Vodafone-Bestandskunden müssen deutlich tiefer in die Tasche greifen
Als erster Anbieter erhöht Vodafone die DSL- und Kabel-Tarife auch für Bestandskunden. Betroffene Kunden können über einen Anbieterwechsel nachdenken und von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen.
Preiserhöhung um fünf Euro monatlich für DSL und Kabel
Wie das Vergleichsportal Verivox als erstes berichtete, hebt nun Vodafone die Preise auch für die Bestandskunden seiner Kabel- und DSL-Tarife an. Laut Verivox sind alle Tarife betroffen, die vor dem 15. November 2022 abgeschlossen wurden. Vodafone ist dadurch der erste Anbieter, der die Preise auch für Bestandskunden erhöht. Bereits vergangenen Herbst hatten Vodafone, O2 und die Deutsche Telekom die DSL- und Kabel-Tarife für ihre Neukunden um fünf bis zehn Euro im Monat angehoben. Laut Verivox sollen der Vodafone GigaCube und Glasfasertarife von den Preiserhöhungen nicht betroffen sein. Allgemein greifen die Preiserhöhungen sechs Wochen nach Eingang der Information. Aktuell werden die Vodafone-Kunden per Post und Mail über die Preiserhöhungen informiert, die ab Mai 2023 gelten sollen. "Leider sind auch wir von der allgemeinen Kostenentwicklung betroffen. So stellt uns z. B. die Erhöhung der Energiepreise für den Betrieb unserer Netze vor große Herausforderungen. Deshalb müssen wir nun unsere Preise anpassen", begründet Vodafone die Erhöhungen in den an die Kunden verschickten Nachrichten laut dem Online-Magazin TECHBOOK.de. Für die Kabel- und DSL-Tarife soll Vodafone künftig fünf Euro im Monat mehr pro Tarif verlangen. Ob sich das auf alle Tarifoptionen gleichmäßig verteilt, ist laut TECHBOOK.de noch nicht bekannt.
Kunden können von Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen
Verbraucher können bei einer außerordentlichen Preiserhöhung von ihrem Recht auf Sonderkündigung nach Paragraf 57 des Telekommunikationsgesetzes (TKG) Gebrauch machen. Laut Gesetz müssen Kunden innerhalb von drei Monaten nach Eingang der Information ihre Sonderkündigung erklären. Sollte die Mindestvertragslaufzeit bereits abgelaufen sein, können Kunden den Vertrag schon innerhalb eines Monats kündigen. Insbesondere für Kunden, die einen Tarif mit geringer Bandbreite haben, könnte sich ein Wechsel lohnen, da sich das Preis-Leistungs-Verhältnis im Verhältnis zu leistungsstärkeren Tarifen einer Analyse von Verivox zufolge besonders verschlechtert hat. Laut dem Vize-Präsident Telecommunications bei Verivox, Jens-Uwe Theumer, kann mit einem Anbieterwechsel bis zu zehn Euro im Monat gespart werden. "Es lohnt sich für Verbraucherinnen und Verbraucher jetzt besonders, ihren Vertrag auf den Prüfstand zu stellen und ggf. Kosten oder Leistungsumfang zu optimieren", so Theumer. Ob die anderen Anbieter nachziehen werden, ist allerdings nicht unwahrscheinlich. Aktuell ist der Markt sehr volatil und es gibt so viele Preisveränderungen wie seit langem nicht. Laut Jens-Uwe Theumer von Verivox kommt die aktuelle Entwicklung aber nicht überraschend. Insbesondere gestiegene Netzausbaukosten und hohe Inflation belasten die Anbieter. "Der Markt sortiert sich gerade neu: Angesichts des gestiegenen Kostendrucks sind höhere Preise auch bei anderen Anbietern nicht auszuschließen. Deshalb sollten Verbraucherinnen und Verbraucher jetzt ihre Verträge prüfen und Angebote vergleichen", so Theumer.
Redaktion finanzen.net
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