Roland Klaus-Kolumne Roland Klaus

VW Schadensersatz: So profitieren Volkswagen Aktionäre von der Musterklage wegen der Abgasaffäre

15.08.16 10:11 Uhr

VW Schadensersatz: So profitieren Volkswagen Aktionäre von der Musterklage wegen der Abgasaffäre | finanzen.net

Selten waren die Aussichten für geschädigte Anleger einer deutschen Aktiengesellschaft so gut wie bei Volkswagen, vor Gericht Schadensersatz für die erlittenen Kursverluste zu erstreiten.

Werte in diesem Artikel

Das Ganze wird ab dem vierten Quartal im Rahmen einer Musterklage geschehen. Allerdings lauert schon Mitte September die erste Verjährungsfrist. Anleger können sich also nicht abwarten und sich auf das Musterverfahren verlassen. Sie müssen selbst aktiv werden, um die Verjährung zu hemmen und ihre Ansprüche zu sichern. Dazu gibt es drei Möglichkeiten.

Welcher Weg zum Schadensersatz der günstigste ist, können Anleger mit Hilfe der Interessengemeinschaft Widerruf unter www.widerruf.info/vw kostenlos prüfen lassen. Im Einzelnen hängt das von verschiedenen Faktoren ab: Greift beispielsweise eine Rechtsschutzversicherung? Ist der Anleger risikobereit oder möchte er keinerlei Kostenrisiko eingehen?

Im Einzelnen gibt es drei Möglichkeiten, um sich vor der Verjährung, die am 19. September 2016 droht (ein Jahr seit Veröffentlichung der Affäre), zu schützen und die guten Chancen auf Schadensersatz zu wahren.

1. Individuelle Klage

Mit einer individuellen Klage kann sich der Anleger bis Mitte September vor der Verjährung schützen. Sobald das Musterverfahren eröffnet wird, werden alle anderen Klagen auf Eis gelegt. Dieser Weg verursacht die höchsten Kosten. Bei einem Streitwert von 10.000 Euro liegt das Risiko einer Klage bei gut 2.000 Euro. Der Streitwert entspricht dabei den eingeklagten Kursverlusten. Wird die Klage gewonnen, erhält der Anleger sämtliche Kosten wieder zurück, da der unterlegene Gegner diese bezahlen muss. Rechtsschutzversicherungen übernehmen die Kosten in einigen Fällen. Dies setzt jedoch voraus, dass die Versicherung Kapitalanlagestreitigkeiten nicht ausgeschlossen hat. Viele Rechtsschutzversicherungen tun dies aber in ihren Bedingungen. Deswegen wird nur in wenigen Fällen eine Rechtsschutzversicherung zahlen.

2. Mahnbescheid und Anmeldung zum Musterverfahren

Alternativ zu einer Klage kommt auch ein gerichtlicher Mahnbescheid in Frage. Dieser hemmt die Verjährung für sechs Monate. In diesem Zeitraum sollte nach aktueller Lage das Musterverfahren begonnen haben, so dass der Anleger seine Ansprüche dort anmelden kann. Die Kosten für Mahnbescheid und Anmeldung liegen bei einem Streitwert von 10.000 Euro bei knapp 1.500 Euro - und liegen damit niedriger als bei einer Klage. Anders als bei einer Klage bekommt der Anleger dieses Geld jedoch nicht zurück, wenn die Musterklage gewonnen wird.

3. Prozessfinanzierung

Wer diese Kosten scheut, für den hat die Interessengemeinschaft Widerruf ein Angebot zur Prozessfinanzierung geschnürt, das den Anleger vom Kostenrisiko befreit. Der Prozessfinanzierer übernimmt dabei sämtliche Kosten für eine Klage. Wird das Musterverfahren gewonnen, zahlt der Anleger ein Erfolgshonorar in Höhe von 33 Prozent des erhaltenen Schadensersatzes. Gelingt kein Erfolg, so entstehen dem Anleger auch keine Kosten. Im Rahmen der Prozessfinanzierung wird auf einen pauschalierten Schadensersatz, den sogenannten Kursdifferenzschaden, geklagt. Er beträgt rund 60 Euro je VW-Aktie. Dies hat den Vorteil, dass der Anleger nicht nachweisen muss, dass er die Papiere nicht gekauft hätte, wenn er von den Abgasmanipulationen gewusst hätte.

Folgende Voraussetzung gibt es für die Teilnahme an der Prozessfinanzierung: Der Anleger muss mindestens 100 Volkswagen-Aktien (egal ob Stammaktien oder Vorzugsaktien) nach September 2013 gekauft haben und muss diese am 18 September 2015 besessen haben. Es spielt keine Rolle, ob die Aktien danach verkauft wurden oder sich noch im Depot befinden. Anleger, die das Angebot der Kostenfinanzierung in Anspruch nehmen wollen, müssen sich bis Ende August 2016 bei der IG Widerruf melden.

Fazit: VW-Anleger haben exzellente Chancen auf Schadensersatz, wenn Sie ihre Papiere nach September 2013 gekauft haben und diese bei Bekanntwerden der Abgasaffäre noch besessen haben. In den seltenen Fällen, in denen eine Rechtsschutzversicherung greift, dürfte eine individuelle Klage der beste Weg sein. Ansonsten verursacht ein Mahnbescheid etwas geringere Kosten. Für alle, die das Kostenrisiko scheuen, ist eine Prozessfinanzierung der ideale Weg. Dort fällt nur ein Erfolgshonorar an, wenn Schadensersatz gezahlt wird. Für alle Alternativen aber gilt: Beeilung ist angesagt! Um eine drohende Verjährung zu verhindern müssen Anleger bis Mitte September aktiv werden, für die Prozessfinanzierung gilt sogar eine Frist bis Ende August. Anleger können kostenlos bei der IG Widerruf unter www.widerruf.info/vw prüfen lassen, welcher Weg für Sie der günstigste ist.

Roland Klaus arbeitet als freier Journalist in Frankfurt am Main und ist Gründer der Interessengemeinschaft Widerruf (www.widerruf.info). Sie dient als Anlaufstelle für alle, die sich zum Thema Widerruf von teuren Kreditverträgen informieren und austauschen wollen und bietet eine kostenlose Prüfung von Widerrufsklauseln in Immobiliendarlehen an. Bekannt wurde Klaus als Frankfurter Börsenreporter für n-tv, N24 und den amerikanischen Finanzsender CNBC sowie als Autor des Buch „Wirtschaftliche Selbstverteidigung“. Sie erreichen Ihn unter kontakt@widerruf.info

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Ausgewählte Hebelprodukte auf Volkswagen (VW) vz.

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Volkswagen (VW) vz.

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Nachrichten zu Volkswagen (VW) AG Vz.

Analysen zu Volkswagen (VW) AG Vz.

DatumRatingAnalyst
12:21Volkswagen (VW) vz NeutralJP Morgan Chase & Co.
09:21Volkswagen (VW) vz BuyJefferies & Company Inc.
08:41Volkswagen (VW) vz SellUBS AG
06.12.2024Volkswagen (VW) vz Market-PerformBernstein Research
03.12.2024Volkswagen (VW) vz OverweightBarclays Capital
DatumRatingAnalyst
09:21Volkswagen (VW) vz BuyJefferies & Company Inc.
03.12.2024Volkswagen (VW) vz OverweightBarclays Capital
11.11.2024Volkswagen (VW) vz BuyJefferies & Company Inc.
11.11.2024Volkswagen (VW) vz BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
01.11.2024Volkswagen (VW) vz BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
DatumRatingAnalyst
12:21Volkswagen (VW) vz NeutralJP Morgan Chase & Co.
06.12.2024Volkswagen (VW) vz Market-PerformBernstein Research
29.11.2024Volkswagen (VW) vz Market-PerformBernstein Research
29.11.2024Volkswagen (VW) vz Market-PerformBernstein Research
27.11.2024Volkswagen (VW) vz NeutralJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
08:41Volkswagen (VW) vz SellUBS AG
03.12.2024Volkswagen (VW) vz SellUBS AG
30.10.2024Volkswagen (VW) vz SellUBS AG
07.10.2024Volkswagen (VW) vz SellUBS AG
30.09.2024Volkswagen (VW) vz SellUBS AG

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Volkswagen (VW) AG Vz. nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"