Teufelskreis: Konflikte mit dem Vorgesetzten
In zwischenmenschlichen Beziehungen können immer wieder Konflikte entstehen. Handelt es sich jedoch um den eigenen Vorgesetzten, ist überlegtes Handeln unerlässlich.
Professionalität wahren
Konflikte mit den Vorgesetzten unterscheiden sich nicht wesentlich von anderen zwischenmenschlichen Disputen. Besondere Vorsicht gilt jedoch aufgrund des unterschiedlichen Machtverhältnisses, dem man als Mitarbeitender ausgesetzt ist. Die Prinzipien und Techniken des Konfliktmanagements lassen sich nichtsdestotrotz auch auf Auseinandersetzungen mit dem Vorgesetzten anwenden.
Grundsätzlich sollte bei Konfliktgesprächen stets Professionalität an den Tag gelegt werden, um Unstimmigkeiten nicht ausarten zu lassen. Dieser Professionalität liegt eine gewisse Sachlichkeit zugrunde; hitzige Diskussionen führen nämlich selten zu positiven Ergebnissen. Um diese Sachlichkeit zu gewährleisten, sollte man sich gründlich auf das Gespräch vorbereiten. Um welchen Konflikt könnte es sich handeln? Geht es um die eigene Leistung oder Schwierigkeiten mit anderen Mitarbeitenden?
Ist man sich des Auslösers bewusst, kann man sich in einem nächsten Schritt bereits Gedanken zu möglichen Lösungsansätzen machen. Dabei sollte man sich selbst stets kritisch hinterfragen und auch eigene Fehltritte anerkennen können. Um das Gespräch nicht mit einem flauen Gefühl im Magen, Wut oder Nervosität zu beginnen, können diverse Atem- oder Meditationstechniken angewendet werden. Bedenkt man die fünf Phasen des Konfliktmanagements, so befindet man sich hierbei in der ersten Phase, der sogenannten Auftaktphase, wie karrierebibel.de berichtet.
Eine weitere wichtige Grundvoraussetzung für Sachlichkeit und Professionalität ist Ehrlichkeit. Im Gespräch sollten fade Ausreden vermieden werden, insbesondere wenn es um die eigene Leistungsbereitschaft geht. Wie in jeder anderen Beziehung können Vertrauensbrüche nachhaltige Schäden hinterlassen, das Vertrauen wiederzuerlangen kann dann sehr anspruchsvoll sein.
Zuhören, Verständnis und Empathie
Im Einklang mit der Professionalität steht ebenfalls, dass man dem Gegenüber zuhört. Erst durch die Perspektive anderer Beteiligter lässt sich das Gesamtgebilde des Konflikts besser verstehen. Empathie und Verständnis für die Gegenseite ermöglichen es, Gemeinsamkeiten und Differenzen herauszuarbeiten.
Die sogenannte Selbsterklärungs- sowie Dialogphase setzt nun ein. Dem Portal karrierebibel.de zufolge geht es hierbei besonders um den Kern des Konflikts. Wichtig sei darüber hinaus die Formulierung von Ich-Botschaften, da bloße Schuldzuweisungen die Fronten bloß verhärten würden und der Situationsanalyse nur im Weg stünden.
Kompromissbereitschaft
Für die beiden letzten Phasen des Konfliktmanagements, der Lösungs- und Abschlussphase, spielt die Kompromissbereitschaft eine wichtige Rolle. Nachdem die Konfliktauslöser herausgearbeitet wurden, geht es darum, Lösungsansätze zu finden, die für beide Seiten akzeptabel sind. Vehementes Dagegenstellen und auf dem eigenen Recht bestehen, kann dazu führen, dass die Auseinandersetzung nicht gelöst werden kann oder sich sogar zuspitzt. Schlussendlich sollte eine Lösung gefunden werden, die akzeptabel und umsetzbar für alle Beteiligten ist. Dabei sollte auch über einen Nachfolgetermin gesprochen werden, um die Umsetzung der vereinbarten Lösung zu evaluieren. Bestenfalls können sich beide Parteien die Hand reichen und den Konflikt somit als beendet betrachten.
J. Vogel / Redaktion finanzen.net
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