Finanzen

Erbschaften: Darum sind Gespräche mit der Familie wichtig

05.12.22 06:29 Uhr

Erbschaften: Darum sind Gespräche mit der Familie wichtig | finanzen.net

Um eine Erbschaft so angenehm und effektiv wie möglich zu gestalten, sollte man schon früh das Gespräch mit der Familie suchen. Mit Schenkungen und dem Einhalten der Freibeträge kann viel Geld gespart werden.

Über Geld spricht man nicht - diese Einstellung besitzen viele Menschen in Deutschland. Auch innerhalb von Familien kann eine Diskussion über Finanzen sehr unangenehm werden. Doch gerade die Corona-Krise hat gezeigt, wie wichtig es ist, für eine Notsituation wie ein plötzliches Gesundheitsereignis oder den Tod vorzusorgen. Eltern mit erwachsenen Kindern sollten somit nicht das Gespräch scheuen, sondern offen über ihre Finanzen sprechen.

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Freibeträge sollten effektiv genutzt werden

Nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung hat in den letzten 15 Jahren jeder zehnte Erwachsene in Deutschland eine Erbschaft oder größere Schenkung erhalten. Zudem sind die Erbschaften in den betrachteten Zeiträumen im Schnitt um knapp 20 Prozent gestiegen. Zwar sind die Erbschaften und Schenkungen ungleich verteilt, dennoch können auch kleinere Erbschaftsbeträge von den sogenannten Freibeträgen profitieren. Denn laut dem Spiegel muss ein Erbe in Deutschland versteuert werden - allerdings nur, wenn die Hinterlassenschaft einen gewissen Freibetrag übersteigt. "Je jünger man ist, desto optimaler kann man das mit dem Vererben lösen", so Melina Maria Beu, Fachanwältin für Erbrecht im Interview mit dem Spiegel. So könne man, um unter diesem Freibetrag zu bleiben, noch vor dem Tod einen Teil des Vermögens an die Kinder oder den Partner übertragen. Bei solchen Schenkungen gelten die gleichen Freibeträge - jeweils für einen Zeitraum von zehn Jahren.

Ein Familiengespräch kann Missverständnissen vorbeugen

Voraussetzung für einen erfolgreichen Erbschaftsplan ist aber ein Gespräch mit der Familie. Laut dem Online-Portal MarketWatch kann dies zwar unangenehm sein, hilft aber, möglichen Missverständnissen vorzubeugen. Dies gilt vor allem, wenn das Vermögen ungleich unter den Erbenden verteilt werden soll. Zu diesem Gespräch könne es auch vorteilhaft sein, einen Berater in Form eines Anwalts oder Vermögensverwalters hinzuzuziehen. Während man dann bei dem Familientreffen einen Überblick über das finanzielle Gesamtbild geben sollte, wäre es laut MarketWatch angebracht, nicht sofort mit detaillierten Summen zu argumentieren. Dies könnte dazu führen, dass die Aufmerksamkeit für nachfolgende Informationen nicht mehr so groß ist. Zudem sei es wichtig, auf die Fragen der Erbenden einzugehen und auch eigene Wünsche wie Wohltätigkeitszwecke zu äußern.

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Nach einem erfolgreichen Gespräch sollte man auf jeden Fall Folgetreffen vereinbaren, um sich intensiver mit den Vermögenswerten der Eltern und deren Verfügbarkeit auseinanderzusetzen.

Tim Adler / Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Marian Weyo / Shutterstock.com