Riester: Der Förderflop
Ein Drittel aller Riester-Sparer bekommt keine staatliche Förderung, wie die Zahlen des Bundesfinanzministeriums zeigen.
von Martin Reim, €uro Magazin
Das zeigen Zahlen des Bundesfinanzministeriums, die sich auf 2017 beziehen. Das Datum liegt so weit in der Vergangenheit, weil Zulagenanträge zwei Jahre im Nachhinein gestellt werden dürfen. Die genaue Quote betrug 34,0 Prozent, 2007 lag sie noch bei 25,4 Prozent.
Aus Schätzungen des Ministeriums ergibt sich, dass gut 20 Prozent aller Riester- Sparer ihre Verträge ruhend gestellt haben und deshalb keine Zulagen beziehungsweise steuerliche Förderung erhalten.
Zu anderen möglichen Gründen zählt der Verzicht auf Zulagenanträge oder eine fehlende Förderberechtigung. Die Zulagen sind jährlich oder per Dauerantrag abrufbar, die steuerliche Förderung geschieht über die Steuererklärung. Auch bei einem Dauerantrag muss man Änderungen, beispielsweise bei Einkommen oder Kinderzahl, separat melden. Die Antragsfrist für 2018 endet am 31. Dezember 2020. Die Riester-Rente ist seit Langem in der Kritik, unter anderem wegen hoher Kosten.
Einer aktuellen Studie der Verbraucherschutzorganisation
"Finanzwende" zufolge fließen bei Versicherungen, der
beliebtesten Riester-Art, im Durchschnitt rund ein Viertel
aller
Einzahlungen und Zulagen in die Taschen der Anbieter.
Hinzu kommen - unbezifferte - Kosten für die staatliche
Riester-Verwaltung.
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Bildquellen: Lichtblick/Achim Melde/Dt. Bundestag