VW-Dieselaffäre: Welche Alternativen habe ich als betroffener Autobesitzer?

von Maren Lohrer, Euro am Sonntag

Mein VW Tiguan ist vom Abgasskandal betroffen. Müsste mein Rechtsschutzversicherer eigentlich die Deckung übernehmen, falls ich mich für eine Klage entscheide?

€uro am Sonntag: Der VW-Abgasskandal beschäftigt inzwischen die Gerichte. Mögliche Fälle: Ein Autobesitzer will das Auto zurückgeben und reicht Klage ein. Oder er will das Auto behalten und auf Schadenersatz klagen. Welche Rechtsschutzversicherer sind vorbildlich, welche sträuben sich? "Besondere Probleme machen Rechtsschutz Union, ARAG und DEVK. Vorbildlich waren von Anfang an bei mir NRV und Roland Rechtsschutzversicherung", erklärt der Rechtsanwalt und frühere Richter Thomas Schmidt. Seine Kanzlei in Kleinmachnow und Berlin gehört zum Fachkreis Abgasskandal. "HUK-Coburg und ÖRAG haben ihren Widerstand aufgegeben, nachdem sie massenhaft erfolgreich auf Deckung verklagt wurden", weiß Schmidt und ergänzt, die widerspenstigen Versicherer würden zunehmend einschwenken - mit Ausnahme von Rechtsschutz Union, ARAG und DEVK.
Eine für VW-Kunden positive Entwicklung sieht auch Versicherungsombudsmann Günter Hirsch. Können "Nicht-Umrüster" ihren Pkw weiter nutzen? Denn das Auto könnte - zumindest theoretisch - durch die Zulassungsbehörde stillgelegt werden. Doch Schmidt empfiehlt seinen Mandanten, zunächst die verwaltungsgerichtlichen Entscheidungen gegen das Kraftfahrtbundesamt abzuwarten. Es gibt keine Pflicht zur Umrüstung. "Doch falls die TÜV-Plakette endgültig verweigert wird, darf man das Auto nicht mehr benutzen", so Schmidt. Die Düsseldorfer Kanzlei Rogert & Ulbrich betont, dass "Umrüster" weder auf Rücktritt noch auf Minderung optieren könnten. Deshalb sei es das Ziel von VW, jeden zur Teilnahme am Rückruf zu bringen.