Zwei Kameras: Facebooks Apple-Watch-Konkurrent soll 2022 kommen
Bereits seit einigen Jahren versucht Facebook, sich auch im Hardware-Geschäft gegen Apple und Google durchzusetzen - nun kursieren neue Informationen über eine eigens von Facebook produzierte Smartwatch, die sich sogar ohne Verbindung zu einem Smartphone mit mobilen Netzen verbinden können soll. Was steckt hinter dem Konzept?
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Facebook, Google, Apple - diese drei Tech-Giganten gehören zu den größten auf dem Markt. Google und Apple können mit ihren Hardware-Angeboten Facebook in Schach halten, immerhin können sie damit Facebooks Möglichkeiten und Kundenkontakt regulieren. Davon möchte Facebook sich seit einigen Jahren lösen, berichtet das Informationsportal Netzwelt. Nicht zuletzt aus diesem Grund habe Mark Zuckerberg bereits 2019 versucht, Fitbit zu kaufen, bevor Google den Smartwatch-Hersteller übernehmen konnte. Nun startet Facebook offenbar mit der Produktion einer eigenen Smartwatch den nächsten Versuch, auf dem Markt Fuß zu fassen.
Facebooks Smartwatch soll gleich zwei Kameras haben
Die Entwicklung dieser neuen Uhr soll Facebook Berichten zufolge rund eine Milliarde US-Dollar kosten - und das, obwohl der Erfolg der Smartwatch noch gar nicht in trockenen Tüchern ist: Immerhin ist Facebook nicht unbedingt für gute Datenschutzmaßnahmen bekannt und die Uhr soll über einen Gesundheitstracker sowie gleich zwei Kameras verfügen. Eine davon ist laut dem Technikportal und Mediennetzwerk The Verge fest montiert und kann für Video-Anrufe genutzt werden, eine zweite Kamera mit 1080p und Auto-Fokus befindet sich dem Bericht zufolge auf der Rückseite der Uhr und kann abgenommen werden. Um die abnehmbare Kamera für potenzielle Käufer der Smartwatch noch attraktiver zu machen, habe Facebook zudem bereits mit Drittanbietern gesprochen und diese ermutigt, Zubehör zu entwickeln: So solle die abnehmbare Kamera anonymen Informanten zufolge etwa an Rucksäcke angebracht werden können.
Abgesehen von den möglicherweise entstehenden Datenschutzproblemen bei einer Uhr mit zwei Kameras seien Smartwatches mit Kamera bisher allerdings allgemein nicht so gut bei den Kunden angekommen, so Netzwelt. Ob die Uhr also tatsächlich beliebt genug sein wird, dass Facebook zu vielen seiner Kunden den Kontakt selbst regulieren kann, bleibt also vorerst offen.
Facebooks Smartwatch soll ohne Smartphone LTE empfangen können
Der integrierte Gesundheitstracker sei umfangreich, heißt es in den Medienberichten - unter anderem solle beispielsweise ein Herzfrequenzsensor eingebaut sein. Als Betriebssystem werde eine spezielle Android-Variante auf die Hardware gespielt. Des Weiteren werde offenbar in den USA daran gearbeitet, dass die Smartwatch nicht mit einem Smartphone verbunden sein muss, um LTE zu empfangen, heißt es Informanten zufolge laut Netzwelt. Wie The Verge berichtet, ist Facebook nicht nur mit der Produktion eines Modells der neuen Uhr beschäftigt, sondern arbeitet gleichzeitig bereits an zwei weiteren Nachfolgemodellen, die auch mit Zuckerbergs VR-Visionen verbunden werden sollen. Dabei geht es um eine intelligente Sonnenbrille - also ebenfalls Hardware - in Zusammenarbeit mit dem Brillenhersteller Ray-Ban. Die Brille, so Facebooks Vize-Präsident Hugo Barra auf Twitter, soll noch in diesem Jahr realisiert werden:
Beyond thrilled to finally share a sneak peek of our Facebook partnership with Ray-Ban! Our first smart glasses will launch next year, and that’s just the beginning… The future will be a classic and it´s coming in 2021 😎 pic.twitter.com/l9992ZQGoy
- Hugo Barra (@hbarra) September 16, 2020
Bislang wurden die Gerüchte noch nicht offiziell bestätigt
Der Kostenpunkt liege bei rund 400 US-Dollar. Die Smartwatch soll wohl 2022 in verschiedenen Farben erscheinen. Damit wäre sie direkte Konkurrenz zu der vermutlich ab Herbst 2021 erhältlichen Apple Watch 7 - momentan ist Netzwelt zufolge die Apple Watch Series 6 Marktführer im Bereich der smarten Uhren. Für seine eigene Uhr erhoffe Facebook sich vorerst Verkäufe im unteren sechsstelligen Bereich. Das sei im Vergleich zu Apples Verkaufszahlen von rund 34 Millionen Uhren allein im Jahr 2020 eine sehr kleine Zahl und Facebook damit noch keine richtige Bedrohung für Apple. Das Portal Basicthinking jedoch erklärt, dass vielen Experten zufolge bereits ab 2025 Smartwatches den Smartphones den Rang ablaufen würden - wenn Facebook bis dahin ebenfalls eine Smartwatch anbietet und diese die Funktionen der Apple Watch aussticht, könnte Zuckerbergs Unternehmen doch noch richtig in den Markt einsteigen und den Kontakt zu den eigenen Kunden selbst regulieren. Dies sei zumindest seine Hoffnung, so Basicthinking.
Ob es allerdings tatsächlich eine Smartwatch von Facebook geben wird, steht laut Netzwelt noch in den Sternen: Facebook habe seine Pläne noch nicht öffentlich bestätigt und zudem gebe es noch nicht einmal einen offiziellen Namen für das Projekt, geschweige denn die Uhren selbst. Auch die Produktion habe noch nicht begonnen.
Redaktion finanzen.net
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