Produktivitätsfalle am Arbeitsplatz: Die unproduktivste Zeit im Büro und wie man sie effektiver gestaltet
In der modernen Arbeitswelt wird die Produktivität am Arbeitsplatz zunehmend diskutiert, insbesondere im Hinblick auf die Frage, wann Arbeitnehmer am wenigsten produktiv sind und wie sich dies verbessern lässt. Interessante Einsichten liefern verschiedene Studien zu diesem Thema.
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Die 15-Uhr-Flaute und Lösungsansätze
Die im Dezember 2023 veröffentlichte Studie von Slack, einer Tochtergesellschaft von Salesforce, in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut Qualtrics, bietet bedeutende Einblicke in die Produktivität am Arbeitsplatz. Die Studie, die auf einer umfangreichen globalen Umfrage basiert, bei der über 10.000 Büroangestellte befragt wurden, hat ergeben, dass ein wesentlicher Teil der Arbeitnehmer, nämlich 71 Prozent, einen signifikanten Abfall ihrer Produktivität in den Nachmittagsstunden, speziell zwischen 15 und 18 Uhr, erfährt. Diese Zeitspanne ist in der Arbeitswelt als die 15-Uhr-Flaute bekannt, eine Phase, in der es für viele zu früh erscheint, den Arbeitstag zu beenden, aber gleichzeitig zu spät, um sich noch einmal effektiv auf anstehende Aufgaben zu konzentrieren.
Einer der Hauptgründe für diese Produktivitätseinbußen ist der natürliche zirkadiane Rhythmus des menschlichen Körpers. Die National Sleep Foundation weist darauf hin, dass die Schläfrigkeit am späten Nachmittag ein normaler Teil unseres biologischen Zyklus ist. Die nachmittägliche Müdigkeit sei zwischen 14 und 17 Uhr am stärksten ausgeprägt. Diese biologische Tendenz, gepaart mit der weit verbreiteten Unternehmenskultur, die Produktivität als konstante, lineare Größe betrachtet, führt zu einem spürbaren Nachlassen der Arbeitsleistung in den Nachmittagsstunden.
Um dem Nachmittagstief entgegenzuwirken, empfiehlt die Studie von Slack drei Methoden, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. Erstens wird das Einlegen von Mikropausen hervorgehoben. Diese kurzen Unterbrechungen, die nur wenige Minuten dauern können, sind effektiv, um mentale und physische Belastungen zu verringern. Ein Online-Beitrag von der Kollaborationsplattform Lark zeigt auf, dass Mikropausen die kognitive Funktion, Arbeitszufriedenheit und Gesamtleistung signifikant verbessern können. Sie ermöglichen es dem Gehirn, sich zu erholen und optimale Leistungsniveaus während des Tages aufrechtzuerhalten.
Zweitens wird das Hören von Musik während der Arbeit empfohlen, da es sich positiv auf Konzentration, Stimmung und Leistung auswirken kann. Musik, die dem persönlichen Geschmack entspricht, ist besonders wirksam. Drittens wird vorgeschlagen, anspruchsvolle Aufgaben auf andere Tageszeiten zu verschieben und sich nachmittags auf leichtere, verwaltungstechnische Tätigkeiten zu konzentrieren. Diese Anpassung an den natürlichen Leistungsrhythmus kann helfen, die Produktivität insgesamt zu steigern. Doch welche weiteren Erkenntnisse liefert die Studie, um die Produktivität der Mitarbeiter zu erhöhen?
Weitere Erkenntnisse für eine erhöhte Produktivität
Der Workforce Index von Slack bietet darüber hinaus weitere wichtige Einblicke in die Gestaltung eines produktiven Arbeitstages. Ein Schlüsselelement dieser Studie ist die Erkenntnis, dass Mitarbeiter, die ihre Arbeit nicht mit nach Hause nehmen und am Ende des Arbeitstages abschalten, um 20 Prozent produktiver sind als diejenigen, die sich verpflichtet fühlen, nach Feierabend weiterzuarbeiten. Interessanterweise stellt die Studie fest, dass diejenigen, die freiwillig außerhalb regulärer Arbeitszeiten arbeiten, um ihren Zeitplan anzupassen oder persönliche Ziele zu erreichen, keine negativen Auswirkungen auf ihr Wohlbefinden oder ihre Produktivität beobachten.
Die Studie unterstreicht zudem die Wichtigkeit von Pausen während des Arbeitstages. Etwa die Hälfte der Schreibtischarbeiter berichtet, selten oder nie Pausen zu machen, was mit einem erhöhten Burnout-Risiko einhergeht. Im Kontrast dazu zeigen diejenigen, die regelmäßig Pausen einlegen, signifikant bessere Werte in Bezug auf Work-Life-Balance, Stressbewältigung, allgemeine Zufriedenheit und sogar Produktivität. Darüber hinaus wird noch darauf hingewiesen, dass die ideale Zeit für konzentriertes Arbeiten bei etwa vier Stunden pro Tag liegt. Mehr als zwei Stunden pro Tag in Besprechungen scheint der Schwellenwert zu sein, ab dem sich die Mehrheit der Arbeitnehmer überlastet fühlt.
Abschließend legt die Studie ein besonderes Augenmerk auf die Rolle des Vertrauens im Berufsleben und betont dessen zentrale Bedeutung für die Produktivität. Sie stellt fest, dass mehr als ein Viertel der Büroangestellten sich von ihren Vorgesetzten nicht als vertrauenswürdig angesehen fühlen. Ein solides Vertrauensverhältnis zwischen Mitarbeitern und Führungskräften kann indes nicht nur die Leistung, sondern auch die Arbeitszufriedenheit spürbar erhöhen. Es fördert eine gesteigerte Konzentration und trägt zu einer merklich höheren allgemeinen Zufriedenheit bei der Arbeit bei, wie es weiter heißt. So unterstreicht die Studie schließlich, dass Transparenz und der gezielte Einsatz moderner Technologien Schlüsselelemente sind, um Vertrauen und Offenheit am Arbeitsplatz zu stärken.
D. Maier / Redaktion finanzen.net
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