Höchster Anstieg seit 2008

Deutsche Reallöhne steigen im zweiten Quartal kräftig

22.09.15 08:37 Uhr

Deutsche Reallöhne steigen im zweiten Quartal kräftig | finanzen.net

Die Arbeitnehmer in Deutschland haben im zweiten Quartal 2015 nach Abzug der Inflation 2,7 Prozent mehr verdient als im Vorjahr.

Das ist der höchste Anstieg seit Beginn der Zeitreihe des Reallohnindex im Jahr 2008, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.

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   Eine Ursache für diesen hohen Zuwachs lag in der schwachen Entwicklung der Verbraucherpreise. Diese stiegen im zweiten Quartal auf Jahressicht nur um 0,5 Prozent. Nominal stiegen die Löhne um 3,2 Prozent.

   Seit dem 1. Januar 2015 gilt in Deutschland der gesetzliche Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro. In welchem Maße die Einführung des Mindestlohns die Veränderungsraten des Nominal- beziehungsweise Reallohnindex beeinflusst hat, lasse sich nicht quantifizieren, erklärten die Statistiker.

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   Es zeigte sich allerdings, dass die nominalen Verdienststeigerungen der ungelernten Arbeitnehmer mit durchschnittlich 4,8 Prozent überdurchschnittlich hoch waren. Dies war bereits im ersten Quartal zu beobachten.

   Auch waren die Verdienststeigerungen in den ostdeutschen Bundesländern mit 4,6 Prozent deutlich höher als im westdeutschen Bundesgebiet mit 3,1 Prozent.

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   Der durchschnittliche Monatsverdienst eines Vollzeitbeschäftigten ohne Sonderzahlungen lag in Deutschland im zweiten Quartal bei brutto 3.616 Euro. Vollzeitbeschäftigte in leitender Stellung verdienten im Schnitt 6.584 Euro. Bei angelernten Arbeitnehmern belief sich der entsprechende Wert auf 2.489 Euro, bei ungelernten auf 2.084 Euro.

Von Andreas Plecko

WIESBADEN (Dow Jones)

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