Beruflicher Erfolg: Warum eine Abendroutine nach der Arbeit so wichtig ist
Vielen Berufstätigen fällt es nach der Arbeit schwer, abzuschalten und sich Zeit für sich zu nehmen. Sie entwickeln ungesunde Gewohnheiten und schlafen schlecht. Genau hier setzt die Abendroutine an: Durch die Routine lernt das Gehirn, zur Ruhe zu kommen. Man gewinnt Abstand von der Arbeit, nimmt sich Zeit für andere wichtige Lebensbereiche wie die Familie, Sport und Ernährung und schläft besser ein.
After-Work-Routine
Laut einem Artikel auf "CNBC make it" sieht James Clear, ein Experte für Entscheidungsfindung, einen Zusammenhang zwischen der Produktivität bei der Arbeit und der After-Work-Routine. Mitunter habe die Schlafqualität enormen Einfluss auf die Arbeitsleistung, erklärt er. Dem Experten zufolge könne man Gewohnheiten zu Hause mit einigen einfachen Änderungen des Lebensstils optimieren.
Bestimmte Zonen für bestimmte Zwecke
Laut James Clear solle man bestimmte Räume oder "Zonen" für bestimmte Zwecke reservieren. Dadurch werde es intuitiver, welche Handlung am jeweiligen Ort ausgeführt werden soll. Auch die Therapeutin für verhaltensorientierte Schlafmedizin Annie Miller sieht eine räumliche Abgrenzung als wichtig an. "Wenn wir unser Bett für andere Aktivitäten wie Arbeiten, Lesen, Fernsehen usw. nutzen, wecken wir eine Assoziation mit Wachsein. Wir wollen, dass das Bett ein Zeichen für Schlaf ist, und die Arbeit im Bett schwächt diese Assoziation", begründet Miller in einem Beitrag des Deutschen Gesundheits Journals. Man solle stattdessen einzelne Zonen schaffen, zum Beispiel eine abgetrennte "Lesezone", rät James Clear. Je mehr eine Gewohnheit an einen bestimmten Kontext beziehungsweise an eine bestimmte Zone gebunden ist, in der diese ausgeübt wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass diese Gewohnheit bestehen bleibt.
Bildschirmzeit begrenzen
"Die meisten Menschen überprüfen ihr Telefon alle 15 Minuten oder weniger, auch wenn sie keine Warnungen oder Benachrichtigungen haben", berichtet der Forschungspsychologe Larry Rosen gegenüber CNBC. Viele haben ihr Smartphone direkt neben sich, fügt Clear hinzu. Das verleite dazu, nach dem Smartphone zu greifen und gedankenverloren zu scrollen - auch während der Arbeitszeit. Um die Bildschirmzeit zu verkürzen, sollte man bestimmte Zeiten für die Nutzung von Mobiltelefonen festlegen, unnötige Push-Benachrichtigungen deaktivieren, das Gerät nachts abseits des Bettes aufbewahren und ablenkende Apps vom Startbildschirm entfernen, empfiehlt Rosen.
Auf das Wesentliche konzentrieren
Eine ausreichende Menge Schlaf (idealerweise sieben bis acht Stunden pro Nacht), regelmäßige Bewegung sowie gesunde und ausgewogene Mahlzeiten seien Clear zufolge wesentliche Faktoren, um bei der Arbeit erfolgreich zu sein. Neben dem körperlichen Wohlbefinden haben diese auch einen positiven Einfluss auf die Psyche und die Leistungsfähigkeit.
Aktuellen Studien zufolge seien diese Grundlagen bei vielen Personen jedoch nicht erfüllt. Laut einer Statista Umfrage aus dem Jahr 2021 schlafen 68 Prozent der Befragten in Deutschland an Wochentagen durchschnittlich fünf bis sieben Stunden pro Nacht, 13 Prozent sogar weniger als fünf Stunden. Ferner zeigte die Bewegungsstudie 2022 der Techniker Krankenkasse, dass 45 Prozent der Befragten nur selten oder gar keinen Sport treiben. Nach Empfehlung der WHO sollten Erwachsene allerdings mindestens 150 Minuten in der Woche körperlichen Aktivitäten nachgehen, um Krankheiten vorzubeugen. Weitaus mehr Personen gelingt es hingegen auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten. Laut dem Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft verzehrte die Mehrheit der Befragten im Jahr 2022 täglich Obst und Gemüse und achtete auf eine abwechslungsreiche Ernährung.
Redaktion finanzen.net
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