Tesla-Upgrade

"Boombox": Außenlautsprecher auch für europäische Tesla-Modelle in Aussicht

01.02.21 23:17 Uhr

"Boombox": Außenlautsprecher auch für europäische Tesla-Modelle in Aussicht | finanzen.net

Mit Teslas Weihnachts-Update wurde unter anderem die sogenannte ‘Boombox’ freigeschaltet - nun sind die Außenlautsprecher aktiviert. Europäische Tesla-Fahrer sehen sich allerdings noch zwei Hürden gegenüberstehen, so etwa dem Fehlen der Lautsprecher-Hardware selbst an einigen Modellen.

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Am ersten Weihnachtsfeiertag letzten Jahres hat die Ausspielung des Tesla-Weihnachts-Updates 2020.48.26 begonnen, Anfang Januar sind bereits rund 4.000 Fahrzeuge erreicht worden, davon aber nur knapp 100 in Deutschland und über 2.000 in den USA. Zu dem Update gehören nicht nur diverse Spiele, eine Verbesserung der Autopilot-Visualisierung und mit der Erweiterung von ‘Scheduled Departure’ eine Optimierung des Stromverbrauchs, sondern allem voran die sogenannte ‘Boombox’: Teslas Realisierung des in den USA für Elektroautos vorgeschriebenen Fußgänger-Warnsystem ‘Pedestrian Warning System’ (PWS).

‘Boombox’: Seit 2019 in US-Teslas eingebaut

Die für die Aktivierung der ‘Boombox’ benötigte Hardware wird in den USA bereits seit 2019 in alle Fahrzeuge eingebaut - nicht so in Europa: Hier haben Facebook- und YouTube-Nutzer verschiedenen Medienberichten zufolge die Lautsprecher an ihren Teslas gesucht, aber nicht gefunden. Wie Teslamag berichtet, hätten enttäuschte europäische Tesla-Fahrer die Abdeckung vor einem Rad auf der Beifahrerseite im Bereich des Radkastens demontiert und lediglich Kabel und Stecker, aber keinen Lautsprecher gefunden. Dies sei unter anderem auch bei dem Model 3 aus China der Fall.

Teslas ‘Boombox’ spielt auch eigene Sounds ab

Die ‘Boombox’ soll allem voran der Fußgängerwarnung dienen: So machen die Fahrzeuge mit dem Update 2020.48.26 nun Geräusche, die denen eines Autos mit Verbrennungsmotor oder - im Rückwärtsgang - eines Raketenstarts ähneln. Auch die Hupe kann mit der ‘Boombox’ verbunden werden und, so Musk via Twitter, etwa auf das Meckern einer Ziege oder auf jeglichen anderen ungewöhnlichen Ton eingestellt werden. Dabei können User auch einfach ihren USB-Stick mit dem Fahrzeug verbinden und beliebig eigene Sounds, Töne und Musik über die Außenlautsprecher abspielen.

'Akustisches Fahrzeug-Warnsystem' ab Mitte des Jahres auch in der EU verpflichtend

Für europäische ‘Boombox’-Fans ist die Hoffnung auf das neue Feature nicht verloren: Über Twitter hat Musk vor einigen Wochen auf Anfrage eines Users erklärt, dass auch europäische Tesla-Besitzer Zugang zur ‘Boombox’-Hardware haben werden - Musk wolle nachprüfen, ob der Service in Form einer Art "Nachrüstung" der europäischen Fahrzeuge möglich wäre. Eine solche Nachrüstung wäre essentiell, da auch in der EU ab Juli 2021 für Hybrid- und Elektroautos eine Verpflichtung zu einem ‘akustischen Fahrzeug-Warnsystem' (AVAS) gilt. In Deutschland wird die Montage der benötigten Hardware mit 100 Euro staatlich unterstützt.

Unkonventionalität der Töne wird in der EU zu Problem

Problematisch bleiben jedoch Teslas beliebige ‘Boombox’-Sounds - diese sind in der EU verboten. So heißt es in Anhang acht der EU-Verordnung über den Geräuschpegel von Kraftfahrzeugen und von Austauschschalldämpferanlagen wie folgt: "Das Schallzeichen sollte eindeutig auf das Fahrzeugverhalten hinweisen und mit den Geräuschen eines mit Verbrennungsmotor ausgestatteten Fahrzeugs der gleichen Klasse vergleichbar sein." Das bedeutet beispielsweise, dass das Meckern einer Ziege nicht als Tesla-Huplaut zugelassen ist.

Zudem besagt Paragraph 55 (2) der deutschen Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO): "Als Einrichtungen für Schallzeichen dürfen Hupen und Hörner angebracht sein, die einen Klang mit gleichbleibenden Grundfrequenzen (auch harmonischen Akkord) erzeugen, aber frei von Nebengeräuschen ist." Außerdem gibt es in Deutschland bestimmte Lautstärkeregelungen. Immerhin: Die EU-Verordnung spricht lediglich von fahrenden Autos. Steht ein Tesla also auf einem Parkplatz, verändert sich die rechtliche Lage.

Redaktion finanzen.net

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