Gold: Potenzial durch Asset-Inflation
Deflation oder Inflation, für den Goldpreis ist das die zentrale Frage. Die Entwicklung am Aktien- und Anleihenmarkt spricht zumindest für Asset-Inflation, das schafft mittelfristig Potenzial.
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Höhenflug beendet
Gold hat den Höhenflug aus dem Januar beendet und ist fast wieder auf den Jahresausgangswert zurückgefallen. Negative Inflationsraten in Europa und sogar in den USA sprechen eher für eine Deflation und haben die Goldnachfrage gedämpft, da das Edelmetall von Finanzinvestoren vor allem als Inflationsschutz gehalten wird. Aus zwei Gründen sehen wir dennoch mittelfristig das Potenzial für einen neuen Aufwärtstrend.
Temporärer Rückgang
Die negativen Inflationsraten sind durchaus bedenklich, denn schließlich folgen sie auf eine seit Jahren expansive Geldpolitik in den USA und Europa, die offenbar zunehmend ihre Wirkung verfehlt. Allerdings steht diese Conclusio noch unter Vorbehalt, denn aktuell sorgt der Absturz der Rohstoffpreise für eine Verzerrung nach unten. Ob sich wirklich ein nachhaltiger Abwärtstrend in Form einer Deflation etabliert, muss erst noch abgewartet werden. Wegen der strukturellen Schwäche sehen wir ein Risiko in dieser Richtung vor allem für Europa. Allerdings tut die EZB nun auch wirklich alles dafür, um das Drohszenario abzuwenden. Eine Wette auf eine Deflation kommt einer Wette gegen die Notenbank gleich.
Asset-Inflation
Und die Strategie zeigt durchaus Erfolge, nur noch nicht an der gewünschten Stelle (nämlich bei den Konsumentenpreisen), sondern zunächst bei den Vermögenswerten. Angesichts turmhoch bewerteter Anleihen und dynamisch steigender Aktienkurse ist eine Asset-Inflation kaum zu leugnen. Nur wurden davon die Rohstoffe, inklusive der Edelmetalle, noch nicht erfasst. Sollte sich der Wirtschaftsausblick für Europa dank der EZB, der Euro-Ab¬wer¬tung und des Ölpreisschubs aber weiter aufhellen, könnte sich das schnell ändern.
Fazit
Kommt es wirklich zu einer anhaltenden Deflation in Europa, gibt es wahrscheinlich kein nachhaltiges Aufwärtspotenzial für Gold. In unserem Basisszenario rechnen wir allerdings mit einer weiteren Konjunkturerholung auf dem Kontinent und eine Reflationierung (u.a. über höhere Importpreise). Deswegen halten wir das Edelmetall perspektivisch für interessant. Im Moment würden wir allerdings weiter abwarten, bis die charttechnisch wichtige Marke von 1.250 US-Dollar zurückerobert werden kann.
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