Hamsterkäufe in den USA - Klopapier und Cannabis, Amerikaner horten die Genussdroge
Andere Länder andere Sitten, diese Regel bewahrheitet sich auch in Zeiten, in denen Krisen den Alltag weltweit bestimmen und das öffentliche Leben signifikant beeinflussen. Während in Deutschland Klopapier und Nudeln gehortet werden, hamstern die US-Amerikaner Cannabis. Das Geschäft mit der Konsumdroge floriert demnach dank der Corona-Krise.
Amerikaner hamstern anders als Deutsche
Die Corona-Krise bewegt Mensch weltweit zu Hamsterkäufen, in Deutschland werden Nudeln, Klopapier, Seife und Desinfektionsmittel gehamstert, während US-Amerikaner auf andere Produkte Wert legen.
In Amerika hamstert die Bevölkerung neben Waffen auch staatlich legalisiertes Cannabis. Dieses ist seit einigen Jahren in den USA, zumindest zum medizinischen Gebrauch, in den meisten Bundesstaaten legalisiert - zum Beispiel an der US-Amerikanischen Westküste ist der Konsum sogar für jedermann legal.
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Aufgrund der Pandemie mussten auch in den USA alle nicht lebenswichtigen Geschäfte schließen, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Doch die amerikanischen Behörden bewerteten auch Marihuana als lebenswichtiges Gut, dementsprechend dürfen die Verkaufsstellen der Droge auch bei weiteren Einschränkungsmaßnahmen ihrem Geschäft weiter nachgehen.
Coffee-Shops stocken auf
Die staatlich regulierten Shops für Cannabis verbuchen aufgrund der Corona-Krise erhebliches Umsatzwachstum und können der nachgefragten Menge kaum nachkommen. Die Hamstermentalität der Amerikaner bewegt die Marihuana-Verkaufsstellen sogar dazu, Kapazitäten und Auslieferungen aktuell zu erhöhen.
Mit steigender Wahrscheinlichkeit einer strikten Ausgangssperre in den USA, möchte die Bevölkerung offensichtlich nicht Gefahr laufen, auf den Konsum der Genussdroge verzichten zu müssen.
Obwohl sich die lizenzierten Apotheken und Coffee-Shops auf die kommenden Wochen bereits bestmöglich vorbereiten, wodurch der Verkauf von Cannabis auch während der Isolation gewährleistet werden soll, decken sich die Menschen vorsorglich mit Cannabis ein.
Rekordumsätze bei lizenziertem Cannabis
Städte wie Oakland und Denver haben den Cannabisverkauf offiziell als "essenziellen Geschäftsbetrieb" deklariert, wie ABC News berichtet.
"Vor unserem Geschäft waren Autoschlangen und Menschenschlangen, die sich um unser Gebäude herum gebildet haben", erzählt Steve DeAngelo, Mitbegründer des Marihuana-Shops Harborside Dispensaries, im Interview mit ABC News.
Auch eine Datenerhebung der US-amerikanischen Firma Headset bestätigt den aktuellen Boom der Cannabis-Industrie, so sind die Verkaufszahlen in Kalifornien am 23. März im Vergleich zum selben Tag des Vorjahres um 159 Prozent gestiegen.
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Auch die Geschäfte des Onlinehändlers Eaze florieren dank der Krise, hier überstiegen die momentanen Umsätze den Jahresdurchschnitt um satte 38 Prozent, wobei 50 Prozent der Aufträge durch Neukunden eingingen. Im Umkehrschluss kann das Erzeugerunternehmen Glas House Group die Coffee-Shops kaum noch beliefern, zusätzliche Lieferautos mussten auch hier bereits in Betrieb genommen werden.
"Es geht nicht darum high zu werden, sondern es geht darum sich gut zu fühlen", begründet DeAngelo das Kaufverhalten der Amerikaner abschließend.
Henry Ely / Redaktion finanzen.net
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