10 Work Hacks für ein bessere Arbeitsklima
Bei New Work Hacks geht es um Flexibilisierung, Nachhaltigkeit und ein besseres Arbeitsklima: Für Angestellte ebenso wie für Selbstständige. Diese zehn Hacks verbessern die Stimmung am Arbeitsplatz.
In den vergangenen Jahren - und insbesondere während der Lockdowns mit der Umstellung zum Homeoffice in vielen Unternehmen - hat sich die Arbeitswelt stark verändert: Und mit den neuen Anforderungen ist das Bedürfnis nach Transparenz, Vertrauen und Flexibilität bei den Angestellten deutlich gestiegen. Sogenannte New Work Hacks sollen dabei helfen, diesen Bedürfnissen entgegenzukommen und so das Arbeitsklima und die Leistung im Team zu verbessern. Einige Hacks funktionieren auch für Selbstständige.
Biography Sharing, Stärken stärken und Onboarding Buddy
Diese drei Hacks konzentrieren sich stark auf das Team und die gegenseitige Unterstützung unter Kolleginnen und Kollegen:
Biography Sharing - für das Teambuilding ist es hilfreich, zu wissen, wer die anderen eigentlich sind. Beim Biography Sharing trifft sich das Team und alle erzählen mit etwa 15 Minuten Redezeit pro Person: woher sie kommen, wer oder was sie in ihrem Werdegang besonders geprägt hat, worauf sie stolz sind und welche Hürden sie bereits gemeistert haben. Als Bonus kann noch hinzugefügt werden, was die Kolleginnen und Kollegen für eine gute Zusammenarbeit über einen wissen sollten. Besonders wichtig beim Biography Sharing sind Zuhören und gegenseitiger Respekt.
Stärken stärken - das, was man gut kann und gerne macht, macht fast immer auch mehr Spaß als Aufgaben, die den eigenen Fähigkeiten nicht entsprechen. Nach Absprache mit den Vorgesetzten kann das Team ein gemeinsames Board einrichten, wo jeder Aufgaben eintragen kann, die ihm nicht entsprechen. Andere Teammitglieder können diese Aufgaben dann auf freiwilliger Basis übernehmen. Das Konzept beruht auf Gegenseitigkeit und bewirkt nicht nur, dass alle mehr Spaß an ihren Aufgaben haben, sondern fördert auch den Austausch unter Kolleginnen und Kollegen.
Onboarding Buddy - Onboarding Buddys sind bereits eingearbeitete Angestellte, die für neue Kolleginnen und Kollegen in den ersten Wochen oder Monaten bei Fragen als Ansprechpartner da sind. Ob ein Buddy für eine ganze Gruppe Neuer eingeteilt wird oder das Buddy-Programm Einzelpersonen zusammenbringt, kann jedes Unternehmen selbst entscheiden. Die Buddys helfen nicht nur dabei, die Firma richtig kennenzulernen, sondern auch bei der persönlichen Integration ins Team.
Peer Feedback, Why Talk und Stand-Ups
Bei diesen drei Hacks geht es um Arbeitsleistung und Sinnstiftung.
Peer Feedback - für diese Übung laden die Angestellten in regelmäßigen Abständen (zum Beispiel alle drei Monate) zwei bis fünf Kolleginnen und Kollegen ein, mit denen sie viel zusammenarbeiten. Bei einem gemeinsamen Meeting oder mehreren Einzelmeetings hintereinander teilen diese zwei bis fünf Kolleginnen und Kollegen ihre Einschätzung der Arbeitsleistung mit. Das Peer Feedback sollte als Ergänzung zum jährlichen Feedbackgespräch mit den Vorgesetzten betrachtet werden.
Why Talk - dieser Hack kann alleine oder im Team umgesetzt werden und sollte wie das Peer Feedback in regelmäßigen Abständen an der Tagesordnung sein. Es geht darum, sich aktiv Zeit dafür zu nehmen, den Grund und Sinn der Arbeit in diesem Unternehmen wertzuschätzen: Warum arbeite ich hier, wie bin ich bis hierhin gekommen? Bringt mich diese Anstellung beruflich weiter? Leiste ich mit meiner Anstellung einen Beitrag zur Gesellschaft? Macht mir die Arbeit Spaß? Sinnvoll ist der Why Talk, weil der sinnstiftende Aspekt die Angestellten motiviert und so neben der Stimmung im Büro auch ihre Arbeitsleistung besser wird.
Stand-Ups - Stand-Ups sind kurze Meetings, die üblicherweise im Stehen abgehalten werden. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens werden eingeladen: Das Treffen dient der Vernetzung untereinander, aber auch dem gegenseitigen Austausch über den Stand der Dinge im Büro und kann genutzt werden, um mündlich einfache teamübergreifende Absprachen zu treffen. Die Stand-Ups stärken den Teamgeist, sparen Zeit und sollten wenn möglich regelmäßig abgehalten werden.
Retro, Timeboxing und Fokuszeit
Diese drei Hacks helfen, Vorgänge effizienter zu gestalten und die Arbeitszeit besser zu nutzen.
Retro - bei den sogenannten Retros blickt das Team gemeinsam auf die vergangene Woche oder den vergangenen Monat zurück: Was hat besonders gut funktioniert, was eher nicht? Das Ziel der Retros ist dabei nicht, Kolleginnen und Kollegen die Schuld für Dinge in die Schuhe zu schieben, die weniger gut waren. Stattdessen versucht man, mit dem gemeinsamen Rückblick ineffiziente Prozesse aufzudecken und darüber zu reflektieren, wie die Arbeit im Team noch sinnvoller eingeteilt werden kann. Bei den Retros sollte es keine feste Tagesordnung geben, damit alle Angestellten ihre Themen ansprechen können.
Timeboxing - Deadlines sind nicht zwangsweise stressig, sondern können auch richtig Schwung in die Sache bringen. Das gilt insbesondere für Meetings: Ist schon vor dem Meeting klar, wie viel Redezeit jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer für welches Thema bekommt, bereiten sich alle besser vor und es wird nur das gesagt, was auch für alle relevant ist. Auf diese Weise können endlose Treffen im Team auf beispielsweise eine halbe Stunde verkürzt und wertvolle Arbeitszeit gespart werden. Muss eine bestimmte Aufgabe zu zweit ausführlicher besprochen werden, ist dafür im Team-Meeting nicht der richtige Zeitpunkt, stattdessen kann ein Sonder-Meeting geplant werden. Wer sich beim Abarbeiten von Aufgaben durch Deadlines nicht zu sehr stressen lässt, kann auch hier Timeboxing einführen und so die Arbeitszeit optimieren.
Fokuszeit - dieser Hack funktioniert in fast jedem Beruf, und zwar für Führungspersonal, Angestellte und Selbstständige. Es geht darum, sich feste Zeitslots einzutragen, während derer man nur im äußersten Notfall gestört wird. Das bedeutet: Handy zur Seite legen, keine Mails checken und keine kurzen Fragen von Kolleginnen und Kollegen beantworten. So stellt man sicher, nicht ständig abgelenkt zu werden und kann deutlich effizienter und fokussierter arbeiten - das ist insbesondere für kompliziertere Aufgaben sehr hilfreich.
Never Lunch Alone
Der letzte Hack heißt "Never Lunch Alone" (Deutsch: "Nie alleine Mittagessen"), wobei der Name schon alles verrät. Das Konzept: Statt in der Mittagspause allein am Handy zu sitzen, sollte man immer in Gesellschaft essen und sich mit Kolleginnen und Kollegen austauschen, ein persönliches Netzwerk aufbauen, neue Kontakte knüpfen und gemeinsame Ideen entwickeln. Das kann auch aus dem Homeoffice per Videokonferenz funktionieren.
Während New Work Hacks sicher gute Impulse geben, sollte man als Führungskraft immer auch darauf achten, was die Angestellten eigentlich brauchen. Denn: Nicht alles funktioniert für jeden und nicht in jedem Team funktionieren Übungen wie etwa der Why Talk.
Redaktion finanzen.net
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