Trotz Krypto-Sturzflug: Blockchain-Startups sammeln Milliarden ein
Die Venture Capital-Investoren zeigen sich unbeeindruckt von den massiven Einbrüchen der Kryptowährungen im zweiten Quartal 2021. Wie CB Insights berichtet, hat die Finanzierung für Blockchain-Startups einen Rekordbetrag in Milliardenhöhe erreicht.
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Kryptokurse brechen ein
Nachdem die Kurse von Kryptowährungen über Wochen permanent anstiegen, brachen sie im zweiten Quartal des Jahres deutlich ein. Während der Bitcoin im April 2021 noch einen Rekordwert von über 64.000 US-Dollar erreichte, sank der Kurs der beliebten Kryptowährung Anfang Juli auf unter 30.000 US-Dollar - und verlor damit über 50 Prozent seines Wertes. Auch den anderen Kryptowährungen ging es ähnlich: So sank der Ethereum-Preis von über 4.000 US-Dollar im Mai zeitweise auf unter 2.000 US-Dollar.
Finanzierung von Blockchain-Startups erreicht Rekordniveau
Trotzdem zeigen sich Venture Capital-Investoren, also Geldgeber, die Wagniskapital investieren, von der Volatilität des Kryptomarktes unbeeindruckt, denn, wie aktuelle Nachforschungen des Analyseunternehmens CB Insights ergeben, erreichte die Finanzierung für Blockchain-Startups im zweiten Quartal 2021 erstmals einen Betrag von mehr als vier Milliarden US-Dollar. So konnten die VC-unterstützten Fintech-Unternehmen eine unglaubliche Summe von 4,38 Milliarden US-Dollar sammeln und damit mehr als 50 Prozent als noch im ersten Quartal. Im Vergleich zum Vorjahresquartal fiel das Wachstum sogar noch stärker aus: So stiegen die von Blockchain-Startups gesammelten Gesamtmittel im zweiten Quartal 2021 auf das Neunfache gegenüber dem Vorjahr an.
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Venture-Investoren finden alternative Investitionsmöglichkeiten
Diese Rekordergebnisse machen deutlich, wie viel Potential die Investoren in der Kryptoindustrie sehen: Trotz der massiven Einbrüche der Kryptokurse im zweiten Quartal halten Venture-Investoren weiter an Kryptowährungen fest, indem sie Alternativen finden, um sich in der aufsteigenden Branche zu engagieren. Über den Erwerb von Anteilen an privaten Startups, die Technologien in Bezug auf digitale Währungen entwickeln, treiben sie den Aufstieg und die Finanzierung für Blockchain-Startups auch 2021 maßgeblich voran.
Blockchain-Startup Circle erhält den größten Finanzierungsbetrag
Den größten Erfolg in diesem Quartal hatte das Fintech-Unternehmen Circle zu verbuchen: Insgesamt 440 Millionen US-Dollar sammelte das Blockchain-Startup von VC-Unternehmern im zweiten Jahresviertel ein. Jüngst hatte das Unternehmen für Zahlungstechnologie und digitale Währungen angekündigt, durch die Fusion mit dem Akquisitionsweckunternehmen Concord Acquisition Corp. die eigene Bewertung auf ca. 4,5 Milliarden US-Dollar anzuheben und damit an die Börse zu gehen.
Die meisten Finanzinstitute planen bereits die Investition in Kryptowährungen
Den zweitgrößten Betrag erlangte das Unternehmen Ledger, das sogenannte Hardware-Wallets verkauft, über die Anleger ihre Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum sichern können. 380 Millionen US-Dollar konnte das Unternehmen mit Sitz in Paris im zweiten Quartal dabei insgesamt sammeln.
Der aktuelle CEO von Ledger, Pascal Gauthier, erklärt in einem Interview gegenüber CNBC, dass der Kryptomarkt weiter reife und wichtige institutionelle Anleger allmählich das Potential des Marktes erkennen würden: "Im Jahr 2018, während unserer letzten Finanzierungsrunde, waren Finanzinstitute nicht im Spiel", erklärt Gauthier im CNBC-Interview. Mittlerweile habe ihm zufolge aber "jedes große Finanzinstitut der Welt" einen Plan oder arbeite zumindest an einem Plan, um in Kryptowährungen zu investieren.
Experten äußern positive Erwartungen an die Zukunft der Kryptoszene
Und auch in Zukunft erwarten Experten, dass Venture Capital-Unternehmen weiter an der Anlage in Kryptowährungen festhalten werden: "Bei der aktuellen Rate wird die Blockchain-Finanzierung den Rekord zum Jahresende des Vorjahres brechen - mehr als das Dreifache der Gesamtsumme von 2018", prophezeit Chris Bendtsen, Senior Analyst bei CB Insights, in einem Interview mit CNBC. "Trotz kurzfristiger Preisvolatilität sind VC-Firmen immer noch optimistisch in Bezug auf die Zukunft von Krypto als Mainstream-Anlageklasse und das Potenzial der Blockchain, die Finanzmärkte effizienter, zugänglicher und sicherer zu machen", meint Bendtsen weiter.
Ein baldiges Ende des Krypto-Aufstiegs ist nach dem Experten also nicht in Sicht.
Pauline Breitner / Redaktion finanzen.net
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