Euro am Sonntag-Meinung

Blockchain: Das nächste große Ding?

12.02.17 21:00 Uhr

Blockchain: Das nächste große Ding? | finanzen.net

Die Blockchain-Technologie vernetzt Computer untereinander und ermöglicht sichere, verschlüsselte Transaktionen. Jetzt gilt es, die richtigen Anwendungen zu finden.

Werte in diesem Artikel

von Andreas Nolte, Gastautor von Euro am Sonntag

Für die einen ist es eine Revolution, für die anderen eine Randnotiz der Technikgeschichte. Es herrscht ein Riesenhype um die Blockchain. 24,6 Millionen Treffer spuckt Google dazu aus, und in den Überschriften ist die Rede von "Gefahr", "Top-Trend", einem "Mysterium" und dem "wahren Disruptor". Fakt ist: Blockchain ist eine noch junge, extrem spannende Technologie mit großem ­Potenzial. Und dieses gilt es nun zu erkunden und auszuschöpfen. Was kann Blockchain leisten und was nicht?

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Das Konzept wurde erstmals 2008 beschrieben von einer Person (oder einer Gruppe) mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto in "Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System" (https://bitcoin.org/bitcoin.pdf). Die wichtigste Neuerung, die die Blockchain brachte, ist die Kombination von asymmetrischer Kryptografie (Verschlüsselung) und verteilten Netzwerken.

Die asymmetrische Kryptografie ermöglicht unveränderliche Aufzeichnungen und sichere Transaktionen. Verteilte Netzwerke bedeutet: Die Netzwerke sind nicht von einer zentralen ­Instanz abhängig, sondern von der ­Rechenpower und dem Datenspeicher aller teilnehmenden Rechner. Viele Tausend Geräte sind dabei miteinander verknüpft. Erinnern Sie sich zurück an eines der ersten verteilten Netzwerke der Computergeschichte: die Musiktauschbörse Napster. Die Software ermöglichte es, dass ein Kunde sich eine MP3-Datei vom Rechner eines anderen Kunden herunterlädt (Peer-to-Peer). Nach demselben Prinzip funktioniert die Blockchain. Alle Computer eines Netzwerks werden miteinander verknüpft, und auf jedem dieser Computer wird eine Blockchain als sich ständig ­aktualisierende Kette aller im System getätigten Transaktionen eingerichtet.
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Die Daten werden verschlüsselt übertragen, und das direkt zwischen den handelnden Parteien. Will ein Kunde Aktien kaufen, braucht er dafür keine Börse mehr. Will er Geld überweisen, muss er keine Bank bemühen. Und die Transaktionen werden in exakt der zeitlichen Abfolge dokumentiert, in der sie erfolgten, und sind nachträglich nicht mehr veränderbar.

Die Blockchain-Technologie ermöglicht also einen schnellen, kostengünstigen, direkten und sicheren Austausch von Informationen, welcher in Zeiten des Internets nahezu überall anzutreffen ist. Das macht die Blockchain so interessant für viele Branchen - auch für den Finanz- und Versicherungssektor. Derzeit wird viel geforscht, getestet und experimentiert. Auch bei der Allianz.
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So förderte zum Beispiel der französische Allianz-Accelerator das Start-up Everledger. Es sorgt für sichere Transaktionen, wenn es um Diamanten geht - Everledger schreibt in der Blockchain fest, dass die Steine echt sind, nicht gefälscht und nicht gestohlen.

Auto kaufen, versichern,
zulassen - vom Sofa aus

Die Allianz Risk Transfer AG und ­Nephila haben im vergangenen Jahr erfolgreich die Durchführung einer Natur­katastrophen-Anleihe getestet. Fazit: Die Handelbarkeit von Katastrophenanleihen verbesserte sich. Der Einsatz der Blockchain-Technologie ist auch in anderen Versicherungstransaktionen absolut denkbar. Theoretisch möglich wäre zum Beispiel, sein Auto via Blockchain zu kaufen, zu versichern und zuzulassen. Alles vom Sofa aus, mit dem Smartphone in der Hand. In der Kette wird festgeschmiedet, wer der Eigentümer und wer der Versicherer des Kfz ist, einer Online-Zulassung stünde damit nichts mehr im Weg.

Die Blockchain-Technologie lässt sich auf verschiedensten Ebenen einsetzen: innerhalb eines Unternehmens, branchenübergreifend oder branchenintern. Allianz, Aegon, Munich Re, Swiss Re und Zurich haben im Oktober 2016 die Blockchain-Insurance-Industry-Initiative B3i gegründet. Gemeinsam wollen die Mitglieder die Möglichkeiten ausloten, diese neue Technologie zu nutzen. Das Ziel: schnelle, nützliche und ­sichere Services für Kunden zu entwickeln. Die Blockchain-Technologie eröffnet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. Nicht alle von ihnen sind sinnvoll, das ist klar. Wichtig ist jetzt, mit der neuen Technologie zu experimentieren, mögliche Anwendungen zu testen und Erkenntnisse zu gewinnen.

Kurzvita

Andreas Nolte, CIO der
Allianz Deutschland

Der promovierte Informatiker arbeitet seit 1999 bei der Allianz. Seit 2011 ist er Chief Information Officer (CIO) des Versicherungskonzerns. Im Rahmen des "Change Budgets" investiert die Allianz rund 400 Millionen Euro jährlich. Das Geld fließt vor allem in Projekte, die dem Ausbau der IT-Systemlandschaft dienen, außerdem in Projekte zur Produktentwicklung sowie der Optimierung von Prozessen, dem Vertrieb und dem Kundenservice.

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Bildquellen: Allianz Deutschland

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10.12.2024Allianz NeutralUBS AG
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21.04.2021Allianz UnderperformRBC Capital Markets
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