Zukunftsversion: Hyperloop-Technologie soll fünftes Verkehrsmittel werden
In einer geschlossenen Kapsel mit Schallgeschwindigkeit durch ein gigantisches Netz von Röhren rasen: Das Projekt Hyperloop wird bereits als die fünfte Art der Beförderung gelobt.
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Durchbruch des fünften Verkehrsmittels
Traditionelle Verkehrsträger stellen, selbst wenn sie elektrifiziert und digitalisiert sind, erhebliche Herausforderungen in Bezug auf Energieverbrauch, Raumnutzung, Sicherheitsbedenken, Stauprobleme, Lärm und Umweltbelastung dar. Neben Zug, Flugzeug, Schiff und Auto soll das Hyperloop-Konzept das fünfte Verkehrsmittel werden. Laut den Gründern des Startups Hardt Hyperloop sollen Menschen zukünftig in einer geschlossenen Kapsel mit Schallgeschwindigkeit durch ein gigantisches Netz von Röhren rasen. Das niederländische Startup Hardt hat bereits das erste funktionstüchtige Hyperloop-System in Europa entwickelt und das European Hyperloop Center ins Leben gerufen. Hier werden bereits Fahrzeuge getestet. Ab 2025 sollen Güter durch die Röhre sausen, später soll das System auch Menschen befördern.
Reisen mit minimalem Luftwiderstand
Hardt Hyperloop zufolge ist der Hyperloop ein neues Transportsystem, bei dem Fahrzeuge auf Magnetfeldern schweben und sich durch Niederdruckröhren bewegen. Innerhalb dieser Röhren befinden sich Kapseln, die sich mit bis zu 1.200 Kilometern pro Stunde fortbewegen können, erklärt das Technikmagazin CHIP. Der Hauptantrieb ist elektrisch realisiert. In der Röhre wird ein Magnetfeld erzeugt, das die Kapseln durch die Röhre zieht und stark beschleunigt. Um möglichst wenig Reibung und damit eine hohe Geschwindigkeit zu erzeugen, fliegen die Kapseln durch ein Teilvakuum. Der geringe Luftwiderstand ermöglicht es, die hohen Geschwindigkeiten von rund 900 km/h bei minimalem Energieverbrauch zu erreichen.
Energieeffiziente Transportmittelalternative
Nach Angaben des Startups ist der Hyperloop unglaublich energieeffizient und verbraucht nur zehn Prozent der Energie, die für den Straßen- und Luftverkehr bzw. die Hälfe der Energie, die für die Schiene benötigt wird. Der Hyperloop erzeugt darüber hinaus keinen Lärm, keine Vibrationen und keine Verschmutzung. Zudem gibt es keine Überschneidung mit anderen Infrastrukturen. Darüber hinaus kann es sich nahtlos in die städtische und natürliche Umgebung einfügen. Insgesamt bietet der Hyperloop die nachhaltigste Lösung, um der steigenden Nachfrage nach Transportmitteln gerecht zu werden. Durch die Standardisierung der Infrastruktur soll die Kompatibilität und nahtlose Integration von Hyperloop-Systemen über verschiedene Regionen hinweg sichergestellt und die Zusammenarbeit und Innovation auf globaler Ebene gefördert werden, erklärt das Unternehmen.
Erste Teststrecken und Meilensteine für den Passagierbetrieb
Führend an der Entwicklung der Infrastruktur für diese Art von Hochgeschwindigkeitssystemen beteiligt ist Elon Musk, bekannt für die Automarke Tesla, so das Technikmagazin CHIP. Bereits im Mai 2016 gab es erste öffentliche Tests bei Las Vegas, die zeigten, wie ein Testschlitten innerhalb einer Sekunde auf 160 Kilometer pro Stunde beschleunigt. Das Unternehmen Hardt Hyperloop hat 2019 den ersten Teststandort in Europa eröffnet und plant den Bau eines 10.000 km langen Hyperloopnetzes quer durch Europa. Ab 2025 sollen Güter mit dem Hyperloop von A nach B transportiert werden. Drei Jahre später sollen auch Personen durch Europa jetten. Laut einer Mitteilung der Technischen Universität München (TUM) wurde nun auch die erste Teststrecke Deutschlands in Ottobrunn bei München eröffnet. Hier erzielte TUM Hyperloop einen historischen Meilenstein in der Entwicklung der Hyperlooptechnologie und zertifizierte als europaweit erste Organisation ein Hyperloop-Testsegment für den Passagierbetrieb.
Theorietische könnte durch das Hyperloopsystem zukünftig ein Trip von Berlin nach Rom eine Stunde dauern. Durch Weichen lassen sich die Routen flexibel variieren. "Das ist ein Schlüsselstück", erklärt Sascha Lamme, Direktor des European Hyperloop Centers gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. "Das ganze System ist davon abhängig, dass man ein enges Netzwerk bauen kann." Erst dann lohne es sich.
M. Schausbreitner / Redaktion finanzen.net
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