Ölpreisverfall: Katar besteuert nun auch Fluggäste

Der Ölpreisverfall macht nicht nur Rohstoff-Unternehmen zu schaffen, auch vom Ölexport abhängige Länder geraten mehr und mehr in finanzielle Schwierigkeiten. Katar führt aus diesem Grund eine neue Steuer ein - die Betroffenen: Flugreisende.
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Gerade das Emirat Katar steckt wegen dem Ölpreisverfall in großen Schwierigkeiten: Die Wirtschaft des Golfstaates hängt zu 60 Prozent von der Öl- und Gasbranche ab.
Haushaltsdefizit droht
Für das laufende Jahr könnte Katar seit mehr als 15 Jahren zum ersten Mal ein Haushaltsdefizit verzeichnen. Dieses würde sich auf rund zwölf Milliarden US-Dollar belaufen. 2014 wies das OPEC-Mitglied noch ein BIP von 210,1 Milliarden US-Dollar aus, die Prognosen für 2016 belaufen sich schon jetzt auf nur noch 170,9 Milliarden US-Dollar. Und auch der Ausblick in die kommenden Jahre verdunkelt sich immer mehr.
Die Lösung: Flugsteuer
Um das durch den Ölpreisverfall entstandene Haushaltsloch zu stopfen, entschied sich Katar für die Einführung einer neuen Steuer auf internationale Flüge. Der Flughafen Hamad International Airport in Doha gab am Montag die neue Steuer auf Flugtickets bekannt. Allerdings begründet der Flughafen selbst die neue Steuer mit dem guten Service, den er bietet.
Was bedeutet die neue Flug-Besteuerung?
Alle Tickets, die seit Dienstag, dem 30. August 2016, gekauft und ab dem 1. Dezember 2016 gültig sind, werden mit der neuen Steuer belegt. Die Steuer beläuft sich auf rund 10 US-Dollar und gilt für alle internationalen Flüge. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen die Steuer ausgesetzt wird: Bei Kindern unter zwei Jahren, welche keinen Sitzplatz benötigen und Transit-Passagieren, die das Flugzeug nicht wechseln.
Redaktion finanzen.net
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