Branchengrößen mit sich erschöpfenden Vorkommen zu kämpfen. Der steigende Goldpreis bewirkt beispielsweise, dass die Konzerne nun auch solche Vorkommen ausbeuten, die noch vor kurzer Zeit als unrentabel galten. Eine andere Möglichkeit, um im Geschäft zu bleiben, ist der Zukauf von kleineren Unternehmen. In Frage kommen sogenannte Explorer und Developer. Explorers suchen nach Vorkommen, besitzen aber noch keine nachgewiesenen Bestände. Developer haben diese Phase bereits hinter sich. Sie sind Unternehmen, die jedoch erst seit Kurzem Edelmetalle abbauen. Während bei den Explorers ein relativ großes Risiko des Scheiterns besteht, können die Developer aufgrund des fortgeschrittenen Produktionsstadiums ein wesentlich besseres Chance/Risiko-Profil aufweisen. Nicht nur Anleger schauen daher verstärkt auf die Developer, sondern auch die Majors, die nicht mehr organisch wachsen können und Zukäufe zum Auffüllen ihrer Pipeline benötigen.
Gold-Developer sind gefragt
Die Aktien der Developer profitieren daher nicht nur von steigenden Gold- und Silberpreisen, sondern auch von einer latenten Übernahmephantasie. Mit dem Solactive Gold- und Silver Developers Index gibt es nun ein Instrument, in dem 15 Aktien aufstrebender Gold- und Silberproduzenten vereint sind. Die Developers, die im Index enthalten sind, sind die nach Marktkapitalisierung größten der Branche. Zudem müssen mindestens vier Silber-Developer enthalten sein. Die Indexkomposition wird halbjährlich überprüft. Eventuell anfallende Nettodividenden werden im Index reinvestiert und so an die Anleger weitergegeben. Der Index wird zwar in Euro berechnet, die enthaltenen Unternehmen haben ihre Hauptnotierung zumeist jedoch in Kanada oder den USA. Wechselkursschwankungen können daher die Performance des Index beeinflussen. Ein wesentliches Risiko könnte eine stärkere Korrektur der Edelmetalle darstellen. Während beim Gold derzeit keine Anzeichen für eine Trendwende zu erkennen sind, könnte beim Silber nach der langen Rallye durchaus eine stärkere Korrektur einsetzen. Langfristig dürften die Gold- und Silber-Developer jedoch mit positiven Aussichten glänzen.
Fazit:
Die Aktien der Gold- und Silberproduzenten aus der zweiten und dritten Reihe profitieren von steigenden Edelmetallpreisen und möglichen Übernahmen.
Stefan Böhm (Diplom-Volkswirt) ist Chef-Redakteur des DaxVestor Börsenbriefs. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dax-vestor.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
