Scalping

Automatisierte Bots kaufen zum Verkaufsstart der PS5 große Stückzahlen der Konsole - ist dies bald strafbar?

28.01.21 23:45 Uhr

Automatisierte Bots kaufen zum Verkaufsstart der PS5 große Stückzahlen der Konsole - ist dies bald strafbar? | finanzen.net

Automatisierte Käufe zum Verkaufsstart der PlayStation 5 legen die Server der Händler lahm und erschweren dem regulären Käufer das Bestellen der Konsole. Die sogenannten Scalper veräußern die in großer Stückzahl erworbenen Konsolen anschließend zu Wucherpreisen. In Großbritannien stellen Parlamentarier nun einen Antrag, dieses Vorgehen zu verbieten.

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Lieferengpässe zum Verkaufsstart der PS5

Seit dem Start am 19. November 2020 der neuen Konsolengeneration klagen Verbraucher über Lieferschwierigkeiten und Engpässe beim Ausliefern der Sony PlayStation 5. Der Andrang auf die Spielekonsole war so groß, dass der PS5-Bestand des Konzerns kaum ausreichte, die überschwängliche Nachfrage decken zu können.

Infolgedessen warten auch heute noch einige Vorbesteller auf die Auslieferung der eigenen PlayStation.

Die Knappheit der Konsole ist allerdings nicht nur auf eine Unterproduktion vonseiten Sony zurückzuführen, sondern vielmehr wurde durch automatisierte Bot-Käufe ein großer Bestand der PS5 aufgekauft, mit dem Hintergrund, die Konsole im Anschluss zu Wucherpreisen wieder zu verkaufen. Auch der Verkauf der Microsoft Xbox Series X wurde durch das sogenannte Scalping beeinträchtigt. Wie diese Masche funktioniert und ob das legal ist, wird folgend erläutert.

So funktioniert das Scalping

Die Scalper nutzen während des Vorverkaufs der PS5 digitale Bots, um schnell einige Konsolen bestellen zu können und dem regulären Verbraucher entsprechend zuvorzukommen. Daraufhin bieten die Scalper die erworbenen Konsolen auf Plattformen wie eBay zum Wiederverkauf an - und zwar zu Wucherpreisen. Laut pcwelt.de lagen die eBay-Preise für die jeweiligen PS5-Varianten bei 800 und 1.000 Euro und waren damit doppelt so hoch wie der ursprüngliche Verbraucherpreis.

Die Scalper umgehen hierbei die Sicherheitssysteme der jeweiligen Verkaufsplattform mithilfe von virtuellen Kreditkarten, welche bei jedem Kauf die Kartennummer ändert und so die dahinterstehende Person - bei Mehrfachkäufen - von den Sicherheitssystemen nicht als dieselbe identifiziert werden kann. Um zusätzlich die Lieferadresse zu verschleiern, nutzen die Scalper DHL-Paketstationen.

Auf diese Weise können die Händler nicht nachvollziehen, wenn ein Käufer eine zu hohe Stückzahl eines limitierten Produktes - wie es die PS5 ist - kauft.

Britische Parlamentarier stellen Antrag, um Scalping zu verbieten

Insgesamt benötigen die Bots nur circa zehn Sekunden, um den Kauf einer Konsole abzuschließen. Außerdem, wenn eine Vielzahl von Scalpern gleichzeitig auf das System der Händler zugreift, werden die Server überlastet, was den Kaufprozess für reguläre Kunden zusätzlich erschwert.

Um dieses Vorgehen in Zukunft einzuschränken, diskutiert das Parlament in Großbritannien zurzeit über einen Gesetzesentwurf, der das Scalping gesetzlich verbieten soll. "Neue Konsolen und PC-Komponenten sollen für alle Konsumenten zum empfohlenen Preis verfügbar sein und nicht in Massen von automatisierten Bots gekauft werden", heißt es im veröffentlichten Statement der britischen Politiker. Der automatisierte Kauf und Wiederverkauf soll entsprechend illegal werden, wenn der erzielte Verkaufspreis den ursprünglichen Händlerpreis massiv übersteigt.

Der Antrag wurde bereits von 26 Parlamentariern unterzeichnet. Bis dieser aber tatsächlich umgesetzt werden sollte, wird allerdings noch etwas Zeit vergehen. Ob und inwieweit die deutsche Bundesregierung das Scalping einschränken möchte, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt.

Henry Ely / Redaktion finanzen.net

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