Reichster Mensch der Welt: Amazon-Chef Jeff Bezos baut Vorsprung deutlich aus
Jeff Bezos hat nicht nur Bill Gates vom Thron des reichsten Menschen der Welt verdrängt, der Amazon-Gründer baut seinen Vorsprung nun deutlich aus. Es sieht ganz danach aus, als wäre die 18 Jahre andauernde Regentschaft des Microsoft-Gründers dauerhaft beendet.
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Bereits im vergangenen Jahr lieferten sich Amazon-Chef Jeff Bezos und Microsoft-Gründer Bill Gates ein Kopf-an-Kopf-Rennen, zumindest was das Vermögen angeht. Bisher schien noch alles offen zu sein, die Spitzenposition wurde mehrmals von beiden besetzt. Doch nun baut Jeff Bezos seinen Vorsprung deutlich aus.
Amazon-Bilanz pusht Bezos' Konto
Am Donnerstag legte der Online-Versandhändler seine Bilanz für das vierte Quartal 2017 und das Gesamtjahr vor. Zum ersten Mal übersprang das Unternehmen die magische 1-Milliarden-Dollar-Grenze: Der Überschuss stieg im vergangenen Jahresviertel von 749 Millionen auf 1,9 Milliarden Dollar. Auch bei weiteren Kennzahlen übertraf Amazon die Markterwartungen deutlich. Nicht verwunderlich also, dass Anleger an der Börse mitfeierten und die Amazon-Aktie am Freitag zeitweise um 7,77 Prozent auf 1.498,00 Dollar zulegte - ein neues Allzeithoch.
Da Bezos selbst 16 Prozent an Amazon hält, kam die Rekordrally des Papiers seinem Konto sehr gelegen. Mit dem Schlusskurs von Freitag gerechnet (1.429,95 Dollar), kam der damit größte Einzelaktionär des Konzerns auf ein Plus von 3,08 Milliarden Dollar im Vergleich zum Donnerstagsschlusskurs, zumindest wenn Bezos seine Anteile zu diesem Zeitpunkt verkauft hätte. Insgesamt haben Bezos' Amazon-Aktien derzeit einen Gegenwert von 110,25 Milliarden Dollar.
Bezos braucht Cash
Und das, obwohl der Amazon-Gründer sich erst kürzlich von einem riesigen Aktienpaket getrennt hat. Im November verkaufte der Chef des Internetriesen rund eine Million Amazon-Anteile und nahm in diesem Zusammenhang eine Milliarde Dollar ein. Bereits im Mai hatte der Top-Manager ein Aktienpaket in Höhe von 940 Millionen Dollar losgeschlagen.
Angesichts der jüngst veröffentlichten Zahlen dürfte die Geschäftsentwicklung von Amazon nicht der Grund sein, wieso der Chef sich peu a peu von Anteilsscheinen seines Unternehmens verabschiedet. Stattdessen dürfte Jeff Bezos das Kapital für seine zweite Leidenschaft benötigen: Den Raumfahrtkonzern Blue Origin. Das Unternehmen liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Elon Musks SpaceX-Konzern. Die beiden Titanen planen nichts weniger als die Besiedelung des Weltraums. Während Musk ein Habitat auf dem Mars aufbauen will, um die Zukunft der Menschheit zu sichern, nimmt Bezos mit Blue Origin den Mond ins Visier. Gehen seine Pläne auf, wird schon in weniger als zehn Jahren ein Transportraumschiff eine mögliche Kolonie auf dem Mond mit Waren versorgen. Um dies zu realisieren, dürften Bezos auch seine Erfahrungen mit Amazon zugute kommen, immerhin hat der 54-Jährige aus einem Online-Buchhändler einen der größten Versandhandelskonzerne der Welt geschmiedet.
Um diese Pläne umzusetzen, benötigt Blue Origin allerdings Geld. Viel Geld.
Philantropie nur Nebensache
Sein Milliardenvermögen wird Jeff Bezos also höchstwahrscheinlich anders nutzen, als sein Rivale im Kampf um den Titel, Bill Gates. Der Microsoft-Gründer ist als Philantrop bekannt, einen großen Teil seines Vermögens hat er in die "Bill und Melinda Gates Foundation" eingebracht, die sich wohltätigen Zwecken widmet. Zudem ist Gates Mitgründer von "The Giving Pledge", einem elitären Club, dessen Mitglieder sich verpflichtet haben, mindestens die Hälfte ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden.
Jeff Bezos gehört der Initiative nicht an, nur selten hört man von Spendenaktionen des Amazon-Chefs. Zwar befragte er kürzlich die Twitter-Community nach möglichen Spenden-Ideen, bislang hat er allerdings nur einen Bruchteil seiner massiven Rücklagen in wohltätige Zwecke investiert.
Request for ideas… pic.twitter.com/j6D68mhseL
- Jeff Bezos (@JeffBezos) 15. Juni 2017
Mitte Januar gab Bezos bekannt, dass er gemeinsam mit seiner Frau 1.000 jungen Ausländern ohne Aufenthaltsrecht in den USA, so genannten "Dreamern", bei der Finanzierung ihres Studiums in den Vereinigten Staaten helfen will. Das Geld soll an die Organisation "TheDream.US" gehen und in Stipendien fließen. Dass Bezos sich ausgerechnet dieses Projekt aussucht, um philantropisch tätig zu werden, dürfte kein Zufall sein. Denn er mischt sich damit direkt in die aktuell laut geführte Einwanderungsdebatte in den USA ein, bei der US-Präsident Donald Trump eine gegensätzliche Meinung vertritt. Trump und Bezos attackierten sich in der Vergangenheit diverse Male. Während der US-Präsident dem Tech-Boss vorwarf, dass dieser in seiner Tätigkeit als Inhaber der "Washington Post" Fake News über das Weiße Haus verbreite, schlug Bezos vor, dem Politiker einen Platz in einer Blue Origin-Rakete zu reservieren und ihn ins Weltall zu schießen.
Finally trashed by @realDonaldTrump. Will still reserve him a seat on the Blue Origin rocket. #sendDonaldtospace https://t.co/9OypFoxZk3
- Jeff Bezos (@JeffBezos) 7. Dezember 2015
Nun geraten die beiden also auch beim Thema Einwanderungspolitik aneinander. 33 Millionen Dollar will Bezos für "Dreamer" in den USA überweisen. Ein vergleichsweise geringer Betrag, hat doch Bill Gates erst im Sommer 2017 Microsoft-Aktien im Wert von fast fünf Milliarden Dollar in seine Stiftung überführt.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: TOMMASO BODDI/AFP/Getty Images, Marvin Joseph/The Washington Post via Getty Images
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