US-Startup Outpost will alte Satelliten aus dem Weltall holen
Das Startup Outpost plant, ausgediente Satelliten mit einem Fallschirmsystem zurück auf die Erde zu bringen. Dort sollen sie für einen erneuten Einsatz aufbereitet werden, während gleichzeitig Weltraummüll reduziert wird.
Altes Material per Fallschirm auf die Erde
Nachhaltigkeit in der Raumfahrt ist dem Internetauftritt des Startups aus Santa Monica im US-Bundesstaat Kalifornien zufolge eine wesentliche Voraussetzung für eine Zukunft, in der Millionen von Menschen im Weltraum leben und arbeiten. Daher hat sich das Unternehmen ein hehres Ziel gesetzt: Die Entwicklung eines "Ferry" genannten Systems, welches die Satelliten aus der Umlaufbahn aufnimmt und dann mithilfe eines Gleitschirms zielgenau und unter Vermeidung von Verbrennungen beim Wiedereintritt in die Atmosphäre zurück auf die Erde bringt. Hier konnte das Unternehmen bereits erste Erfolge verzeichnen: Bei versuchsmäßigen Landeanflügen aus knapp 19 Kilometern Höhe im April 2022 landete Outposts Gleitschirm nur 5 Meter vom Ziel entfernt.
Projekt noch in Entwicklung
Auch sonst ist das Unternehmen auf Wachstumskurs: Innerhalb von zwei Jahren hat sich die Zahl der Mitarbeiter von zwei auf 14 vervielfacht. Geschäftsführer Dunn geht in einem Interview mit space.com davon aus, dass Outposts Raumfahrzeug bereits weit vor der Außerdienststellung der internationalen Raumstation ISS einsatzfähig und marktreif ist und dabei helfen kann, wissenschaftliches Material von der Raumstation zurück auf die Erde zu transportieren. Dies ist bereits jetzt ein Problem beim Betrieb der Raumstation: aufgrund des geringen Platzangebots auf der ISS und der knappen Kapazitäten beim Abtransport von Altmaterial muss stets sorgfältig abgewogen werden, welche Gegenstände vonnöten sind und auf welche Gegenstände verzichtet werden kann. So konnte Outpost bereits die US-Raumfahrtbehörde NASA als Partner für weitere Entwicklungen beim Rücktransport von Material zur Erde gewinnen.
Weltraummüll zunehmendes Problem
Doch auch das Entfernen von Satelliten aus der Umlaufbahn ist ein wichtiges Anliegen, denn Weltraummüll ist laut der Europäischen Weltraumorganisation ein zunehmendes Problem. Explosionen von Batterien oder Treibstoff, beim Start von Raketen und Raumfahrzeugen gelöstes Material und nicht mehr in Betrieb befindliche Satelliten stellen sowohl für die bemannte als auch die unbemannte Raumfahrt wesentliche Risiken dar. Im Falle der weiteren, ungehaltenen Produktion von Weltraumschrott wird es immer schwieriger und im schlimmsten Fall sogar unmöglich, neue Satelliten in den Weltraum zu befördern.
F. Mahringer/Redaktion finanzen.net
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