Flexible Arbeitsplätze

Innovationen bei Google: So will der Suchmaschinen-Gigant das Arbeiten in Zukunft noch flexibler gestalten

18.06.21 22:28 Uhr

Innovationen bei Google: So will der Suchmaschinen-Gigant das Arbeiten in Zukunft noch flexibler gestalten | finanzen.net

Bei vielen Arbeitnehmern genießt Google seit Jahren einen ausgezeichneten Ruf, denn der kalifornische IT-Konzern steckt regelmäßig viel Arbeit in die kreative und innovative Gestaltung seiner Arbeitsplätze. Wie der Alphabet-Geschäftsführer Sundar Pichai in einem Interview verrät, will das Unternehmen seine Arbeitsumgebung mit einigen neuen Ideen nun noch einmal grundlegend verändern.

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Im Zuge der Corona-Pandemie haben viele Unternehmen ihr Arbeitskonzept komplett auf den Kopf gestellt. Auch wesentlich flexiblere Arbeitsmodelle wie mobile Arbeit oder Homeoffice haben sich in der Arbeitswelt etabliert. Sundar Pichai, der Geschäftsführer von Alphabet, plant zukünftig ebenfalls einige Neuerungen und Innovationen für Google - vor allem drei Trends will Pichai bei der Arbeitsplatzgestaltung in Zukunft stärker verfolgen, erklärt er in einem Interview mit Time 100.

Anforderungen und Bedürfnissen an Arbeitsplätze verändern sich

Erstens: Was Mitarbeiter an einem Arbeitsplatz brauchen, ändert sich ständig.

Vor allem in der Corona-Krise haben ausreichende Sicherheits- und Hygienevorkehrungen am Arbeitsplatz enorm an Bedeutung gewonnen. So soll die Mensa des kalifornischen IT-Konzerns in Zukunft nur noch verpackte Speisen zum Mitnehmen ausgeben; auch große Erholungsräume wie Massageräume und Fitnesscenter werden geschlossen.

Weiterhin errichtet Google Arbeitsbereiche an der frischen Luft. Im Silicon Valley beispielsweise eröffnete Google kürzlich den sogenannten "Camp Charleston", bei dem Tischgruppen und Stühle unter Freiluftzelten für einen angenehmen Arbeitsplatz sorgen sollen. Auf dem gesamten Campus gibt es außerdem schnelles WLAN und hochmoderne Konferenzgeräte. Auch in London, Los Angeles, München, New York und Sydney plant Google nach der "New York Times", Arbeitsplätze im Freien zu errichten.

Rotationspläne sollen außerdem dazu dienen, dass Mitarbeiter nicht zu denselben Zeiten im Büro arbeiten wie ihre unmittelbaren Schreibtischnachbarn. Für sichere Meetings gibt es Roboter, die eine durchscheinende Zellophan-Ballonwand aufblasen, um Ungestörtheit zu garantieren. Mitarbeitern, die keinen festen Schreibtisch haben, soll in Zukunft ebenfalls eine optimale Arbeitsatmosphäre geboten werden. Mit Hilfe des eigenen Arbeitsausweises kann der Schreibtisch die gespeicherten Vorlieben des Mitarbeiters abrufen und sich selbst nach den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter einstellen. Nach Berichten der "New York Times" soll der hochmoderne Schreibtisch nicht nur Höhe und Neigung des Monitors, sondern auch Familienfotos auf dem Display und die passende Temperatur in der Umgebung einstellen können.

Neue Bürodesigns anstatt Ablenkung durch Annehmlichkeiten

Zweitens: Arbeitsplätze müssen mehr sein als Schreibtische, Besprechungsräume und Annehmlichkeiten.

Jahrelang war der kalifornische IT-Konzern Vorreiter in Sachen Innovation und Kreativität bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes. Mit seinen großen, offenen Büros und den zahlreichen Erholungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter versuchte Google, die Zeit der Mitarbeiter bei der Arbeit möglichst angenehm zu gestalten. Auch eine riesige Cafeteria mit kostenlosem Essen sowie praktische Shuttlebusse bot Google seinen Mitarbeitern. Das Ziel dieser Annehmlichkeiten war Architektur- und Designautorin Allison Arieff zufolge hauptsächlich, die Arbeitszeit der Mitarbeiter so hoch wie möglich zu halten: "Sie halten alle so lange wie möglich auf dem Campus und halten jemanden bei der Arbeit", erklärt die Expertin. Doch sei unter Work-Life-Balance laut Arieff nicht zu verstehen, dass die Mitarbeiter den ganzen Tag bei der Arbeit verbringen: "Letztendlich wollen die Menschen Flexibilität und Autonomie. Je mehr Google dies wegnimmt, desto schwieriger wird es", betont Arieff.

In den nächsten Jahren plant Google daher vor allem, neue und effektive Bürodesigns auf etwa zehn Prozent der Arbeitsflächen zu testen. Anstatt die Schreibtische in einer bestimmten Reihenfolge in Großraumbüros fest zu installieren, plant Google sogenannte "Team Pods" einzurichten. Jeder Pod stellt dabei ein eigenes, abgetrenntes Abteil dar, das durch Whiteboards, verstellbare Wände und Büromöbel auf Rollen innerhalb von kürzester Zeit aufgestellt und je nach den individuellen Bedürfnissen angepasst und neu angeordnet werden kann.

Vor allem die zahlreichen Ablenkungen sollen dabei in Zukunft weitestmöglich reduziert werden. Durch blattförmige Trennwände, die an den Enden des Schreibtisches befestigt werden, können Lichtspiegelungen und andere Sinnesstörungen ausgeblendet werden. Auch eine Vorrichtung in der Kopfstütze der Schreibtischstühle soll Geräusche vom Mitarbeiter abschirmen.

Hybride Arbeitsmodelle etablieren

Der dritte und vermutlich wichtigste Punkt für den Konzern: Die Arbeit sollte nicht mehr nur im Büro stattfinden.

"Ein wesentlicher Teil unseres Denkens ist die Abkehr von unserem traditionellen Büro", erklärt Michelle Kaufmann, Projektleiterin der Abteilung für Arbeitsplatzgestaltung bei Google. Wie Sundar Pichai auf einer Reuters-Konferenz im Dezember offiziell verkündete, will der IT-Konzern seinen Mitarbeitern in Zukunft unbedingt auch hybride Arbeit ermöglichen. Dies könne seiner Meinung nach zu einer "enormen Verbesserung" der Produktivität führen. "Kein Unternehmen in unserer Größenordnung hat jemals ein vollständig hybrides Arbeitskräftemodell geschaffen", schreibt er Berichten der "New York Times" zufolge in einer Email. "Es wird interessant sein, es zu versuchen", fügt der Geschäftsführer hinzu.

Um die Kommunikation zwischen den Homeoffice-Arbeitenden und den Vor-Ort-Angestellten bestmöglich zu gewährleisten, sollen daher neue Besprechungsräume namens "Campfire" eingerichtet werden. Mit Hilfe von großen, vertikalen Displays werden die Mitarbeiter, die von zu Hause aus teilnehmen, in das Meeting eingewählt und können so uneingeschränkt daran teilhaben.

Doch auch wenn das Homeoffice in Zukunft eine immer größer werdende Rolle spielen wird, will Google weiterhin auf teilweise Büroarbeit bestehen, erklärt der Geschäftsführer im Interview mit der "Time 100". Denn eine direkte Kommunikation zwischen den Mitarbeitern sei seiner Meinung nach unabdingbar: "Wir sind der festen Überzeugung, dass es sehr wichtig ist, persönlich zusammen zu sein und das Gemeinschaftsgefühl zu haben, wenn man schwierige Probleme lösen und etwas Neues schaffen muss", betont Pichai im Interview. "Wir sehen daher keine Zukunft mit 100 Prozent Arbeit im Homeoffice", ergänzt er.

Pauline Breitner / Redaktion finanzen.net

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