Finanzielle Entlastung

Elterngeld, Partnerschaftsbonus und mehr: Wie werdende Eltern finanziell unterstützt werden können

14.05.24 22:03 Uhr

Finanzglück für Familien: Die unverzichtbaren Elterngeld-Finanztipps, die werdende Eltern kennen müssen | finanzen.net

Das Elterngeld in Deutschland ist eine wesentliche finanzielle Unterstützung für Familien nach der Geburt eines Kindes. Es soll Eltern ermöglichen, sich ohne große finanzielle Einbußen um ihr Neugeborenes zu kümmern und fördert damit auch eine engere Bindung zwischen Eltern und Kind in den ersten Lebensmonaten. Doch welche Finanztipps sind für werdende Eltern entscheidend?

Das Elterngeld und die unterschiedlichen Variationen

Das Elterngeld kann als Basiselterngeld, Elterngeld Plus und in Verbindung mit einem Partnerschaftsbonus in Anspruch genommen werden, wobei jede dieser Varianten spezifische Vorteile bietet, wie elterngeld.de in einem Online-Beitrag darlegt.

Das Basiselterngeld ersetzt bis zu 67 Prozent des wegfallenden Nettoeinkommens der Eltern, die ihre berufliche Tätigkeit nach der Geburt unterbrechen oder einschränken, mit einem monatlichen Mindestbetrag von 300 Euro und einem Höchstbetrag von 1.800 Euro. Es kann für maximal 14 Monate bezogen werden, wobei die Elternzeit zwischen beiden Elternteilen aufgeteilt werden kann, so elterngeld.de.

Das Elterngeld Plus hingegen bietet Eltern die Möglichkeit, die Bezugsdauer des Elterngeldes zu verlängern, indem es für einen längeren Zeitraum, aber in halber Höhe des Basiselterngeldes, ausgezahlt wird. Diese Variante ist besonders vorteilhaft für Eltern, die in Teilzeit arbeiten möchten, während sie Elterngeld beziehen, wie weiter betont wird. So kann das Elterngeld Plus bis zu 28 Monate lang bezogen werden, wobei die Eltern bis zu 32 Wochenstunden arbeiten dürfen. Das Elterngeld Plus ermöglicht somit eine flexiblere Gestaltung der Elternzeit und fördert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Elterngeldes ist der Partnerschaftsbonus, der Eltern zusätzliche vier Monate Elterngeld Plus gewährt, wenn beide Partner gleichzeitig für vier Monate zwischen 24 und 32 Wochenstunden in Teilzeit arbeiten, so elterngeld.de. Dieser Bonus soll die partnerschaftliche Aufteilung der Kinderbetreuung und Erwerbstätigkeit fördern und kann die Gesamtbezugsdauer des Elterngeldes Plus auf bis zu 32 Monate erhöhen.

Das gibt es zu beachten und das Antragsverfahren

Zu beachten ist, dass das Elterngeld, unabhängig von der Variante, auf das Einkommen vor der Geburt des Kindes basiert und sich bei gleichzeitigem Einkommen während des Bezugs reduzieren kann, wie beratung.de erläutert. Die Höhe des Elterngeldes ist also nicht nur von der gewählten Variante, sondern auch von der Höhe des Einkommensverlusts abhängig. Wichtig ist auch, dass die wöchentliche Arbeitszeit während des Bezugs von Elterngeld Plus im Durchschnitt des Monats 32 Stunden nicht übersteigen darf.

Das Elterngeldgesetz (BEEG) in Deutschland definiert klar die Bedingungen, unter denen ein Elternteil Anspruch auf Elterngeld hat. Grundlegend für den Anspruch ist, dass der Elternteil seinen Wohnsitz oder seinen gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland hat. Es ist wesentlich, dass der Elternteil mit dem Kind im gleichen Haushalt lebt, um die tägliche Betreuung und Erziehung des Kindes sicherzustellen. Zudem ist festgelegt, dass der Elternteil entweder nicht erwerbstätig sein oder nur einer Teilzeitarbeit nachgehen darf, was die Möglichkeit bietet, sich intensiver der Pflege und Erziehung des Kindes zu widmen, ohne auf das gesamte Erwerbseinkommen verzichten zu müssen.

Das Antragsverfahren für Elterngeld ist inzwischen auch digital in einigen Bundesländern möglich, was die Beantragung vereinfacht. Erforderlich sind neben dem Antragsformular diverse Nachweise wie die Geburtsurkunde des Kindes, Einkommensnachweise und eine Bescheinigung über das Mutterschaftsgeld.

Von Kindergeld bis Steuererleichterungen: Weitere Finanzhilfen für Familien und Alleinerziehende

Zusätzlich zu den Grundlagen des Elterngeldes und den verschiedenen Varianten wie Basiselterngeld, Elterngeld Plus und dem Partnerschaftsbonus gibt es weitere wichtige Aspekte und finanzielle Unterstützungen, die werdende Eltern in Deutschland kennen sollten. Diese zusätzlichen Informationen können helfen, die finanzielle Planung für die Zeit nach der Geburt eines Kindes zu optimieren und weitere staatliche Unterstützungen zu erschließen.

So ist das Kindergeld eine zentrale finanzielle Unterstützung für Familien in Deutschland und wird unabhängig vom Einkommen gezahlt. Ab dem ersten Januar 2023 beträgt das Kindergeld einheitlich 250 Euro pro Monat für jedes Kind, wie das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) in einem Online-Beitrag darlegt. Diese Leistung wird für alle Kinder bis zum 18. Lebensjahr gewährt und unter bestimmten Bedingungen auch darüber hinaus, beispielsweise während einer Ausbildung oder eines Studiums bis zum 25. Lebensjahr. Das Kindergeld wird von der Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit ausgezahlt und kann auch von ausländischen Staatsangehörigen unter bestimmten Voraussetzungen beantragt werden.

Alleinerziehende erfahren im deutschen Steuersystem eine besondere Berücksichtigung, um ihre finanzielle Belastung zu mindern, wie das BMFSFJ berichtet. Neben dem Alleinerziehenden-Entlastungsbetrag, der bereits einen wesentlichen Beitrag zur finanziellen Entlastung leistet, wird dieser Betrag durch steuerliche Regelungen weiter optimiert. Der Entlastungsbetrag für Alleinerziehende, der bei der Einkommenssteuererklärung geltend gemacht werden kann, wurde auf 4.260 Euro pro Jahr angehoben.

Zusätzlich zu diesem Grundbetrag profitieren Alleinerziehende von einer weiteren Unterstützung für jedes zusätzliche Kind. Für das zweite und jedes weitere Kind erhöht sich der Entlastungsbetrag um jeweils 240 Euro, so das BMFSFJ weiter. Die praktische Umsetzung dieser steuerlichen Erleichterung erfolgt über die Lohnsteuerklasse II, die speziell für Alleinerziehende eingerichtet wurde. Diese Lohnsteuerklasse berücksichtigt den Entlastungsbetrag automatisch, was den administrativen Aufwand für die Betroffenen minimiert und zu einer direkten Verringerung der monatlichen Steuerlast führt.

Schließlich ist eine freiwillige Weiterversicherung in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung während der Elternzeit ebenfalls ein wichtiger Aspekt, um lückenlosen Versicherungsschutz zu gewährleisten. Dies ist besonders relevant, wenn einer der Elternteile nicht über ein eigenes Einkommen verfügt oder vor der Geburt des Kindes privat versichert war, so Finanztip in einem Online-Beitrag.

Steuerliche Veränderungen und Vorteile, die mit der Geburt eines Kindes einhergehen, umfassen unter anderem den Kinderfreibetrag und den Betreuungsfreibetrag, die die Steuerlast der Eltern senken können. Diese Freibeträge werden automatisch vom Finanzamt berücksichtigt, können aber auch auf Antrag der Eltern angepasst werden, um zu einer Steuererstattung zu führen.

D. Maier / Redaktion finanzen.net

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