Gehaltsreport: In diesen Städten bleibt am Monatsende das meiste Geld über
Eine kürzlich veröffentlichte Analyse des Job-Portals StepStone enthüllt: Anders als vielleicht angenommen belegen München, Frankfurt oder Stuttgart den ersten Platz der Städte mit dem größten verfügbaren Einkommen, sondern die niedersächsische Kleinstadt Holzminden. Bei der Berechnung werden nämlich neben dem Gehalt auch die Lebenshaltungskosten berücksichtigt.
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Menschen mit einem hohen Gehalt haben am Monatsende nicht unbedingt mehr Geld zur Verfügung als Menschen, die wesentlich weniger in ihrem Job verdienen. Denn neben dem Gehalt spielen auch die Lebenshaltungskosten eine große Rolle in Bezug auf das verbleibende Einkommen - und diese unterscheiden sich stark von Region zu Region. Menschen, die also weniger Gehalt, aber deutlich geringere Lebenshaltungskosten vor Ort haben, besitzen dementsprechend oft ein höheres Resteinkommen als die Leute mit mehr Gehalt und höheren Lebenshaltungskosten. Doch in welchen deutschen Städten ist das Verhältnis aus Lebenshaltungskosten und Gehalt am günstigsten? Und in welcher Region bleibt den Einwohnern am wenigsten Geld am Monatsende übrig?
Kostenreport enthüllt kosteneffizienteste Stadt Deutschlands
Um das herauszufinden hat das Jobportal StepStone im Rahmen des Kostenreports 2020 in 395 deutschen Stadt- und Landkreisen die Durchschnittsgehälter und die entsprechenden Lebenshaltungskosten vor Ort miteinander verglichen und anschließend berechnet, in welcher Region das Verhältnis von beiden am günstigsten ist.
Das Ergebnis scheint für viele überraschend: Auch wenn Frankfurt, München und Stuttgart laut dem kürzlich erschienenen StepStone-Gehaltsreport die Städte mit den höchsten Durchschnittsgehältern sind, befinden sich diese sehr weit hinten im Ranking. Die vorderen Plätze belegen eher unscheinbare Städte - auf Platz eins befindet sich beispielsweise eine niedersächsische Stadt mit dem Namen Holzminden. Keine andere Stadt in Deutschland hat ein so günstiges Verhältnis von Gehalt und Lebenshaltungskosten vorzuweisen wie diese. Von allen deutschen Städten gilt Holzminden daher am kosteneffizientesten. Dicht dahinter folgen der Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz und Leverkusen am Rhein.
Essen belegt ersten Platz im Großstädte-Ranking
Wirft man nun einen Blick auf das Ranking der Bundesländer sind, den Ergebnissen des Kostenreports zufolge, die beiden Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen am kosteneffizientesten. Das spiegelt sich auch in der Rangfolge der 30 größten Städte in Deutschland wider: Auch hier belegen die Städte aus Nordrhein-Westfalen die absoluten Top-Platzierungen; neun der zehn besten Städte stammen von dort.
An allererster Stelle des Rankings steht Essen - wenig überraschend für viele Experten. Denn laut den Verfassern der Studie sind die Lebenshaltungskosten wie Miete, Verpflegung und Freizeit sehr niedrig im Vergleich zu dem hohen Lohnniveau in Essen, für das die vielen großen Konzerne, wie beispielsweise thyssenkrupp, RWE und E.ON verantwortlich sind. Platz zwei und drei im Großstädte-Ranking belegen im Übrigen Wuppertal und Duisburg. Auch Bielefeld (5.), Bochum (6.), Dortmund (7.), Aachen (8.) und Bonn (10.) befinden sich unter den ersten zehn Städten, wenn es um das verfügbare Resteinkommen geht. Die einzige Stadt, die es als Nicht-NRW-Region in die Top 10 geschafft hat, ist Karlsruhe.
München, Berlin und Hamburg auf den letzten Plätzen
Auf dem letzten Platz des Rankings ist München platziert. Die bayerische Landeshauptstadt hat aufgrund der extrem teuren Mieten sehr viel höhere Lebenshaltungskosten als die meisten anderen deutschen Städte vorzuweisen. Hinzu kommt, dass auch die Kosten für Verpflegung, Freizeit und Mobilität die Preise in anderen Regionen deutlich übersteigen. Dadurch besitzt die Landeshauptstadt trotz der hohen Gehälter das geringste verbleibende Resteinkommen von allen deutschen Städten.
Nur einen Platz besser ist Berlin: Die Hauptstadt ist in Bezug auf die Lebenskosten zwar deutlich günstiger, kann jedoch aufgrund der sehr geringen Durchschnittsgehälter auch nicht auf den vorderen Rängen mitmischen. Hamburg belegt mit einer ähnlichen Begründung wie München ebenfalls nur den drittletzten Platz im Ranking.
Interaktive Deutschlandkarte zeigt Resteinkommen für jede Region
Neben dem Ranking hat StepStone auf seiner Website eine interaktive Deutschlandkarte veröffentlicht, die für jede deutsche Stadt angibt, um wie viel Prozent das Einkommen, die Lebenshaltungskosten vor Ort und das verbleibende Einkommen vom Durchschnitt abweichen. Dies schafft eine gute Berechnungsgrundlage für die Beurteilung der Attraktivität eines Wohnortes in Bezug auf die Kosteneffizienz.
Pauline Breitner / Redaktion finanzen.net
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