Ökostromförderung wird für Verbraucher deutlich teurer
Die Stromverbraucher müssen sich einem Pressebericht zufolge auf eine deutliche Erhöhung der Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien einstellen.
Laut den Betreibern der Stromübertragungsnetze sei ein drastischer Anstieg um fast 50 Prozent im nächsten Jahr unumgänglich, wie das "Handelsblatt" (Donnerstag) schreibt. Offiziell wollten die Betreiber dem Blatt die absehbare Erhöhung jedoch nicht bestätigen.
Die Übertragungsnetzbetreiber sind für die Anpassung der Ökostrom-Umlage zuständig. Derzeit zahlt der durchschnittliche Privathaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden über seine Stromrechnung jährlich 125 Euro für die Förderung der erneuerbaren Energien. Steigt die Umlage wie von den Übertragungsnetzbetreibern prognostiziert zum Jahreswechsel von 3,59 Cent auf 5,3 Cent je Kilowattstunde, erhöht sich der Betrag der Zeitung zufolge auf 185 Euro.
Der absehbare Anstieg der Umlage ist politisch brisant. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte im vergangenen Jahr zugesichert, die Belastung der Verbraucher durch die Ökostromförderung werde den derzeitigen Wert nicht übersteigen. Aus Sicht der Übertragungsnetzbetreiber gibt es zu der Erhöhung der Umlage keine Alternative. Die derzeitige Umlage sei angesichts des raschen Zubaus bei den Erneuerbaren viel zu knapp bemessen. Ende Juni habe das Minus auf dem Verrechnungskonto 224 Millionen Euro betragen. Bis Jahresende drohe eine Unterdeckung in Milliardenhöhe. Der Kontostand für Ende Juli wird an diesem Freitag veröffentlicht.