Amazon-Lieferanten sollen in den USA gefilmt werden
Der Online-Versandhändler Amazon möchte in den USA seine Lieferwagenfahrer künftig permanent bei der Arbeit filmen. Während besonders Arbeitsrechtler die durchgehende Überwachung sehr kritisch sehen, begründet das Unternehmen seinen Schritt mit einer Verbesserung der Sicherheit.
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Die Verwendung von Videokameras zur Überwachung der eigenen Mitarbeiter bringt ein mulmiges Gefühl mit sich. Wahrscheinlich möchten sich die Wenigsten durchgehend bei der Arbeit filmen lassen. Dennoch gab Amazon bekannt, kürzlich damit begonnen zu haben, eine Sicherheitstechnologie in der Flotte zu installieren, die auf Kameras basiere. Für das Unternehmen soll es bei diesem Vorhaben allerdings nicht um die Kontrolle, sondern um den Schutz der Lieferanten gehen.
Künstliche Intelligenz filmt Fahrer und Umgebung
Nach Angaben von t3n greift Amazon bei der Sicherheitstechnik auf ein Produkt namens "Driver-i" des kalifornischen Startups Netradyne zurück. Hierbei soll es sich um ein kleines Gerät handeln, das am Innenspiegel des Fahrzeugs befestigt und mit vier HD-Kameras verbunden wird, die sowohl den Fahrer als auch die Straße sowie die Seiten des Autos filmen. Laut einem Bericht der Tagesschau überwacht die künstliche Intelligenz hinter dem Gerät insgesamt 16 sicherheitsrelevante Probleme. Hierzu zählen unter anderem hartes Bremsen, starkes Beschleunigen, eine überhöhte Geschwindigkeit, das Überfahren eines Stoppschildes, Schläfrigkeit und die Ablenkung des Fahrers. Beim Auftreten gewisser Gefahrensituation melde sich das System akustisch mit einem gesprochenen Warnhinweis zu Wort, so t3n. Andere Vorkommnisse sollen hingegen nur still aufgezeichnet werden. Tonaufnahmen und Live-Übertragungen der gefilmten Szenen gibt es laut Presseberichten keine. Eine Echtzeit-Beobachtung des Lieferanten sei demnach nicht möglich.
Der Nutzen der KI-Überwachung
Durch die Warnungen des Systems an die Fahrer sollen aktiv Unfälle reduziert und die Mitarbeiter geschützt werden. Im Falle eines Unfalls können die Videoaufnahmen auch zur Rekonstruktion des Unfallhergangs und als Beweismittel verwendet werden. Dies kann dem Lieferanten einerseits zugutekommen, aber andererseits auch belasten. Nach Informationen von t3n sei außerdem geplant, die gesammelten Mitschnitte für Nachschulungen der Angestellten zu nutzen.
Scharfe Kritik von Seiten des Arbeitsschutzes
In den USA stößt Amazon aufgrund seines Vorhabens, die eigenen Mitarbeiter zu filmen, auf heftige Kritik von Seiten des Arbeitsschutzes. Wie die Tagesschau berichtet, fordert beispielsweise die Non-Profit-Organisation "Fight for the Future", die Aktion sofort zu stoppen. "Die Kameras werden die unsicheren und inhumanen Arbeitsbedingungen bei Amazon noch verschärfen, denen die Fahrer bereits ausgesetzt sind", zitiert die Tagesschau die Organisation. Außerdem müsse der US-Kongress eine umfangreiche Untersuchung der Überwachungstätigkeiten des Konzerns einleiten.
Auch arbeitsrechtlich ist die Angelegenheit höchst umstritten. In Deutschland ist die Rechtslage bezüglich einer offenen Videoüberwachung am Arbeitsplatz nicht eindeutig. Vor allem Bedenken im Bereich des grundrechtlich geschützten Persönlichkeitsrechts und des Datenschutzes stehen der Praktik laut Tagesschau gegenüber. Aber auch Fragen der Verhältnismäßigkeit seien bei der Bewertung der Rechtmäßigkeit zu berücksichtigen.
Amazon versucht derweil, die Gemüter zu beschwichtigen. Das Gerät würde zwar durchgehend Daten aufzeichnen, diese aber nur im Falle relevanter Ereignisse wirklich hochladen. Darüber hinaus hätten nur ausgewählte Arbeitskräfte Zugriff auf das Videomaterial. In den Pausen sollen die Lieferanten außerdem die Möglichkeit haben, die Aufzeichnung zu deaktivieren.
Redaktion finanzen.net
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23.03.2017 | Whole Foods Market Sell | UBS AG | |
14.08.2015 | Whole Foods Market Sell | Pivotal Research Group | |
04.02.2009 | Amazon.com sell | Stanford Financial Group, Inc. | |
26.11.2008 | Amazon.com Ersteinschätzung | Stanford Financial Group, Inc. |
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