Wohnimmobilienpreise steigen - Häuser in Metropolen werden teurer
Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland haben auch im Frühjahr deutlich zugelegt.
Sie stiegen zwischen April und Juni zum Vorjahresquartal im bundesweiten Schnitt um 5,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Besonders stark verteuerten sich Ein- und Zweifamilienhäuser (+10 Prozent) und Eigentumswohnungen (+8,6 Prozent) in den sieben größten Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf. In anderen kreisfreien Großstädten ab 100.000 Einwohnern kletterten die Preise für Eigentumswohnungen und Häuser je um rund sieben Prozent. Der Anstieg in dünn besiedelten ländlichen Gebieten war mit 4,2 Prozent geringer.
Ein Expertengremium unter der Leitung von EZB-Chef Mario Draghi schlägt mit Blick auf den Immobilienmarkt in Deutschland und zehn weiteren europäischen Staaten derzeit Alarm. Der Europäische Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) mahnte am Montag die Regierungen in diesen Ländern, drohenden Gefahren vorzubeugen. Deutschland, Frankreich, Tschechien sowie den Nicht-EU-Ländern Island und Norwegen wurde explizit eine Warnung ausgesprochen. Die Probleme reichten von einem zu hohen Verschuldungsgrad der Haushalte, über eine zu lockere Hypothekenvergabe bis hin zur Überhitzung des Marktes durch immer höhere Preise.
In Deutschland boomt der Wohnungs- und Häusermarkt seit Jahren, weil viele Anleger wegen der niedrigen Zinsen Geld in Immobilien stecken. Zudem verwirklichen sich immer mehr Bürger den Traum vom Eigenheim. Zwischen 2007 und 2018 stiegen die Häuserpreise laut Statistikamt um rund 50 Prozent.
Berlin (Reuters)
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