Mobiles Arbeiten

Remote-Arbeit bei Amazon, Tesla & Co.: Werden wir in Zukunft nur noch im Homeoffice arbeiten?

11.10.22 22:47 Uhr

Remote-Arbeit bei Amazon, Tesla & Co.: Werden wir in Zukunft nur noch im Homeoffice arbeiten? | finanzen.net

Mit dem Beginn der Corona-Pandemie waren viele Menschen gezwungen, ihren Arbeitsplatz nach Hause zu verlegen. Diese Entwicklung hat auch die Diskussion der aktuellen Arbeitskultur angeheizt und vor allem darüber, ob man in Zukunft ausschließlich im Homeoffice arbeiten sollte oder eher nicht. Bei dieser Frage scheiden sich die Geister von Arbeitgebern und Arbeitnehmern.

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Der Homeoffice-Trend wurde hauptsächlich durch die Corona-Pandemie ausgelöst

Mit Beginn der Corona-Pandemie befanden sich im Jahr 2020, laut Eurostat, 13,8 Prozent der Beschäftigten in Deutschland im Homeoffice, während es im Jahr 2019 gerade einmal 5,5 Prozent waren. Im Jahr 2021 stieg diese Zahl auf 17,2 Prozent. Für 2022 gibt es derzeit noch keine Zahlen, doch man merkt, dass die Corona-Pandemie der Anstoß für einen Wandel in der Arbeitswelt war. Wie die Zukunft der Arbeitswelt aussieht, wird nur die Zeit beantworten können. Oft wird eine höhere Produktivität im Homeoffice seitens der Angestellten angepriesen, allerdings hat dies auch seine Schattenseiten.

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Produktivität im Homeoffice

Wie eine Studie der DAK-Krankenkasse zeigt, ist die Mehrheit der Arbeitsnehmer der Meinung, dass sie im Homeoffice produktiver arbeiten, Tendenz steigend. Man empfindet die Arbeit in den eigenen vier Wänden als angenehmer und kann dementsprechend die Arbeiten genauso gut erledigen. Ein Bericht von ZDF, welcher eine Forsa-Umfrage zitiert, zeigt allerdings auch auf, dass viele mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben, sich über Arbeitszeiten beklagen und sich nicht ausreichend wahrgenommen fühlen. Eine Studie von Microsoft hat nun tatsächlich auch gezeigt, dass Mitarbeiter im Homeoffice ihre Produktivität überschätzen. Hier gaben 85 Prozent der Führungskräfte an, dass man auf die Produktivität der Mitarbeiter nicht vertrauen kann, während 87 Prozent der Angestellten meinen, dass sie genauso produktiv sind wie im Büro. Es ist also auch eine sehr individuelle Sache, ob man die Arbeit zu Hause oder jene im Büro bevorzugt. Für viele überwiegt der Aspekt der Freiheit von dort arbeiten zu können, wo man will. Andere ziehen die Arbeit im Büro vor, da man sich dort besser wahrgenommen fühlt, im Austausch mit Kollegen ist und möglicherweise auch mehr Platz hat.

Big-Tech uneinig über Home-Office Arbeit: Andy Jassy vs. Elon Musk

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Selbst die großen Tech-Unternehmen sind sich bei dieser Frage uneins. Als die größten Widersacher in dieser Frage kann man womöglich Amazon-CEO Andy Jassy und Tesla-CEO Elon Musk nehmen. Denn während Andy Jassy einen eher lockereren Weg nimmt, indem er sagt, dass dies die Mitarbeiter selbst entscheiden müssen, meint Tesla-Chef Musk zum Home-Office, dass die Mitarbeiter woanders nur so tun, als würden sie arbeiten.

Besonders im Falle Elon Musk bleibt es spannend, wie es mit diese Frage nun weiter geht, nachdem das Übernahmechaos um Twitter nun womöglich doch noch einen Abschluss findet. Twitter-CEO Parag Agrawal hat bis jetzt darauf gesetzt, seine Mitarbeiter dort arbeiten zu lassen "wo sie sich am kreativsten fühlen", wie t3n unter Berufung auf ein internes Memo berichtet.

Apple-Fiasko

Apple-CEO Tim Cook vertritt in Sachen Homeoffice einen ähnlichen Standpunkt wie Musk und musste nach den ersten Kündigungen seine Forderungen zur Rückkehr in die Büros fürs erste zurücknehmen. So gestand er seinen Mitarbeitern zwar zwei Homeoffice-Tage pro Woche zu, gab diese jedoch konkret vor. Ob Cooks Abneigung gegen das Homeoffice mit dem Bau der neuen fünf Milliarden US-Dollar schweren Firmenzentrale zusammenhängt, bleibt offen.

Google und Twitter zahlen weniger Gehalt

Google hingegen führte zuerst interne Umfragen durch, allerdings ist Google-CEO Sundar Pichai auch kein Befürworter kompletter Homeoffice-Arbeit, sondern eher von Hybridmodellen. Trotzdem hat Google für Unruhe gesorgt, als der Konzern angekündigt hat, Mitarbeiter schlechter zu bezahlen, sofern sie an einem Ort leben, in dem die Lebenshaltungskosten geringer sind als am eigentlichen Firmenstandort. Jedoch ist dies nichts Ungewöhnliches in der Branche. So zahlen t3n zufolge auch Facebook und Twitter ihren Angestellten weniger Geld, wenn sie im Home-Office arbeiten, jedoch lassen sie ihre Mitarbeiter frei entscheiden, wo sie arbeiten möchten.

Microsoft und Netflix skeptisch

Microsoft und Netflix gehören ebenfalls zu den Skeptikern unter den Tech-Konzernen. Microsoft-CEO Satya Nadella meint, dass man durch das Homeoffice Arbeits- und Privatleben nicht wirklich voneinander trennen könne und auch Netflix-CEO Reed Hastings ist kein Fan, glaubt aber nach Angaben von t3n, dass man in Zukunft nur noch vier Tage im Büro wird verbringen müssen und einen zu Hause.

Ob nun in Zukunft der lockere Weg von Jassy und Pagrawal, der eher traditionelle Weg von Musk oder ein Hybridmodell, wie es Pichai und Hastings vorschlagen, gewinnt, das werden letztendlich die Mitarbeiter entscheiden müssen, denn der Fall Apple hat gezeigt, dass die Angestellten hier durchaus Mitspracherecht haben.

F.Traina / Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Shadow Inspiration / Shutterstock.com, kozirsky / Shutterstock.com

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