Kampf gegen den Nullzins
Wenn es um das Thema Geldanlage geht, sind viele Deutsche ziemlich frustriert. Wenig verwunderlich, denn das Zinstief zehrt am Vermögen der Sparer.
von Simone Gröneweg, €uro am Sonntag
Daher ist es kaum überraschend, dass die Menschen hierzulande einiges an ihrem Anlageverhalten ändern wollen.
So erkundigte sich der Bundesverband deutscher Banken Ende vergangenen Jahres bei mehr als 1000 Bürgern, welche Geldanlage sie 2018 bevorzugt haben und wo sie im Jahr 2019 investieren würden. Neben dem Sparkonto waren Fonds
und Immobilien im vergangenen Jahr besonders beliebt. In diesem Jahr würden die Befragten vor allem
in Immobilien (58 Prozent), Fonds (47 Prozent) und Gold (38 Prozent) investieren, wenn sie einen größeren Geldbetrag zur Verfügung hätten. Immerhin 39 Prozent der Befragten würden sich Aktien ins Depot legen.
Erstaunlicherweise setzen aber immer noch 35 Prozent das Sparkonto auf ihre Wunschliste, obwohl angesichts der Nullzinsphase klar ist, dass es kaum oder nichts bringt. Bei einer gleichzeitigen Inflationsrate von etwa 1,5 Prozent (2018 nach vorläufigen Zahlen sogar 1,9 Prozent) verliere der Sparer sogar real an Vermögen, betonen die Banker. Das scheine vielen nicht bewusst zu sein. Oder sie würden es einfach ausblenden, um nicht handeln zu müssen, ergänzen die Experten. Die Risikoscheu der Deutschen bei der Geldanlage bleibe jedenfalls sehr hoch, resümieren die Banker und liefern auch dazu Daten aus der Umfrage: So können sich 86 Prozent der Befragten nicht vorstellen, für die Chance auf eine höhere Rendite ein höheres Anlagerisiko einzugehen.
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