So viel Geld verdienen Musiker mit CDs und Musikstreaming
Musikstars wie Travis Scott oder Drake können mit ihrer Musik Millionen verdienen, andere können sich damit jedoch nicht einmal ihren Lebensunterhalt finanzieren. Wie viel verdienen Künstler wirklich mit dem Verkauf einer CD oder über Streaming?
Werte in diesem Artikel
Das kommt bei dem Verkauf einer CD wirklich beim Musiker an
Musiker verdienen an einer CD nur einen Bruchteil dessen, was der Käufer für die Musik-CD bezahlt. Denn an dem Verkauf einer CD sind im Normalfall mehrere Parteien beteiligt: Das Label, der Händler, die GEMA und der Vertrieb wollen bezahlt werden. Die Band Bodi Bill berichtet gegenüber dem Radiosender on3, wie viel Geld sie an einer CD tatsächlich verdient. Die Produktion der CD und ihrer Verpackung kostet zunächst bereits 0,50 Euro bis 0,90 Euro. Hinzu kommt, dass (noch) 19 Prozent Mehrwertsteuer anfallen, 25 Prozent erhält der Händler und 21 Prozent müssen für den Vertrieb bezahlt werden. Hinzu kommt ein weiterer Prozentteil an die GEMA, der vom Verkaufspreis abgezogen werden muss. Die Website Mixing und Mastering berichtet sogar von 35 Prozent, die an den Händler gehen und von 32 Prozent, die das Label erhält. Für den Künstler bleiben laut dieser Rechnung lediglich sieben Prozent des Verkaufspreises übrig. Außerdem müssen Musiker einen prozentualen Anteil des Kaufpreises als Beitrag zu der Künstlersozialkasse leisten. Was einem Musiker demzufolge letztlich vom Verkauf einer CD bleibt, bewegt sich in Cent- oder niedrigen Eurobeträgen. Wer Musiker über CD-Käufe mehr unterstützen möchte, kann die CD direkt bei der Band oder dem Künstler kaufen, da in diesem Fall die Händlerkosten wegfallen.
Allerdings werden CDs heutzutage immer weniger verkauft, die deutsche Musikwirtschaft ging in den vergangenen Jahren deutlich zurück. Erst seit 2019 erholt sich die deutsche Musikindustrie wieder etwas, dank Audiostreaming.
Das verdienen Musiker über Musikstreaming-Dienste
Große Musikstreaming-Dienste wie Spotify, Apple Music und YouTube bieten ihren Usern das Musikstreaming an. Allerdings wurden in der Vergangenheit bereits Stimmen laut, dass Labels ihre Musiker über das Streaming nicht gut vergüten. Chip ging dem auf den Grund und zeigt eine Statistik, in der abzulesen ist, wie viele Streams ein Musiker auf welcher Streaming-Plattform benötigt, um einen Euro zu verdienen. Bei YouTube muss ein Lied folglich 1.612 Mal aufgerufen werden, um dem Musiker einen Euro einzubringen. Bei Amazon Music sind es 277 Streaming-Klicks und bei Spotify 254. Musiker verdienen bei Deezer, Apple Music und Napster etwas besser, bei Deezer benötigen sie 174 Streams, bei Apple 151 und bei Napster lediglich 59 Streams, um einen Euro zu verdienen.
The Guardian berichtet davon, dass Spotify seinen Labels und Publishern 2015 0,006 bis 0,0084 US-Dollar ausbezahlt hat, davon erhielt der Künstler vom Label einen Anteil von 0,001128 US-Dollar. So kann man sich vorstellen, wie viele Streams ein Lied erhalten muss, damit der Künstler darüber überhaupt den Mindestlohn verdienen kann.
Womit verdienen Musiker heutzutage wirklich ihren Lebensunterhalt?
In der Musikbranche hat daher ein Umdenken stattgefunden. Da Musiker über CDs und Streaming-Dienste zumeist erst als Superstars ein gutes Gehalt erzielen können, haben sich in der Musikindustrie andere Einnahmequellen etabliert. Sponsoring, Merchandising, Auftritte in TV-Shows, Konzerte und Co. stellen die neuen lukrativen Verdienstmöglichkeiten für Musiker dar.
Redaktion finanzen.net
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