Einstieg ins Bankengeschäft - Klarna will Bankkunden künftig ein Girokonto bieten
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Bekannt für Zahlungslösungen im Bereich E-Commerce, avanciert das schwedische Finanz-Technologie-Unternehmen Klarna nun zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz innerhalb des Bankengeschäfts. App-Nutzer sollen in Zukunft die Option zur Eröffnung eines Klarna-Girokontos erhalten.
"Geschmeidig einkaufen" - so lautet der Slogan der Klarna-App, die es Verbrauchern ermöglicht, ihre offenen Zahlungen zu begleichen. Dabei kann ausgewählt werden, ob die Transaktionen unmittelbar, in gewissem zeitlichen Abstand oder in Raten durchgeführt werden sollen.
Das Fintech-Unternehmen Klarna
Gegründet wurde der Konzern, der laut Unternehmens-Website bereits mit über 200.000 Händlern zusammenarbeitet, 2005 in Stockholm. 2014 übernahm Klarna die Sofort GmbH und 2017 hinzukommend die Billpay GmbH. Mit einem Umsatz von rund 753 Millionen US-Dollar in 2019 sowie einer Kapitalerhöhung um 650 Millionen US-Dollar im September 2020, erzielte der Payment-Dienstleister laut Internet World eine Bewertung von 10,65 Milliarden US-Dollar, was das Unternehmen zum höchstbewerteten Fintech Europas macht, das nicht-börsennotiert ist. Nach einer Klarna-Kreditkarte sowie einem Festgeld-Angebot soll nun auch ein hauseigenes Girokonto für Klarna-Kunden hinzukommen. Dieses soll ihnen, zumindest im Rahmen der Basisfunktionen, kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Einstieg ins Geschäft mit Bankkunden
"Wir haben den Anspruch, Hauptkonto zu werden", erklärt Sebastian Siemiatkowski, CEO des FinTechs, im Interview gegenüber der Süddeutschen Zeitung und erklärt der Konkurrenz auf dem Bankenmarkt somit den Kampf. Genauso wie N26 und Revolut sollen laut Tagesschau im Besonderen jüngere Verbraucherinnen und Verbraucher adressiert werden, da diese häufiger auf Onlinebanking zurückgreifen. Laut Ergebnissen des Hamburger Marktforschungsinstituts EARSandEYES verwenden 69 Prozent der 18- bis 29-jährigen befragten Deutschen mobile Geräte für die Abwicklung ihrer Bankangelegenheiten - nur 31 Prozent der 60- bis 69-Jährigen greifen auf mobile Onlinebanking-Geschäfte zurück.
Klarna als virtuelles Shopping-Center
Die Klarna-App stellt ihrer Kundschaft eine Art virtuelles Shopping-Center zur Verfügung, das beispielsweise nach Kleidung und Schuhen durchstöbert werden kann. Jeder Kauf, der über Klarna ausgeführt wird, spült ein bisschen Geld in die Taschen des Zahlungskonzerns. "Wir werden alles an einen Ort bringen", sagt Klarna-Chef Sebastian Siemiatkowski der Süddeutschen Zeitung und referenziert dabei die angedachten Funktionen der App. Sie soll künftig als Zusammenspiel aus einer Fotoplattform, wie beispielsweise Pinterest, und einem Vergleichsportal, wie beispielsweise Idealo bestehen. Die App kann hinzukommend um das Klarna-Girokonto erweitert werden, um das Konglomerat zu abzurunden.
Redaktion finanzen.net
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