Geldanlage-Report Armin Brack

GOLD: So investieren Sie richtig?!

21.09.10 10:14 Uhr

GOLD: So investieren Sie richtig?! | finanzen.net

Gold in Südamerika: Der doppelte Bullenmarkt!

Vielen Dank für das positive Feedback zur Südamerika-Story in der letzten Woche.

"Und wie geht es mit Gold weiter?" Das war die Frage einiger Leser. Um es vorweg zu nehmen: Vieles spricht für weiter steigende Preise. Meine Idee dazu: Warum nicht die Bullenmärkte Gold und Südamerika kombinieren? Je mehr ich dazu recherchiere, umso besser gefällt mir die Idee.

Für die eher konservativen Anleger zeige ich am Ende des Reports eine Möglichkeit, wie Sie problemlos den Goldpreis nachbilden können.

Die Rallye beim Goldpreis ist beeindruckend. Seit 2001 zeigt der Trend nun nach oben. Erklärungsansätze für den fulminanten Anstieg greifen meistens zu kurz. Ängste vor einem neuen Konjunkturabschwung werden häufig aufgeführt. Fakt ist: Der Goldpreis steigt nunmehr seit fast zehn Jahren quasi unabhängig vom konjunkturellen Umfeld - und inzwischen auch relativ unabhängig von der Entwicklung des US-Dollars. Inzwischen läuft Gold auch in Euro von Hoch zu Hoch.

Auch das Inflations-Argument ist nicht wirklich stichhaltig. "Angst vor Inflation" wird genannt. Fakt ist: Die Inflation ist so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr und das obwohl der Leitzins bereits mehrere Jahre ebenfalls extrem niedrig ist.

Warum steigt also Gold trotzdem immer weiter? Meine simple Antwort: Weil immer mehr Anleger Gold kaufen! Zum Beispiel übersteigt in diesem Jahr erstmals die Nachfrage für Gold als Anlageinstrument die Nachfrage für Gold als Schmuckobjekt. Gold-ETFs und Gold-ETCs erfreuen sich enorm steigender Nachfrage, genauso wie physisches Gold in Form von Münzen und Barren.

Es verändert sich also mehr die Wahrnehmung der Anleger als die äußeren Umstände. Die durch die Lehman-Pleite ausgelöste weltweite Finanzkrise mag inzwischen im Griff sein. In den Köpfen der Anleger hat sie aber tiefe Spuren hinterlassen, weil sie auf dramatische Art und Weise aufgezeigt hat, wie fragil das Finanzsystem geworden ist.

Das spricht eindeutig dafür, dass der Bullenmarkt bei Gold (und auch bei Silber) noch mehrere Jahre lang anhalten wird. Gut möglich auch, dass am Ende eine ähnliche Blasenbildung steht wie zu Zeiten der Internet-Hausse oder bei US-Immobilien bis Ende 2007. Soll heißen: Sprunghaft ansteigende Goldpreise, die zu wahren Kursexplosionen bei den Aktien von Produzenten und Explorern führen könnten.

*Worauf Sie bei der Auswahl achten müssen!?

Hier sollten Sie auf jeden Fall ein paar Aktien zur Hand haben, mit denen Sie dann auch tatsächlich von überdurchschnittlich steigenden Preisen profitieren können.

Das Problem: Wir als Anleger haben hier eine kaum überschaubare Menge an Aktien. Wenn der Ausdruck "Die Qual der Wahl!" irgendwo berechtigt ist, dann bei Goldminen-Aktien.

Wenn Sie selbst auf die Pirsch gehen wollen, sollten Sie folgendes beachten:

Generell unterscheidet man Explorer und Produzenten.

Explorer sind Goldunternehmen, die noch nicht produzieren, sondern aussichtsreiche Liegenschaften erwerben und die Vorkommen in ihren Liegenschaften - beispielsweise durch Probebohrungen - bestimmen.

Explorer haben damit höhere Chancen aber auch höhere Risiken als Goldproduzenten. Bei Produzenten lässt sich viel genauer der tatsächliche Wert des Unternehmens bestimmen. Bei Explorern können erfolgreiche oder erfolglose Probebohrungen den Wert des Unternehmens drastisch schwanken lassen. Kursvervielfacher sind genauso möglich wie dramatische Kurseinbrüche um 80 Prozent und mehr.

Aus Bewertungsaspekten gilt grundsätzlich: Je weniger der Anleger für die vorhandenen Goldreserven je Unze bezahlen muss, umso attraktiver ist die Aktie bewertet.

Und: Ein höherer Reservenumfang ist besser als ein niedriger. Hintergrund: Man unterscheidet zwischen unsicheren Gold-Reservenschätzungen und sicheren Gold-Ressourcenschätzungen. Je höher die Reserven umso höher ist im Allgemeinen die Chance, dass die Ressourcen sich mit künftigen Bohrungen noch vergrößern können.

*Zahlen sind nicht alles

Doch Zahlen sind nicht alles. Es gibt kaum eine andere Branche, wo der Erfolg so sehr von der Qualität des Managements abhängt wie bei Minenunternehmen.

Achten Sie darauf, wer bereits bei anderen Projekten Werte für die Aktionäre geschaffen hat. Umgekehrt sollten Sie unbedingt Firmen meiden, deren Management in Verdacht steht, sich auf Kosten der Aktionäre zu bereichern. Sie erkennen das beispielsweise daran, wenn Unmengen von Mitarbeiteroptionen ausstehend sind und für Marketingkampagnen mehr Geld als für Bohrungen ausgegeben wird.

Genauso wichtig ist das Land/Gebiet, in dem das Unternehmen tätig ist. Ist das Land Minen-Unternehmen gegenüber freundlich gestimmt oder nicht? Wie hoch ist die Besteuerung, die Bürokratie, die Korruption, die Gefahr von Enteignungen etc.?

*Südamerika - Die Spreu vom Weizen trennen

In Südamerika gibt es hier enorme regionale Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Als "explorationsfreundlich" lassen sich Chile, Uruguay, Kolumbien, Brasilien und Peru einstufen, während bei Ecuador, Venezuela und Bolivien Vorsicht angebracht ist.

Nicht zufällig gehören damit die in der letzten Ausgabe vorgestellten Länder mit den erfolgreichsten Aktienmärkten im letzten Jahr auch zu den interessantesten Länder für Mineninvestments.

*Darum gefällt mir Peru so gut

Besonders spannend finde ich Peru. Und zwar aus zwei Gründen: Erstens gibt es hier ein paar höchst interessante Goldaktien, die ich Ihnen nachfolgend kurz vorstelle.

Zusätzlich sind in Peru, wie auch im letzten Update kurz angesprochen, überhaupt erst 10 Prozent der für den Bergbau in Frage kommenden Fläche tatsächlich exploriert worden. Das heißt, hier gibt es noch enormes Potenzial für weitere "Entdeckungen".

Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH i.G. übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.