Deutsche Startups im Fokus

Deutsche Startups erhalten Investitionen in Rekordhöhe

10.12.19 06:40 Uhr

Deutsche Startups erhalten Investitionen in Rekordhöhe | finanzen.net

Die KPMG Studie "Venture Pulse" analysiert das investierte Risikokapital in Startups weltweit. Besonders deutsche Startups schneiden hier gut ab: Zwei deutsche Erfolgsstartups befinden sich in den Top Ten von Venture-Capital-Investitionen weltweit.

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Das dritte Quartal 2019 bricht Rekorde

Deutschland hat ein Rekordquartal im Bereich Risikokapitalinvestitionen im dritten Quartal 2019 hingelegt, analysierte KPMG in seiner aktuellen Studie "Venture Pulse". Risikokapital, fachsprachlich Venture Capital genannt, beschreibt Investitionen in junge Unternehmen und Startups. Bei dem Kapital steht die Finanzierung des Startups, aber auch die Unsicherheit des Erfolgs im Vordergrund. Es ist nicht sicher, ob sich das von Unternehmen investierte Kapital im Endeffekt rechnen wird.

Die internationale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG recherchierte für die Studie weltweit abgeschlossene Venture-Capital-Investitionen in den ersten drei Quartalen 2019. Die Studie teilt unter anderem in geographische Regionen und einzelne Länder auf.

Alleine im dritten Quartal 2019 wurden rund zehn Milliarden US-Dollar Risikokapital in europäische Startups investiert. Weltweit übertrafen die Venture-Capital-Investitionen vom September 2019 mit 28,76 Milliarden US-Dollar bereits die Risikoinvestments des Gesamtjahres 2018 mit insgesamt 26,98 Milliarden US-Dollar. Laut KPMG resultiert das Ergebnis aus maßgeblichen Geldströmen in Deutschland, Großbritannien, Schweden, Israel und Belgien.

Das Investitionsverhalten in deutsche Startups

Obwohl Deutschland in Quartal drei einer Rezession nahekam und besonders die Automobil- und Bankenbranche schwächelt, wurden vermehrt VC-Investitionen vorgenommen. Die meisten Investitionen flossen in Fintechs, Mobilitätsfirmen und in die Biotech-Branche. Von insgesamt 2,29 Milliarden US-Dollar investiertem Risikokapital in Deutschland im dritten Quartal, erhielt FlixMobility 564 Millionen US-Dollar, das Fintech N26 470 Millionen US-Dollar und BioNTech 325 Millionen US-Dollar. FlixMobility, Inhaber der Gesellschaften Flixbus und Flixtrain, und N26, eine deutsche Direktbank spezialisiert auf Smartphonekontoführung, gehören zu den weltweiten Top Ten Startups bezüglich VC-Investitionen. Wie Tim Dümichen von KPMG berichtet, stünden derzeit mehrere deutsche Industrien vor wirtschaftlichen Herausforderungen. "Was sich inzwischen ganz deutlich zeigt, ist eine zunehmende Skepsis der Investoren gegenüber Unternehmen, die unprofitabel sind oder über kein klares Geschäftsmodell verfügen, bei dem Profite absehbar sind. Das trifft natürlich umso mehr auf größere Later Stage-Investments zu", erläutert Stefan Kimmel, Partner bei KPMG. Insgesamt wurden in Deutschland zwar weniger VC-Deals abgeschlossen, dafür stieg der Betrag der einzelnen Investitionen im Durchschnitt an.

Deutsche VC-Investitionen im internatoinalen Vergleich

Im Ranking des Venture Pulse Europe "Top 10 financings in Q3´19 in Europe" verteilen sich die bereits erwähnten deutschen Startups auf die Top Five. Den ersten Rang belegt das Münchner Unternehmen Flixmobility, danach folgt das Londoner Startup Babylon Health. Platz drei geht an das Berliner N26, Platz vier an Klarna aus Stockholm und Platz fünf an das Mainzer Startup BioNTech. Bisher behauptete sich Berlin als deutscher Startup Hotspot, die Statistiken von KPMG zeigen allerdings den Trend der Startup Szene, sich auch in andere Städte zu verlagern.

Weltweit dominieren die Sektoren Transport, Mobilität und Cybersicherheit. Auch in China erhielten Mobilitätsfirmen wie Didi Chuxing, CHI Automotive und Byton große Venture-Capital-Investitionen. In der Cybesicherheit-Industrie wurden im dritten Quartal 2019 mindestens 100 Millionen Dollar Risikokapital in Startups angelegt. Bisher steuert dieser Sektor einen Rekord in VC-Investitionen von rund 5,8 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019 an.

Redaktion finanzen.net

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