30-US-Dollar-Marke im Blick

Silberpreis übertrifft Performance von Gold in diesem Jahr

18.04.24 23:18 Uhr

Silberpreis triumphiert über Goldpreis: Die beeindruckende Entwicklung in diesem Jahr | finanzen.net

Während der Goldpreis in den letzten zwölf Monaten deutlicher zulegen konnte als der Silberpreis, kann Silber in diesem Jahr bisher eine stärkere Performance vorweisen.

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• Silber in diesem Jahr stärker gestiegen als Gold
• Analyst erwartet günstigere Einstiegsgelegenheit bei Edelmetallen
• Markt für Silber und Gold überkauft?

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Silber mit besserer Performance als Gold

Gold ist in der jüngsten Vergangenheit mit steigenden Preisen verstärkt in den Fokus der Anleger gerückt. Der Goldpreis konnte in den letzten Wochen ein Rekordhoch nach dem anderen erklimmen. "Eines der beeindruckendsten Merkmale dieses Goldlaufs war, wie unempfindlich er gegenüber den normalerweise starken Gegenwinden ist", sagte Brien Lundin, Herausgeber des Gold Newsletter, gegenüber MarketWatch. Zu diesen Gegenwinden zählen steigende Staatsanleiherenditen und ein starker US-Dollar, was laut Lundin in letzter Zeit aber kaum Einfluss auf Gold hatte und "an manchen Tagen sogar hilfreich gewesen sein könnte".

Doch auch der Silberpreis ließ sich von der Gold-Rally mitreißen - die Performance von Silber seit Jahresstart übertrifft dabei sogar die von Gold. Während der Goldpreis in diesem Jahr bisher um 15,25 Prozent zulegen konnte, verzeichnete der Silberpreis seit Jahresbeginn ein Plus von 17,85 Prozent (Stand: 17. April 2024). Dabei konnte das Metall kürzlich ein Zwei-Jahres-Hoch erklimmen und Ende vergangener Woche zum ersten Mal seit Mai 2021 wieder fast die 30-US-Dollar-Marke pro Unze erreichen. Ebenso ist der iShares Silver Trust ETF seit Jahresbeginn um 18,60 Prozent und damit deutlicher als der iShares Gold Trust ETF (+14,79 %) gestiegen (Stand: 17. April 2024).

Gründe für den Silberpreis-Anstieg

Ein Treiber für den Silberpreis in diesem Jahr dürfte laut The Street die hartnäckige Inflation sein, die es der US-Notenbank bisher nicht erlaubt hat, den Leitzins zu senken. Daneben steige die weltweite Nachfrage nach Silber, während die Produktion stagniere oder gar rückläufig sei. Anleger würden ihr Vermögen angesichts geopolitischer Spannungen schützen wollen, was wahrscheinlich auch der Hauptgrund für den deutlichen Anstieg von Silber in der vergangenen Woche und bisher in diesem Monat gewesen sei.

TD Securities-Analyst Daniel Ghali sieht eine Stärke von Silber zudem darin, dass das Edelmetall auch in der Industrie zum Einsatz kommt - Ghali zufolge seien 50 Prozent der Nachfrage nach Silber der Industrie zuzurechnen. "Die Silbermärkte könnten sich heute als der aufregendste Handel im Bereich der Energiewende im gesamten Rohstoffkomplex erweisen", so der Experte in einer Kundennotiz, die "Kitco News" vorliegt. "Die Energiewende ist der Investitionszeitgeist dieses Jahrzehnts, und die Auswirkungen auf Silber werden oft übersehen."

Laut 22V Research-Analyst John Roque seien die Aussichten für Silber außerdem auch aus technischer Sicht vielversprechend.

Analyst erwartet günstigere Einstiegsgelegenheit bei Gold und Silber

Laut Peter Spina, Gründer und Präsident der Investoren-Websites GoldSeek.com und SilverSeek.com, könnte es zwischenzeitlich jedoch zu einem Preisrückgang bei Silber und Gold kommen. Seiner Meinung nach könnte sich die jüngste Eskalation im Nahen Osten "auf den Märkten als Angst bemerkbar machen", berichtet MarketWatch. Sollte es zu einem großen Ausverkauf an den Finanzmärkten kommen, könnten Anleger nach Möglichkeiten suchen, ihre Verluste zu decken. So könnte sich die Situation auch auf Edelmetalle auswirken, denn Anleger könnten versuchen, ihre Verluste durch den Verkauf ihrer Edelmetallbestände zu decken. Dadurch könnte sich wiederum eine günstigere Einstiegschance bei Gold und Silber bieten. "Dies könnte eine einmalige Kaufgelegenheit für Edelmetalle sein", gibt MarketWatch Spina wieder.

Silberpreis-Rally nachhaltig?

Analysten spekulieren derzeit jedoch auch darüber, ob die jüngste Erholung des Silberpreises nachhaltig ist. Während sich die Experten der Bank of America weiter bullish zeigten und glauben, dass das Metall von niedrigeren Zinssätzen profitieren und Gold übertreffen dürfte, da die Industrienachfrage wieder anziehe und Photovoltaikhersteller auf Panels umsteigen würden, die mehr von dem Edelmetall benötigen, erklärte David Morrison, der als Analyst beim Broker Trade Nation tätig ist, laut Bloomberg, dass der Silberhandel mit Vorsicht zu genießen sei und warnte Anleger vor der Volatilität des Edelmetalls. Der Silberhandel sei "nichts für schwache Nerven".

Wie The Street berichtet, sei indes unklar, ob sowohl Silber als auch Gold zu teuer würden. So sei die relative Stärke von Gold und seinem "kleinen Bruder" in der vergangenen Woche jeweils auf über 80 gestiegen, was ein klarer Hinweis darauf sei, dass der Markt für Silber und Gold überkauft sei. Sollten die geopolitischen Spannungen nachlassen, bestehe daher die Möglichkeit, dass auch die Silber- und Goldpreise nachgeben.

Redaktion finanzen.net

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