Börse Moskau: Wette auf hohe Rohstoffpreise
Russland hat sich der Finanzkrise weitgehend entziehen können.
Der Aktienmarkt ist sehr niedrig bewertet. Rohstoffe, fallende Inflationsraten und Zinsen sind der Treibstoff für steigende Kurse.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Die Emerging Markets sind die Gewinner der Finanzkrise. Dank des fehlenden Exposure in US-Subprime-Krediten, einer ausreichenden Kapitalisierung der Banken und eines vielfach hohen Rohstoffreichtums konnten sich viele Schwellenländer den Turbulenzen an den Finanzmärkten weitgehend entziehen. Die Märkte konnten sich nach der Kreditkrise und Lehman-Pleite im Jahr 2008 am schnellsten erholen. Vor allem der russische Aktienmarkt gilt vielen Experten auf Jahressichtweltweit als attraktiv bewertet. So erwarten beispielsweise die Experten von Pioneer Funds, dass die Gewinne in Russland in den kommenden zwölf Monaten steigen werden. Pioneer Investments erwartet für diesen Zeitraum ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 6 für die russischen Aktien. Das ist deutlich günstiger als das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis des MSCI-World-Index, für den in den kommenden zwölf Monaten ein Wert von 12,3 erwartet wird. Die Basis für das langfristige Wachstum wurde durch politische und wirtschaftliche Reformen geschaffen. Die Integration Russlands in die europäische Wirtschaft sorge für Wachstumschancen, heißt es. Bemerkenswert ist, dass die Kreditausfallversicherungen (CDS) für fünfjährige Staatsanleihen aus Russland niedriger sind als für jene aus Portugal, Irland, Italien, Griechenland oder Spanien. Erstaunlich ist, dass wegen der glaubwürdigen Fiskalpolitik, des gesunden Bankensystems, der hohen Liquidität und der geringen Staatsverschuldung russische Eurobonds deutlich niedriger rentieren als griechische oder portugiesische Papiere. In Russland wird eine Senkung der Teuerungsraten und Zinsen erwartet, was den Binnenkonsum antreiben sollte. Investitionen in den russischen Aktienmarkt sind gleichzeitig eine Wette auf Rohstoffe. BP hat vor wenigen Wochen eine Studie veröffentlicht, woraus hervorgeht, dass Russland 2009 mit einem Anteil von 12,9 Prozent an der weltweiten Produktion und einem Anstieg von 1,5 Prozent der weltweit größte Ölproduzent war. Im Vergleich dazu hat Saudi Arabien, größter Produzent 2008, seine Produktion 2009 um10,6 Prozent gesenkt, was einen Marktanteil von 12 Prozent bedeutet. Bei der Förderung von Erdgas steht Russland mit einem Anteil von 17,6 Prozent an zweiter Stelle hinter den USA (20,1 Prozent), allerdings deutlich vor dem Drittplatzierten Kanada (5,4 Prozent). Russland hat allerdings nach dem derzeitigen Stand auch die größten zertifizierten Reserven. Damit wächst die strategische Wichtigkeit von Russland für die Weltwirtschaft.
Die Regierung in Moskau hat zudem geplant, die Steuergesetze für die Ölfirmen zu ändern. Davon sollten vor allem Unternehmen profitieren, die Offshore arbeiten und Öl in Ost-Sibirien fördern wie Rosneft und Surgutneftegas. Weitere Steuergesetze müsste die Regierung allerdings noch in Angriff nehmen, damit die Ölkonzerne die staatlichen Vorgaben erreichen. Nichtsdestotrotz ist für die russische Ölindustrie ein weiterer Aufschwung der Weltwirtschaft wichtig. Positive Rahmenbedingungen für die Börse sind sinkende Inflationsraten und nachgebende Leitzinsen. Beide Faktoren sollten den Konsum im Land anschieben. Die Geldreserven und die starke russische Handelsbilanz erlauben es, das Bankensystem ausreichend zu refinanzieren und damit die Wirtschaft auf den Erholungspfad zu bringen. Experten erwarten, dass die Konjunktur 2010 um4 Prozent wächst, die Optimisten erwarten sogar ein Wachstum von 5,5 bis 6,2 Prozent. Positiv ist ferner der Anstieg der Industrieproduktion im Mai um 12,6 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresmonat und die sinkende Arbeitslosenquote. Die Banken haben eine Reihe von Produkten im Angebot, mit denen Anleger in den russischen Aktienmarkt investieren können. Von der Deutschen Bank kommt ein Index-Zertifikat auf den von der deutschen Börse berechneten DAXGlobal Russia Preisindex (DE000DB6GHT2), mit dem Anleger eins zu eins ausgewogen an der weiteren Entwicklung des russischen Aktienmarktes partizipieren können. Das Zertifikat konnte in den abgelaufenen 12 Monaten rund 66 Prozent zulegen. Das Partizipationszertifikat der Raiffeisenbank Centrobank (RCB) auf den Konkurrenzindex RTX (AT0000A0A1K1) legte im Zwölfmonatszeitraum rund 54 Prozent zu. Für risikofreudigere Anleger werden auch Turbos auf den RTX angeboten. So hat der Anleger mit dem Turbo-Long-Produkt von der RCB (AT0000A0FUZ4) mit einem Hebel von 4,7 an der Entwicklung des russischen Marktes partizipieren können. Die Knock-out-Barriere liegt ebenso wie der Basispreis bei 1.891,16 Punkten. Bezogen auf den aktuellen Kurs hat der Anleger einen Sicherheitspuffer zur Barriere von 19 Prozent. Der Anleger hat auch die Möglichkeit, gezielt mit Indextrackern auf einzelne Sektoren zu setzen. Das RDX Oil & Gas Index-Zertifikat (DE000HV5A949) basiert auf der Entwicklung von Werten wie Lukoil, Gazprom, Rosneft, Tatneft, Surgutneftegaz, Novatek und Gazpromneft. Das Produkt erlitt parallel mit dem Rückgang der Ölpreise einen Verlust von 9 Prozent in drei Monaten. Das RDX Mi-ning & Metals Index-Papier (DE000HV5A931) enthält Unternehmen wie Norilsk Nickel, Evraz Group, Polyus Gold und TMK. Hier steht allerdings ein Verlust von 23 Prozent innerhalb von drei Monaten zu Buche. Von der Commerzbank kommt ein Tracker auf den RTX Telecom Index (DE000CZ24BS8), der in den vergangenen sechs Monaten 15 Prozent gewinnen konnte.
Der Autor dieses Artikels ist Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank AG. www.Baadermarkets.de
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