Die Netzbetreiber schalten 3G ab - das müssen Kunden wissen
Die Bundesnetzagentur hat beschlossen, dass bis 2022 das 3G-Netz in Deutschland abgeschaltet werden soll. Die Netzbetreiber setzen dies nun um: Stichtag ist bei Vodafone, Telekom und Telefónica der 30. Juni.
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"Danke 3G (UMTS), mit Dir begann das mobile Internet, aber nun ist es an der Zeit, zu gehen" - mit diesen Worten leitet die Telekom auf ihrer Website die Mitteilung zur Abschaltung des 3G-Netzes ein. Mallik Rao, Führungsperson bei Telefónica Deutschland, wird in der entsprechenden O2-Mitteilung zitiert: "Mit der Umwandlung von 3G auf 4G/LTE stellen wir die Weichen für ein noch leistungsstärkeres […] Netz sowie ein deutlich besseres Nutzerlebnis unserer Kunden." Einer der besonderen Vorteile von 4G gegenüber 3G ist die Geschwindigkeit der Datenübertragung, sodass beispielsweise Apps schneller geladen werden können. Die nach der Abschaltung von 3G nicht mehr benötigten Frequenzen werden im Anschluss für den Ausbau der 4G- und 5G-Netze verwendet, erklären die drei deutschen Betreiber Telekom, Telefónica und Vodafone auf ihren Websites. Kunden können von der Umstellung so stark betroffen sein, dass sie sich ein neues Mobiltelefon zulegen müssen.
Vodafone und Telefónica arbeiten schrittweise, die Telekom schaltet 3G über Nacht ab
Die drei Anbieter gehen bei der Abschaltung ihrer 3G-Netze unterschiedlich vor. So hat Vodafone sie bis zum 30. Juni bereits nach und nach abgeschafft, während O2 am 1. Juli mit der Umstellung beginnen und diese spätestens Ende Dezember abgeschlossen haben möchte. Die Telekom schaltet das Netz nicht Stück für Stück, sondern automatisiert ab: In der Nacht vom 30. Juni auf den ersten Juli mithilfe von digitalen Skripten. Medienberichten zufolge hat der Betreiber dafür bereits im kleinen Rahmen erfolgreiche Tests abgewickelt, um einen Zusammenbruch des Netzes oder andere viele Kunden betreffende Schwierigkeiten zu vermeiden. Wie glatt die Umstellung tatsächlich läuft, muss jedoch abgewartet werden.
Die SIM und das Gerät müssen 4G-kompatibel sein und der Telefonvertrag muss stimmen
An der Abschaltung des alten Netzes selbst sind die Kunden - also alle Mobilfunknutzer innerhalb Deutschlands - nicht beteiligt. Sie müssen allerdings selbst dafür sorgen, 4G nutzen zu können. Das geht nämlich nur dann, wenn man ein 4G/LTE-fähiges Gerät sowie eine kompatible SIM-Karte besitzt und im Telefonvertrag festgelegt ist, dass man vom Anbieter 4G erhält.
Letzteres ist bereits bei dem Großteil aller Verträge der Fall, wie die Betreiber auf ihren Websites berichten - und auch in Tarifen von Anbietern wie ALDI TALK oder LIDL Connect ist eine 4G-Nutzung der Verbraucherzentrale zufolge in der Regel bereits enthalten. Alle Verträge von der Telekom schließen mittlerweile eine 4G-Nutzung ein und O2 verspricht in seiner Mitteilung zur Netzumstellung, dass alle Kunden, deren Vertrag nur 3G bedient, bereits informiert wurden und ein "attraktives Wechselangebot" erhalten haben. Sowohl Vodafone, als auch O2 und die Telekom versprechen zudem einen kostenlosen SIM-Tausch für Kunden, deren SIM-Karte vor 2004 ausgestellt wurde und dementsprechend die Authentifizierungsprotokolle im 4G-Netz nicht unterstützt. Etwas größer ist der Aufwand für diejenigen Kunden, deren Gerät nicht 4G-kompatibel ist: Um das neue Netz nutzen zu können und nicht automatisch in das noch ältere und langsamere 2G-Netz zu rutschen, müssen sie sich ein neues Mobiltelefon zulegen - das 2G-Netz erlaubt es ausschließlich, zu telefonieren und Textnachrichten zu versenden, ist jedoch bereits für das Verschicken eines Fotos zu langsam. Auch die meisten Apps können an Geräten, die nicht 4G-kompatibel sind, nur noch im WLAN genutzt werden. Wer also auf Apps und schnelles Internet auf dem Smartphone angewiesen ist, muss wohl oder übel ein neues Gerät kaufen.
Ist das eigene Gerät LTE-fähig oder ein neues erforderlich?
Ob das eigene Smartphone LTE-fähig ist, lässt sich ganz leicht herausfinden: Entweder ruft man seine IMEI-Nummer ab und gibt diese in einen IMEI-Checker, woraufhin Details über das Gerät angezeigt werden - darunter auch die Kompatibilität mit dem neuen Netz. Das Abrufen der IMEI-Nummer funktioniert jedoch von Gerät zu Gerät, beziehungsweise je nach Hersteller anders, weswegen man zunächst im Internet nach einer Anleitung suchen muss. Eine andere Möglichkeit ist für Android-Nutzer, über die Einstellungen unter dem Reiter "Verbindungen" die Option "mobile Netzwerke" auszuwählen. iOS-Nutzer wählen in den Einstellungen direkt den Reiter "Mobilfunk". Nun erscheint eine Reihe an Informationen und Einstellungsmöglichkeiten, die sich unter anderem um die Verwendung des mobilen Netzes drehen. An dieser Stelle finden sich Daten darüber, mit welchen Netzen das Gerät kompatibel ist.
Redaktion finanzen.net
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