Telegram vs. WhatsApp

Wettstreit unter Messenger-Giganten: Mit neuen Features will Telegram WhatsApp abhängen

24.10.20 22:01 Uhr

Wettstreit unter Messenger-Giganten: Mit neuen Features will Telegram WhatsApp abhängen | finanzen.net

Facebooks WhatsApp ist Marktführer unter den Messenger-Diensten - dabei bietet Telegram Usern große Vorteile. Um sich gegenüber WhatsApp behaupten zu können, entwickelt Telegram ständig neue Funktionen. Erst kürzlich wurde wieder eine Reihe neuer Features veröffentlicht.

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Smartphone-Nutzer sind oft auch User von Messenger-Diensten: 2020 gibt es monatlich Statista zufolge schon 2 Milliarden User von Facebooks WhatsApp weltweit. Es melden sich aber auch immer mehr User bei Telegram, einem großen WhatsApp-Konkurrenten, an - die Zahl monatlich aktiver User des Messengers habe sich innerhalb von nur zwei Jahren auf 400 Millionen verdoppelt, so Statista. Steigt diese Zahl weiter so rasant, könnte Telegram WhatsApp bald ein- und vielleicht sogar überholen.

Telegram: Datenschutz und neue Features

Dass sich die vielen neuen User für Telegram und nicht das weiter verbreitete WhatsApp entscheiden, ist für die kleinere Plattform schon ein Erfolg - immerhin sind sie so möglicherweise weniger gut erreichbar für überzeugte WhatsApp-User.

Deswegen muss Telegram auf ganzer Breite überzeugen. Und tut dies auch: Etwa mit besonders nutzerfreundlichen Datenschutzrichtlinien und Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. "Wir wollen Ihren echten Namen, Ihr Geschlecht, Alter oder was Sie mögen gar nicht wissen", heißt es in den Datenschutzrichtlinien. WhatsApps Richtlinien hingegen besagen: "Wir dürfen deine Informationen sammeln, verwenden, aufbewahren und teilen […]."

Aber auch das ständige Entwickeln neuer Features steht bei Telegram im Vordergrund. So gibt es bereits "geheime Chats", in denen sich die Nachrichten nach einer Weile von selbst löschen, das Design ist individuell anpassbar, es gibt "Sticker", verschiedenste Bots, Kanäle und vieles mehr.

Telegram-Version 7.1.3: Die neuesten Features

Anfang Oktober wurden wieder neue Features für die neueste Version (7.1.3) veröffentlicht:

Neben dem altbekannten Suchen bestimmter Nachrichten in einem Chat gibt es nun eine neue Suchfunktion im gesamten Account - es kann mithilfe von Tabs nach Art der Nachricht, Datum und Quelle der Nachricht gefiltert werden.

Außerdem profitieren Gruppenadmins von einem neuen Feature, das es ihnen erlaubt, als Admin anonym zu bleiben, aber im Namen der Gruppe Nachrichten versenden zu können. In der Mitgliederliste werden sie unsichtbar.

Übrigens: Auf Telegram können Gruppen bis zu 200.000 Teilnehmer haben - auf WhatsApp sind es lediglich 256.

In Kanälen, die eine Diskussionsgruppe haben, können seit Anfang Oktober Beiträge direkt kommentiert werden - ohne, dass der kommentierende User Teil der gesonderten Diskussionsgruppe sein muss. Es gibt dann einen extra "Antworten-Chat", der dem User Benachrichtigungen über Antworten auf seinen Kommentar schickt.

Schafft Telegram den Sprung?

Das sind noch lange nicht alle Features, von denen Telegram-User profitieren. So bezeichnet Telegram sich selbst als den schnellsten Dienst auf dem Markt und wirbt damit, dass keine geteilten Medien auf dem Gerät gespeichert werden und damit Speicherplatz einnehmen - sondern bis zum Löschen eines Accounts alles in einer Cloud gespeichert wird.

Natürlich ist Telegram ebenso wenig wie jeder andere Messenger-Dienst perfekt. Doch er scheint viele User davon überzeugen zu können, dass sie mit Telegram besser bedient sind als mit WhatsApp.

400 Millionen Telegram-User sind nicht allzu viel gegenüber 2 Milliarden WhatsApp-Usern. Und immerhin gibt es auch andere Konkurrenten wie LINE oder WeChat. Wenn die von Telegram verzeichneten Userzahlen jedoch weiter so rasant ansteigen wie bisher, könnte WhatsApp sich jedoch vielleicht bald tatsächlich einem ungeheuer starken Konkurrenten um den Platz als Marktführer gegenüber sehen.

Redaktion finanzen.net

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