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Trotz Inflation und Nullzins - So legt man 5.000 Euro am besten an!

29.01.17 16:04 Uhr

Trotz Inflation und Nullzins - So legt man 5.000 Euro am besten an! | finanzen.net

Eine steigende Inflation und Nullzinsen machen Sparern das Leben schwer. Wer aber sein Geld langfristig vermehren möchte, muss seinen Anlagehorizont erweitern. Denn Renditen unterhalb der Inflationsrate bringen Kapitalanlegern reale Verluste.

Trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase, lässt die Mehrheit der Deutschen ihr Geld auf dem Girokonto verkommen. Diese Tatsache ist, unter dem Gesichtspunkt einer vernünftigen Geldanlage, ein wahrhaftiges Fiasko. Auf dem Girokonto verliert das Vermögen permanent an Wert, da die Inflation nicht einmal durch einen geringen Zinsertrag abgefedert werden kann.

Wer 5.000 Euro investieren möchte, findet aber auch in der aktuellen Nullzinsphase lukrative Möglichkeiten für stattliche Renditen. Hierbei gilt der Grundsatz: Je höher das Risiko, desto höher die Rendite.

Inflation frisst Vermögen

Im Jahr 2015 lag die durchschnittliche Inflationsrate in Deutschland bei rund 0,3 Prozent. 2016 betrug die Teuerungsrate bereits durchschnittlich 0,5 Prozent. Für das Jahr 2017 wird eine durchschnittliche Teuerung von rund 1,5 Prozent prognostiziert. Historisch betrachtet sind diese Werte nicht außerordentlich, da Deutschland schon Phasen deutlich höherer Inflationsraten erlebt hat. Aktuell bekommt es die Bundesrepublik aber mit einer sehr besonderen Konstellation zu tun, da zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Anstieg der Inflation inmitten einer Nullzinsphase zu beobachten ist. Dieser gefährliche Cocktail lässt den Wert des Ersparten dahinschmelzen, da die meisten Geldanlagen in Form von Girokonto, Sparbuch, Tagesgeld oder Festgeld keinen Zins oberhalb der Inflationsrate bieten. Angesichts dieser Tatsache müssen sich Sparer und konservative Anleger neu orientieren.

5.000 Euro investieren

Wer in einer Niedrigzinsphase 5.000 Euro gewinnbringend anlegen möchte, muss gewisse Risiken eingehen können. Denn eine hohe Rendite ohne Risiko ist praktisch nicht realisierbar. Auf Grund der eigenen Vermögenssituation, hat jeder Investor eine persönliche Risikobereitschaft und so auch einen individuellen Anlagehorizont. Hierbei muss immer beachtet werden, dass je nach Anlage auch ein Totalverlust möglich ist.

Tagesgeld

Ein Tagesgeldkonto hat den großen Vorteil der täglichen Verfügbarkeit und der hohen Sicherheit. Durch die Einlagensicherung von bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank, ist der Nominalwert des Geldes gesichert. Aktuell liegen die durchschnittlichen Tagesgeldkonditionen jedoch weit unter einem Prozent. Bei einer zu erwartenden Inflationsrate von durchschnittlich rund 1,5 Prozent für dieses Jahr, erleiden Anleger de facto einen Verlust.

Festgeld

Bei einer Laufzeit von 12 Monaten und einem Anlagebetrag von 5.000 Euro, erhält man beim Festgeld derzeit bestenfalls rund 1,75 Prozent an Zinsen, wobei schon für diesen Zinssatz ein ausländisches Kreditinstitut aufgesucht werden muss. Trotzdem kann mit diesem Ertrag kein langfristiges Vermögen gebildet werden, da dieser Zinssatz nur knapp die prognostizierte Teuerungsrate überschreitet. Der große Vorteil eines Festgeldkontos ist die Planungssicherheit. Sparer wissen im Voraus, welche Rendite ihre Anlage innerhalb des bestimmten Zeitraums abwirft.

Anleihen

Anleihen gehören im Bereich Wertpapiere zu den sicheren Anlageformen. Über diese Art von verbriefter Schuldverschreibung leihen sich Staaten und Unternehmen Geld am Kapitalmarkt. Vor dem Kauf einer Anleihe sind die Laufzeit und die Zinsen genau festgesetzt. Ein erdenklicher Risikofaktor dieser Anlageklasse sind Staatspleiten und Insolvenzen der Kreditnehmer. Je höhere Zinsen ein Staat oder eine Firma für einen Kredit bezahlen muss, desto schlechter wird die individuelle Bonität des Emittenten eingeschätzt. Um 5.000 Euro gewinnbringend anzulegen, können Investoren den Anleihemarkt durchstöbern. Um Renditen über dem Niveau von Festgeldzinsen zu erzielen, empfehlen sich aktuell Unternehmensanleihen von soliden Firmen aus Deutschland oder Europa. Im Gegensatz zum Festgeld können so mittel- bis langfristig weit höhere Renditen erzielt werden.

ETFs

Ein Exchange Traded Fund, kurz ETF, ist ein börsengehandelter Fonds, welcher einen zugrundeliegenden Aktienindex sehr exakt abbildet. Da ein aktives Management entfällt, sind die Verwaltungskosten oft besonders günstig. Anleger können mit dieser Art von Fonds direkt am Kapitalmarkt partizipieren. Mit einem DAX-ETF hätte man in den letzten 30 Jahren eine durchschnittliche Rendite von rund acht Prozent pro Jahr erzielt. Auch für dieses Jahr rechnen Experten mit guten Renditechancen am Aktienmarkt. Mit einem Anlagebetrag von 5.000 Euro bietet sich die Möglichkeit einer Investition in ein oder zwei verschiedene ETFs an. Hierbei wird das Risiko auf die verschiedenen Werte im Index gestreut. Für Börsenneulinge wären ETFs einer Investition in Einzelwerte vorzuziehen.

Aktien

Anleger, welche sich mehr mit der Börse beschäftigen wollen, können ihre 5.000 Euro auch direkt in Einzelwerte investieren. Direktinvestitionen am Aktienmarkt bieten die besten Chancen auf hohe Renditen. Aktien sind langfristig die renditestärksten Anlageklassen. Über einen Zeitraum von zehn bis 20 Jahren sind durchschnittliche Renditen von über acht Prozent nicht unüblich. Des Weiteren dürfen sich Anleger meistens auch über eine Dividendenausschüttung freuen. Allein die 30 DAX-Unternehmen erreichen eine durchschnittliche Dividendenrendite von rund drei Prozent. Solide Konzerne können dem Anleger beachtliche Gewinne bescheren. Privatinvestoren sollten sich dennoch schon vor dem Aktienkauf ein genaues Bild über das zugrundeliegende Unternehmen verschaffen. Hierbei kann ein Blick in die Bilanz und auf die wichtigsten Kennzahlen nicht schaden. Eine Anlagesumme von 5.000 Euro können Anleger auf zwei bis vier hervorragende Unternehmen verteilen. Für Einsteiger empfehlen sich zunächst eher schwankungsärmere Dividenden-Aristokraten.

Asset Allokation

Ob es sich nun um Tagesgeld, Festgeld, Anleihen, ETFs oder Aktien handelt: Jede dieser Anlageformen hat ihre individuellen Chancen und Risiken. Um das eigene Risiko möglichst gering zu halten, sollten Anleger nicht ihr gesamtes Kapital in eine Anlageform stecken. Eine breite Asset Allokation (Anlageaufteilung) ist in jedem Fall empfehlenswert. Wie eine solche Diversifikation im Einzelfall aussieht, richtet sich nach dem Risikoprofil des Anlegers.
Klar ist jedoch - gegen eine ansteigende Teuerungsrate und das Nullzins-Dilemma hilft kein klassisches Sparmodell in Form von Girokonto oder Tagesgeld. Um 5.000 Euro profitabel anzulegen führt kein Weg am Kapitalmarkt vorbei.

Pierre Bonnet/ Redaktion finanzen.net

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