Preiskorrektur bei Metallen der Seltenen Erden vor dem Ende
China versucht, seine Monopolstellung weiter auszubauen. Wandlung vom Exporteur zum Nettoimporteur. Themen-Zertifikate bieten neue Chancen.
Der Kampf um die Rohstoffe hat begonnen. In keinem anderen Bereich ist dies sichtbarer als bei den Metallen der Seltenen Erden. Sie sind essentieller Bestandteil vieler Hightech- Produkte. China hat den Abbau nahezu monopolisiert und verärgert andere Länder mit seiner Preispolitik. 90 Prozent der weltweit geförderten Menge an Seltenen Erden stammen aus dem Reich der Mitte. Darüber hinaus besitzt China mit geschätzten mehr als 50 Mill. Tonnen die weltweit größten Reserven der sogenannten Rare Earth Metals.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Peking hat durch Exportbeschränkungen und die Eindämmung des illegalen Schürfens für eine Verknappung des Angebots gesorgt. Zusätzlich ging die Regierung dazu über, die quer über das Land fragmentierte Industrie zu vier großen Produktionsregionen zusammenzufassen. Die Zahl der Lizenzen zum Abbau der Rohstoffe wurde von 113 auf 67 verringert. Die Maßnahmen der chinesischen Regierung und die steigende Nachfrage haben letztlich dazu geführt, dass sich die Preise für insgesamt 17 Metalle der Seltenen-Erden-Gruppe im Durchschnitt des Jahres 2010 und in der ersten Hälfte des Jahres 2011 vervierfacht haben. Doch seit rund zwölf Monaten befinden sich die Preise im freien Fall. Eine Tonne Ceriumoxid hat sich um fast 80 Prozent verbilligt. Der Preis für Neodymoxid, das für Generatoren benötigt wird, hat sich um rund zwei Drittel verbilligt. Andere Metalle wie Lanthan, Yttrium oder Dysprosium verzeichneten parallel mit der Abkühlung am chinesischen Aktienmarkt und dem Rückgang des weltweiten Wirtschaftswachstums ebenfalls einen Preisrutsch. Um den Preisverfall zu stoppen, hat Peking vorige Woche angekündigt, ein Fünftel der Produktionskapazitäten zu schließen.
Mittlerweile sind die Chinesen auch eine Reihe von Joint Ventures eingegangen und erlauben ausländische Direktinvestments in die Downstream-Industrie, die für die Extraktion der Seltenen Erden verantwortlich ist, um an die notwendigen Finanzierungsmittel zu kommen. Ziel ist es unter anderem, veraltete Industrieanlagen zu schließen und neue, moderne Raffinerien aufzubauen. Da China mit einer Produktion von 130.000 Tonnen und einem Weltmarktanteil von 97 Prozent als Quasimonopolist die Exportmenge dramatisch reduziert hat, ist das Interesse groß, auch außerhalb Chinas Rare Earth Metalle zu fördern. Das US-Unternehmen Molycorb hat unlängst eine Mine in den USA in Betrieb genommen, die rund 20.000 Tonnen Seltene Erden fördern soll. Die australische Lynas will 2013 eine Mine mit einer Produktionskapazität von 20.000 Tonnen in Betrieb nehmen. Für beide Produktionsstätten besteht allerdings das Problem der Extraktion der Metalle aus den Erden. Der Aufbau der Raffinerien kann Jahre dauern. Daher wird China noch länger den Weltmarkt bestimmen. In den vergangenen Jahren ist die kontinuierliche Reduzierung der Exportquoten auffällig. Die jährliche Exportquote für die Elemente wurde von 53.000 (2009) auf nur noch 30.000 Tonnen im vergangenen Jahr offiziell reduziert. Tatsächlich wurden allerdings nur etwas mehr als 18.500 Tonnen ausgeführt. Da der Bedarf der Industrie bei rund 120.000 Tonnen liegt, sind Spannungen zwischen dem Westen und China vorprogrammiert. Experten vermuten, dass sich China in den kommenden Jahren zum Nettoimporteuer wandeln wird, um die Gesamtwertschöpfungskette für die Metalle der Seltenen Erden aufzubauen. Damit wird China zum Exporteuer hochwertiger Industrieprodukte wie Dauermagnete, Generatoren oder Leuchtstoffe. Es wundert daher nicht, dass die Differenzen zwischen Exportpreisen und einheimischen Preisen für die Metalle der Seltenen Erden sehr groß sind. Nach einer Analyse von Lynas liegen diese Preise bis zu 560 Prozent auseinander. Eine steigende Nachfrage in China und in den übrigen Industriestaaten dürfte zu weiteren Preissteigerungen bei den Rare Earth Metallen führen, von denen auch die Produzenten profitieren können.
Da die Metalle der Seltenen Erden nicht an den Rohstoffbörsen gehandelt werden, geht nur die indirekte Investition über die börsennotierten Produzenten. Es gibt mehrere Produkte, die diese Produzenten abbilden. Das Zertifikat der UBS auf den Rare Earth Basket (DE000UB9REE1) musste im laufenden Jahr einen Verlust von etwas mehr als 26 Prozent hinnehmen. Erst in den vergangenen vier Wochen kam das Produkt auf einen Gewinn von 4 Prozent. Der Basket besteht aus 11 Unternehmen. Ein Klumpenrisiko liegt bei den beiden Unternehmen Molycorp und Lynas, die zusammen bereits ein Gewicht von 50 Prozent besitzen.
Bei dem Zertifikat der Société Générale auf den Rare Earth Basket (DE000SG1YRE5) sah es den vergangenen Monaten etwas besser aus. Im laufenden Jahr kam das Produkt nur auf einen Verlust von 13 Prozent. Im Einmonatszeitraum kam das Zertifikat auf einen kleinen Anstieg von 1,6 Prozent. Bei dem Papier der EFG Financial Products auf den Solactive Rare Earth (CH0112279168) sah es nicht besser aus. Der Kurs sank seit Januar um rund 21,7 Prozent. Im Einmonatszeitraum liegt das Plus bei 1,7 Prozent.
Investoren, die weitere Verluste erwarten, bietet die UBS auch eine Short-Variante (DE000UB5RES9) an, die auf der negativen Entwicklung von elf Aktien der Förderer von Seltenen Erden basiert. Das Zertifikat wandelt Verluste eins zu eins in Gewinne um. 2012 erreichte das Zertifikat ein Plus von mehr als 8 Prozent. Wegen der Aufwärtsbewegung in den letzten vier Wochen verzeichnete das Produkt einen Verlust von 1 Prozent.
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Der Autor dieses Artikels ist Christian Grabbe, Derivateexperte bei der Baader Bank AG und zuständig für alle Derivategeschäfte. Weitere Informationen rund um die Themen Indizes, Aktien, Anleihen, Hebelprodukte, ETFs, Devisen und Rohstoffe erhalten Sie auf www.Baadermarkets.de sowie in dem kostenlosen Newsletter Zertifikate Börse.“
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