TOGG: Bekommt Tesla einen neuen Konkurrenten aus der Türkei?
Bereits Ende letzten Jahres wurde der neue E-SUV aus der Türkei online enthüllt - nun gab es wieder eine Pressekonferenz: Das Unternehmen gibt sich "für den globalen Wettbewerb" bereit.
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Tesla ist globaler Branchenführer, wenn es um E-Autos geht - das lässt sich verschiedenen EV Sales Rankings der letzten Monate entnehmen: So hat sich der Model 3 im Juni 35.854 Mal verkauft, auf Platz zwei steht der in Europa so beliebte Renault Zoe mit 10.553 Verkäufen. Immer wieder kommt neue Konkurrenz auf, doch bisher steht Elon Musks Marke an der Ranking-Spitze. Der türkische Automobilhersteller TOGG möchte es nun auch mit Tesla aufnehmen.
400 bini aşkın kişi #YenilikteBenDeVarım dedi.
Sizden aldığımız güçle bu hayali gerçekleştirmeye bir adım daha yaklaştık ve artık Yeni Lig ‘Gemlik’#TOGG pic.twitter.com/hFQ6ZoKrPo- Türkiye’nin Otomobili (@TOGG2022) July 18, 2020
Online-Enthüllung Ende 2019
Bereits im Dezember letzten Jahres wurde das erste Auto von TOGG - einem Joint Venture der fünf türkischen Marken Anadolu Group, BMC, Kıraça Holding, Turkcell und Zorlu Holding - online präsentiert. Es handelt sich um einen E-SUV, der offenbar im vierten Quartal 2022 unter Anderem in Deutschland in den Verkauf gehen soll, später dann ebenfalls in Frankreich und Italien.
Der SUV wird laut einer TOGG-Pressekonferenz eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern haben, so das Handelsblatt. An einer Ladestation beträgt die Batterieladezeit laut Hersteller nur etwa 30 Minuten für 80 Prozent Ladung - an einer gewöhnlichen Steckdose seien es 10 Stunden. Und dem Magazin auto motor sport zufolge soll es im Infotainment des Fahrzeuges sogar Augmented Reality-Funktionen geben.
Geplant sind neben dem E-SUV für die nächsten 15 Jahre offenbar auch eine E-Limousine, ein E-Kombi, eine E-Kombilimousine sowie ein E-Cabrio. Die Namen der Modelle sind allerdings noch nicht bekannt.
"Wir werden definitiv einen wettbewerbsfähigen Preis anbieten können"
In der Pressekonferenz wurden laut Handelsblatt und türkischen Medien Eckdaten der Produktion bekannt gegeben: Momentan arbeiteten 180 Ingenieure an der Produktion des E-SUVs, diese Zahl solle sich aber bis Ende diesen Jahres um weitere 95 Personen erhöhen. Mit Produktionsstart sollen dann etwa 4.300 Angestellte in den Produktionshallen arbeiten, darunter sollen mehr als 30 Prozent Frauen sein - und geplant seien eine Million TOGGs bis zum Jahr 2030.
TOGG solle die Fähigkeiten der Türkei in Sachen Elektroautos beweisen - so formuliert es die ZEIT. Deswegen seien, das erklärte TOGG-CEO Gürcan Karakas offenbar in der Pressekonferenz, ganze 78 Prozent der Zuliefererfirmen türkische Unternehmen.
Ebenfalls in der Pressekonferenz erklärte er türkischen Medien zufolge: "Das erste Fahrzeug, das vom Band fährt, wird ein 100-prozentig elektrisches SUV-Modell sein. Wir werden definitiv einen Wettbewerbsfähigen Preis anbieten."
Experten fragen: "Wer bitte soll das Auto kaufen?"
Die von dem türkischen Unternehmen an den Tag gelegte Motivation zeigt sich auch darin, dass TOGG als Marke bereits in der EU, Japan, Aserbaidschan, China, den USA, Russland sowie Kanada registriert ist - "Unser Team ist bereit für den globalen Wettbewerb", so Karakas dem Handelsblatt zufolge.
Experten betrachten die Zukunft von TOGG jedoch noch kritisch: Die ZEIT zitiert Ferdinand Dudenhöffer vom Center für Automotive Research der Universität Duisburg-Essen mit den Worten:"Wer bitte soll das Auto kaufen?" - es gäbe schlicht zu viel Konkurrenz und eine Marke aus dem Nichts zu schaffen sei in diesem Jahrtausend bislang lediglich Elon Musk mit Tesla gelungen. "Wer [damit] weltweit erfolgreich sein will, braucht einen Wow-Effekt", und der fehle TOGG.
Redaktion finanzen.net
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