Großer Onlinebroker-Test: Einfach ausgezeichnet
Beim diesjährigen Brokertest geht es neben günstiger Gebühren, Odermöglichkeiten sowie In- und Auslandskosten und Beratung auch um Fondshandel, Spar- und Auszahlpläne auf Fonds, ETFs, Zertifikate und Aktien. Die Gesamtsieger.
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von Stephan Haberer, €uro am Sonntag
Aktie, Anleihe, Fonds oder ETF? Für manche Anleger ist das eine Glaubensfrage. Ihre Depots bestehen denn auch nur aus Aktien. Oder nur aus Fonds. Oder nur aus Sparplänen auf eine oder mehrere Wertpapiergattungen. Andere sehen das pragmatisch, packen alles ins Depot, was aussichtsreich scheint. Und während manche darauf schwören, größere Beträge auf einmal zu investieren, setzen andere jeden Monat kleinere Beträge auf dieselben Titel.
Genau darum dreht es sich in der letzten Folge unseres diesjährigen Depot Vergleichs: um Fondshandel sowie um Spar- und Auszahlpläne auf Fonds, ETFs, Zertifikate und Aktien. Und last, but not least wird der Gesamtsieger des diesjährigen Onlinebroker-Tests von €uro am Sonntag gekürt. Doch erst einmal zu den Fragen, um die es sich im dritten Testteil dreht:
Lassen sich bei allen Onlinebrokern Fonds via Fondsgesellschaft (KAG) und über die Börse handeln?
Grundsätzlich offerieren alle Broker in unserem Test den Handel von Fondsanteilen via Börse und Fondsgesellschaft (KAG). Jedoch ist das Angebot recht unterschiedlich. So lassen sich bei DeGiro gerade einmal rund 400 Fonds via KAG handeln. Im Rest des Feldes ist das Angebot durchaus ansehnlich. Mit 2814 handelbaren Fonds hat die Postbank nach DeGiro das kleinste Angebot, die 1822direkt das größte: Laut Angaben der Bank sind über sie circa 28 000 Fonds direkt via Fondsgesellschaft zu beziehen. Auch Comdirect, DKB, Maxblue - der Onlinebroker der Deutschen Bank - und NIBC Direct bieten für eine fünfstellige Anzahl von Fonds den Handel via KAG an.
Wie sieht es mit Rabatten auf den Ausgabeaufschlag aus?
Hier variieren sowohl die Anzahl rabattierter Fonds als auch Mindest- und Maximalermäßigung. So gibt es bei DeGiro überhaupt keinen Rabatt aufs Agio, die Comdirect Bank dagegen bietet mehr als 750 Fonds ganz ohne Aufgeld, bei über 12 500 ist das Agio mindestens um 25 Prozent reduziert. Und bei der Consorsbank ist immerhin bei 7120 Fonds der Ausgabeaufschlag um mindestens 50 Prozent ermäßigt, bei 538 entfällt er komplett.
Wird beim Fondskauf via KAG grundsätzlich immer Agio fällig?
Nein, das ist nicht der Fall. Die DKB - Deutsche Kreditbank und die Merkur Bank verlangen beim Fondskauf via KAG eine Gebühr von jeweils 25 Euro. Beim Festpreisdepot der Onvista Bank, das auch über finanzen.net vertrieben wird, geht’s sogar noch günstiger: Bei Kauf und Verkauf von Fondsanteilen via KAG werden jeweils lediglich die gleichen Ordergebühren fällig wie bei normalen Börsen-Trades. Das sind insgesamt gerade mal 6,50 Euro zuzüglich Fremdkosten.
Kann man aktiv gemanagte Fonds auch über die Börse handeln?
Ja. Das ist grundsätzlich bei allen 14 befragten Onlinebrokern möglich, jedoch sind längst nicht alle Fonds an der Börse handelbar. Der Vorteil des Fondshandels via Börse: Es fällt kein Agio an. Der Nachteil: Je nach Marktlage schwankt der Börsenkurs eines Fonds- anteils mehr oder weniger stark um seinen tatsächlichen Wert, den sogenannten Nettoinventarwert. Die hierfür fälligen Gebühren inklusive Fremdkosten schwanken bei 2500-Euro-Orders zwischen 9,33 Euro bei Onvista und 25,63 Euro bei der Merkur Bank. Das entspricht einer Kostenbelastung zwischen 0,37 Prozent und knapp 1,03 Prozent - was in vielen Fällen günstiger ist als der Kauf mit Agio direkt bei der Fondsgesellschaft.
Wie ist es generell um das Angebot an Wertpapier-Sparplänen bestellt?
Grundsätzlich recht gut. Jedoch fällt auf, dass mit DeGiro, Merkur Bank und NIBC Direct drei Onlinebroker überhaupt keine Wertpapier-Sparpläne anbieten. Bei den übrigen elf Anbietern ist das Angebot aber teilweise üppig.
Wie viele sparplanfähige Fonds werden jeweils offeriert?
Hier hat sich einiges getan. War es vor Jahren noch eine Seltenheit, wenn ein Onlinebroker mehrere Hundert sparplanfähige Fonds offerierte, sind es heute bei vier Brokern schon mehrere Tausend. Das größte Angebot an sparplanfähigen Fonds hat aktuell die Targobank mit rund 6000. Dahinter folgt die 1822direkt, die Onlinetochter der Frankfurter Sparkasse, mit knapp 2100 sparplanfähigen Fonds. Bei Flatex sind es 1934 und bei der DKB - Deutsche Kreditbank mehr als 1800.
Was kostet die Ausführung eines Fondssparplans?
Normalerweise wird dafür - wie beim Fondskauf via KAG - ein prozentualer Ausgabeaufschlag von meist bis zu 5,0 Prozent fällig. Aus der Reihe tanzen hier jedoch unter anderem DKB und Flatex. Bei diesen beiden Anbietern wird bei Fondssparplänen kein Agio fällig, stattdessen werden für jede Ausführung Gebühren in Höhe von 1,50 Euro berechnet. Heißt für Anlegers Geldbörse: Schon bei Sparplanraten von mehr als gerade mal 30 Euro sinkt die prozentuale Belastung unter 5,0 Prozent. So hoch ist oft das Agio bei nicht rabattierten Fonds. Zudem sind bei der DKB Sparpläne auf 230 Aktionsfonds sogar komplett gebührenfrei. Völlig kostenlos sind Fondssparpläne - wie alle anderen Wertpapier-Sparpläne auch - daneben bei der Onvista Bank. Jedoch hat diese lediglich 86 sparplanfähige Fonds im Angebot. Auch andere Anbieter offerieren einige sparplanfähige Fonds ohne Agio. Das größte Angebot hat hier S-Broker mit kostenlosen Sparplänen auf 45 Fonds, Consorsbank (40 Fonds) und ING-DiBa (38 Fonds).
Wer bietet ETF-Sparpläne?
Die Onvista Bank bietet ETF- und Zertifikate-Sparpläne generell völlig kostenlos an. Allerdings gibt es auch bei anderen Direktbanken dauerhaft kostenlose ETF-Sparpläne. Bei Flatex immerhin 367, bei der DKB gerade mal 65; Comdirect (90), Consorsbank (250), Maxblue (105), S-Broker (146) und 1822direkt (66) liegen hier dazwischen. Bei den regulär bepreisten ETF-Sparplänen verlangt die höchste Mindestgebühr die 1822 direkt mit einer Flat Fee von 2,95 Euro. Am günstigsten in Sachen Mindestgebühr sind Comdirect und Consorsbank mit 0,38 Euro bei Sparplänen über gerade mal 25 Euro. Die niedrigste Maximalgebühr haben - abgesehen von der Onvista Bank mit dem gebührenfreien Angebot - DKB, Flatex und Deutsche Postbank mit einer Flat Fee von 1,50 Euro je Ausführung und WKN.
Wie viele Onlinebroker bieten Sparpläne auf Zertifikate an?
Lediglich acht der befragten 14 Onlinebroker haben auch Zertifikate-Sparpläne im Angebot. DeGiro, Flatex, Merkur Bank, NIBC Direct, Deutsche Postbank und Targobank sind hier blank. Mit 166 sparplanfähigen Zertifikaten (und ETCs) hat der Sparkassen-Broker das größte Angebot. Dahinter kommt die Comdirect Bank mit 100 und die Consorsbank mit 65 sparplanfähigen Zertifikaten. Gebührenfreie Zertifikate- Sparpläne bieten dabei S-Broker (122) und Onvista Bank (12) an. Grundsätzlich entsprechen die Gebühren denen von ETF-Sparplänen.
Wer offeriert Sparpläne auf Aktien?
Acht der 14 befragten Onlinebroker bieten überhaupt keine Aktiensparpläne an. Lediglich Comdirect, Consorsbank, ING-DiBa, Maxblue, S-Broker und Targobank bieten an, Aktien per Sparplan zu erwerben. Nachteil bei Targobank und S-Broker: Bei ihren Aktiensparplänen kann man keine Bruchteile kaufen. Andererseits hat S-Broker mit 480 sparplanfähigen Aktien (alle Titel aus DAX, MDAX, SDAX, TecDAX, Dow Jones, Nasdaq 100, Euro Stoxx, CAC 40 und FTSE 100 sowie 38 weitere Titel) das größte Angebot. Kostenlose Aktiensparpläne gibt es bei keinem Anbieter. Die Gebühren entsprechen im Übrigen bei jedem der Anbieter den regulären Gebühren, die er jeweils auch bei ETF- und/oder Zertifikate-Sparplänen erhebt.
Ist es möglich, bei Onlinebrokern Auszahlpläne einzurichten?
Auch das ist möglich, allerdings ist das Angebot hier noch sehr überschaubar. Mit Consorsbank, Flatex, Deutscher Postbank, S-Broker und Targobank offerieren lediglich fünf Anbieter das regelmäßige Deinvestieren mit festen Auszahlraten. Zudem ist bei Consorsbank und Postbank dieses Angebot mit der Rückgabe von Fondsanteilen in kleinen Häppchen an die KAG recht eingeschränkt. Bei Flatex sind dagegen wenigstens noch Auszahlpläne auf ETFs möglich. Die Targobank bietet das regelmäßige Entsparen für Fonds, ETFs und Aktien an. Der Sparkassen-Broker hat hier das größte Angebot: Bei ihm sind Auszahlpläne auf Fonds, ETFs, ETCs, Zertifikate und Aktien möglich. Während bei der Targobank die Ratenhöhe bei Auszahlplänen auf ETFs und Aktien auf maximal 500 Euro gedeckelt ist, gibt es beim Rest des hier aktiven Quintetts keine Obergrenzen bei der Auszahlrate.
Wer hat den dritten und letzten Teil des diesjährigen Onlinebroker-Tests insgesamt am besten gemeistert?
Auf dieser Etappe unseres Tests landete der Sparkassen-Broker mit 728,27 von 1215 maximal möglichen Punkten auf Platz 1. Dahinter reihte sich mit 711,99 Punkten die Consorsbank ein. Etwas abgeschlagen schaffte es die Comdirect Bank mit 635,76 Punkten auf den dritten Platz.
Wie sieht das Gesamtergebnis über alle drei Testteile aus?
Unterm Strich erhielten zwei Onlinebroker die Gesamtnote "sehr gut" (zur Benotung siehe Anmerkungen zur Ergebnistabelle auf den Seiten 76 und 77): Consorsbank und Comdirect Bank. Dabei entschieden gerade mal 74,61 Punkte über den Gesamtsieg. Das entspricht exakt 1,66 Prozent der maximal möglichen 4500 Punkte. Dabei konnte die Consorsbank mit 3019,54 Punkten als einziger Broker im Test die Marke von 3000 Punkten knacken. Dahinter liegt die ebenfalls sehr gute Comdirect Bank mit 2944,93 Punkten. Vier Anbieter wurden mit "gut" bewertet: Sparkassen-Broker (2770,26 Punkte), Onvista Bank (2669,50), Flatex (2650,26) und 1822direkt (2576,04 Punkte).
Heißt das, dass man bei anderen Brokern kein Depot eröffnen sollte?
Nein, überhaupt nicht. Unser Test hat untersucht, welche Onlinebroker Privatanlegern das umfassendste Gesamtpaket bieten. Dafür wurden in 35 Kategorien insgesamt 519 (Unter-) Punkte des jeweiligen Brokerage-Angebots bewertet. Nur wer in allen Kategorien konstant gut oder sehr gut ist, hat überhaupt die Chance, im Test nach vorn zu kommen. Kleinere Anbieter, die sich auf ein paar Nischen spezialisiert haben, können in der einen oder anderen Sparte durchaus spitze sein, haben aber keine Chance auf den Gesamtsieg in unserem Test.
So bietet beispielsweise der Broker DeGiro den Xetra- und den US-Handel konkurrenzlos günstig an. Wem dieses Angebot ausreicht, der ist bei diesem Anbieter bestens bedient.
Das Beispiel zeigt aber auch: Unser Test und die Tabellen mit Übersichten über die Leistungen der Anbieter können bei der Wahl geeigneter Onlinebroker lediglich Anhaltspunkte liefern. Letztlich bleibt keinem Anleger der eigene Blick in die Brokerage-Angebote erspart. Denn nur er weiß wirklich, was er - neben der richtigen Nase für lukrative Investments - fürs erfolgreiche Traden noch benötigt.
Die Ergebnisse des großen Onlinebroker-Tests
Test 1: Mit welcher Direktbank Anleger am besten handeln: Depotgebühren, Xetra-Handel, Ordermöglichkeiten (PDF)
Test 2: Handeln im In- und Ausland, Gebühren und Rabatte, Research und Beratung (PDF)
Test 3: Die besten Anbieter bei Sparplänen: Fonds, ETFs, Zertifikate, Aktien und Auszahlplänen (PDF)
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