Höhere Lebenshaltungskosten

Trübe Stimmung: Immer mehr Menschen erwägen zusätzlichen Nebenjob

21.11.22 22:12 Uhr

Trübe Stimmung: Immer mehr Menschen erwägen zusätzlichen Nebenjob | finanzen.net

Die Inflationsrate hat 2022 einen Höchststand erreicht. Viele Menschen fürchten um ihren Lebensstandard und glauben, in Zukunft sparsamer werden zu müssen.

Mehrheit der Deutschen hat Existenzängste und ist unzufrieden

Inflation, Krieg und Lieferengpässe machen den Deutschen schwer zu schaffen. 80 Prozent der Bundesbürger fürchten um ihre Existenz, so eine Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag von Taxfix, die t-online exklusiv vorliegt.

90 Prozent gaben infolgedessen an, dass sie in Zukunft sparsamer werden. 54 Prozent der Befragten wollen sich bei der Nutzung von Energie einschränken, 45,8 Prozent verzichten auf größere Ausgaben, wie zum Beispiel Urlaub, und mehr als jeder Dritte spart beim Einkauf von Lebensmitteln, so t-online. Das Sparen fällt vielen allerdings nicht leicht und das spiegelt sich auch in der aktuellen Unzufriedenheit gegenüber der Politik wider. t-online berichtet in Berufung auf eine eigens bei Civey beauftrage Umfrage weiter, dass 57 Prozent der Bürger die Arbeit des Bundeskanzlers Olaf Scholz negativ bewerten - davon wiederum 35 Prozent "sehr negativ" und 22 Prozent "eher negativ". 14 Prozent sind unentschieden und nur 29 Prozent sehen die Arbeit von Kanzler Scholz positiv.

Mehr Menschen erwägen einen zusätzlichen Nebenjob

Eine repräsentative Studie der Wirtschaftsauskunft CRIF, in der das Konsumentenverhalten von 1.000 volljährigen Deutschen ausgewertet wurde, kam zu dem Ergebnis, dass 35 Prozent der Deutschen es für wahrscheinlich halten, aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten einen Nebenverdienst annehmen zu müssen. In der Gruppe unter 55 Jahren sei es sogar rund jeder Zweite. Es sei gesagt, dass die Befragung bereits im Juli dieses Jahres stattfand, als die Inflation noch unter zehn Prozent lag. 92 Prozent waren sich sicher, dass sie Mietzahlungen weiterbezahlen können und 82 Prozent, dass sie weiterlaufende Rechnungen bezahlen können. Trotzdem erwarten 48 Prozent, am Ende des Monats weniger Geld zu haben. Um dies auszugleichen, muss entweder mehr gearbeitet oder gespart werden. Ein Darlehen kommt hingegen nicht in Frage. Zwei Drittel der Befragten hält es für unwahrscheinlich, einen Kredit aufzunehmen oder sich Geld von Freunden und Familie zu leihen. 41 Prozent greifen hierbei lieber auf ihre eigenen Ersparnisse zurück, um die hohen Lebenshaltungskosten zu decken.

Rückgang im Weihnachtsgeschäft

Laut einer von der Bild in Auftrag gegebenen INSA-Umfrage haben bereits 31 Prozent der Bürger aufgrund der hohen Inflation kein Geld, um ihren meistgeliebten Menschen Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Die ebenfalls befragten Händler hätten diesen Trend bestätigt: 45,7 Prozent verzeichnen weniger Kundschaft. Klaus Wohlrabe hat die Umfrage geleitet und warnt, dass sich vor allem einkommensschwächere Haushalte weniger leisten können. Die Umfrage bestätigt diese Befürchtung. Etwa die Hälfte der Haushalte mit unter 2.000 Euro Nettoeinkommen haben in diesem Jahr nicht genug Geld für Weihnachtsgeschenke. Doch es sind nicht nur die steigenden Preise: Für die Händler sind besonders die immer noch vorherrschenden Lieferengpässe das Problem. 74,9 Prozent der Händler kämpften, laut der Umfrage, im Oktober mit Lieferengpässen. 62,8 Prozent der Spielzeugläden können nicht ihr volles Sortiment anbieten. 90 Prozent der Supermärkte und Lebensmitteleinzelhändler berichten von Problemen bei der Lieferung, diese Branche ist besonders stark betroffen.

Redaktion finanzen.net

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