Supermodel Tyra Banks' finanzieller Fehler: Wenn sich Sparen nicht mehr rentiert
"Gib mehr Geld aus", wurde Supermodel Tyra Banks vor einigen Jahren von ihren Finanzplanern aufgefordert. Für wen lohnt sich sparen - und wann ist es Geldverschwendung?
Banks' Finanzplaner forderte sie auf, "verdammt nochmal" Geld auszugeben
Kann man zu viel sparen? "Ich habe schon immer gespart, sehr am Geld festgehalten und es nur ganz langsam ausgegeben. Meine Mutter hatte mir erklärt, wie wichtig Immobilien sind […] Während viele andere Models ihr Geld beim Feiern und für Designer-Kleidung oder teure Hotels bei der Fashion Week ausgegeben haben, […] habe ich gespart und mit nur 20 Jahren ein Haus gekauft", erzählt Multimillionärin Tyra Banks im Interview mit Money.com. Das Supermodel verfügt heute nach Angaben der Informationsplattform Celebrity Net Worth über ein Vermögen in Höhe von rund 90 Millionen US-Dollar.
Vor etwa 15 Jahren, so die Moderatorin der Show "America’s Next Top Model", habe ihr Finanzplaner sie schließlich beiseite genommen und zum Geldausgeben aufgefordert: Sie solle "verdammt nochmal" mehr Geld ausgeben, die hohen Rücklagen auf dem Konto führten nur zu unverhältnismäßig hohen Abgaben an den Staat und seien nicht notwendig für die Altersvorsorge.
Die Meinungen scheiden sich: Was ist "zu viel" gespart?
Wie groß die eigenen Rücklagen sein müssen, ist sehr individuell und hängt von den persönlichen Zielen für die Grundsicherung und Altersvorsorge ab. Dennoch haben Finanzplanungsbüros verschiedene Anhaltspunkte, an denen sich festmachen lässt, ob Sparen sinnvoll ist oder nicht. So ist es nach Ansicht einiger Expertinnen und Experten am besten, in jungen Jahren und in Zeiten mit hohem Gehalt deutlich mehr zu sparen als in höherem Alter und mit niedrigem Gehalt. Andere wiederum sagen gegenüber MarketWatch, Sparen sei immer gut und könne sich insbesondere jetzt, da die Zinsen gestiegen sind, wieder mehr lohnen. So stelle sich für Steven Gilbert von der Finanzplanung Gilbert Wealth nicht die Frage, was zu viel gespart ist, sondern wann die Ersparnisse zu niedrig sind. Zu hohe Rücklagen könne man später immer noch ausgeben und seien nicht so dramatisch wie fehlendes Geld. Ergänzend dazu warnt Chris Chen von Insight Financial Strategists gegenüber MarketWatch jedoch auch davor, immer weiter zu sparen: Seien einmal alle Ziele finanziell abgedeckt, gebe es keinen Grund, noch mehr Geld anzuhäufen. In diesem Fall solle man sich lieber auch mal größere Wünsche erfüllen und das Leben genießen - schließlich sei Geld zum Ausgeben da.
Banks: "Ich brauchte das, um mich sicher zu fühlen"
Das Fazit: Sparen ist wichtig, aber man sollte nicht den Überblick verlieren und nur Sparen, um zu Sparen. Für Tyra Banks bedeutete dies vor 15 Jahren, ihre Finanzen neu zu organisieren und nach ausführlicher Beratung ein Konto zu eröffnen, auf dem das Budget für alle Ausgaben im Laufe des Jahres liegt. So habe sie nicht mehr ständig Angst gehabt, zu viel Geld auszugeben, sondern wusste, dass sie all das auch wirklich ohne Bedenken ausgeben konnte. "Ich brauchte das, um mich sicher zu fühlen", erklärt sie gegenüber money.com.
Olga Rogler / Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: Helder Almeida / Shutterstock.com, igorstevanovic / Shutterstock.com